Das klingt doch gut oder? Bedeutet das nicht, dass auch bei der neuen Variante die Maßnahmen greifen? Wäre sie noch nicht so weit verbreitet könnte man befürchten die Zahlen gingen bald wieder hoch, aber so scheint es wenigstens ansatzweise kontrollierbar?
Und danke Hafu für die Erläuterung zum Inzidenz-"Bug" mit den Nachmaldungen
Was mich an der Meldung zu B117 erschreckt hat, war die Befürchtung, dass da gerade eine dritte Welle anrollt. Mir gehen auch die Zahlen insgesamt nicht *schnell* genug runter in den letzten Wochen. Und: kaum hat man sich „B117“ gemerkt, gibt es eine der Varianten aus Südafrika in Tirol .....
Wir sind hier aber nicht im Daimler-und-Bosch-Thread sondern im Corona-Thread.
Niemand braucht und will eine 3 Welle aber niemand tut momentan etwas dagegen.
Die 3. Welle mit den Mutanten würde vermutlich schlimmer als alles, was wir bisher hatten. Wenn wir erst wieder bei neuen Höhepunkten versuchen, sie zu stoppen, wird es in jeder Beziehung schlechter, als wenn wir sie JETZT stoppen.
was ist den ne 3. Welle im Gegensatz zu dem Elend was auf manch anderen Kontinenten schon ohne Corona los ist, Afrika, Teile Südamerikas, Syrien, Afghanistan.... , da ist unsere Corona- Panik- Weltuntergangsszenario ein kleiner Mückenschiss. Lockdown entweder komplett oder eben auf machen und Hygienemaßnahmen, Selbstverantwortung und Risikobereitschaft an die Menschen zurück. Jeder ist seines Glückes Schmied. Und auf Herdenimmunität setzen.
Wenn das tatsächlich so geschehen ist, halte ich das auch für deutlich mehr als eine Kleinigkeit, oder durch "der Zweck heiligt die Mittel" abgedeckt.
Zur richtigen Empörung reicht es bei mir allerdings auch wieder nicht, da es sich doch im Rahmen des Erwartbaren abspielt ...
Mich überrascht es auch nicht, finde es aber schon recht dreist, daß dieser enge Zusammenhang politisch nie klargestellt wird; ich bin sicher, die Mehrheit hält das RKI für eine unabhängige Einrichtung. Diese Offenlegung kann aber bewirken, daß für viele, die bisher das RKI als unabhängige wissenschaftliche Instanz gesehen haben, das Vertrauen in dessen Äußerungen (die bei mir erfahrungsgemäß und ohne Kenntnis des Zusammenhangs mit der Regierung lange vor Corona auch nicht hoch war) dauerhaft erschüttert wird. Vielleicht führt das doch irgendwann dazu, daß mehr als eine wissenschaftliche Meinung angehört werden muß (ich weiß, ich bin Optimist).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
O.k., stimmt, es ist das Gesundheitsministerium und die Regierung; war vorschnell dahingetippt; macht aber wohl wirklich kaum einen Unterschied.
Mich überrascht es auch nicht, finde es aber schon recht dreist, daß dieser enge Zusammenhang politisch nie klargestellt wird; ich bin sicher, die Mehrheit hält das RKI für eine unabhängige Einrichtung. Diese Offenlegung kann aber bewirken, daß für viele, die bisher das RKI als unabhängige wissenschaftliche Instanz gesehen haben, das Vertrauen in dessen Äußerungen (die bei mir erfahrungsgemäß und ohne Kenntnis des Zusammenhangs mit der Regierung lange vor Corona auch nicht hoch war) dauerhaft erschüttert wird. Vielleicht führt das doch irgendwann dazu, daß mehr als eine wissenschaftliche Meinung angehört werden muß (ich weiß, ich bin Optimist).
Was soll denn bitte „politisch klar gestellt werden“?
Das steht im ersten Satz im Wikipedia Artikel? Du bist da einer ganz ganz großen Verschwörung auf der Spur Sherlock...
Welche wissenschaftliche Meinung wird denn aktuell nicht gehört? Jeder dödel kann sich doch heute hinstellen und behaupten er habe einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zu leisten? Das ist doch nicht verboten? Er muss halt nur damit rechnen, dass sich andere zu seinen Äußerungen äußern...
Hätte man keine Massnahmen ergriffen, dann hätte es deutlich mehr Tote gegeben.
Hätte man andere Massnahmen ergriffen, hätte es ggf. gleich viele Tote aber deutlich weniger Kollateralschäden gegeben. Diese Aussage ist eine gleichwertige These, wie Deine - keiner wird es je beweisen können.
Zitat:
Zitat von Stefan
Glaubst Du, dass die Leute dann trotz offener Kneipen und Restaurants noch hingegangen wären?
Ja, natürlich. Nicht alle, und mit entsprechender Vorsicht, aber die Menschen wollen ihr Leben leben, und das ist viel mehr als überleben.
Zitat:
Zitat von Estebban
Erklärt mir jemand, was die Welt jetzt generell für ein Problem hat? Dass ein worst case Szenario veröffentlicht wurde welches im Namen trägt, dass es eben das ist - ein Szenario „im schlimmsten Fall passiert X“?
Das Problem hat vor allem das RKI: ihre Aussagen haben jetzt den Eindruck, daß sie auf Wunsch der Politiker formuliert werden, nicht nach objektiven, differenzierten wissenschaftlichen Kriterien, sie sind als Handlanger von politischen Wünschen erkennbar. Wie würden die Lockdown-Befürworter schäumen, wenn jemand aufdecken täte (hypothetisch), daß ein führendes Wissenschaftsinstitut auf Trumps Wunsch ein Gutachten schreibt, in dem Corona als eine Krankheit beschrieben wird, die nur für eine begrenzte Bevölkerungsgruppe gefährlich ist, und es keinen Grund gäbe, den Rest der Menschen einzuschränken ("best case scenario" auf Bestellung)? Inhaltlich nicht, aber vom Prozedere ist es genau das Gleiche. Bisher wurde der Eindruck vermittelt, das Ministerium läßt sich von (gefühlt unabhängigen) Wissenschaftlern des RKI beraten. Dabei ist das RKI dem Ministerium unterstellt, und es ist höchst unwahrscheinlich, daß von dort Ratschläge publiziert werden, die der Ansicht des Ministers diametral entgegenstehen (s. Beispiel von Hr. Kohn aus dem Innenministerium, der die Aufforderung von Seehofer, auch abweichende Meinungen zu äußern, ernst genommen hat...)
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Geändert von Schwarzfahrer (08.02.2021 um 22:14 Uhr).
Welche wissenschaftliche Meinung wird denn aktuell nicht gehört? Jeder dödel kann sich doch heute hinstellen und behaupten er habe einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zu leisten? Das ist doch nicht verboten? Er muss halt nur damit rechnen, dass sich andere zu seinen Äußerungen äußern...
O.k., dann erkläre ich es Dir extra: es geht natürlich darum, welche Fachleute von der Regierung zur Beratung gehört werden, wie zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Positionen abgewogen wird, um zu einer politischen Entscheidung zu kommen (im Idealfall). Tatsache ist, daß die Regierung zu den regelmäßigen Entscheidungsrunden sehr gezielt nur Wissenschaftler einlädt, die ihren Kurs bestätigen, und praktisch keine, die einen andern Kurs (z.B. gezielter Schutz von Risikogruppen) für zielführender halten. Streek z.B. hat in einem Interview erzählt, daß ihn zwar zwei Ministerpräsidenten eingeladen hätten, aber er nie wirklich dabei sein durfte. Andere bekommen nicht mal diese Chance. Ausgewogen ist es nicht.
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Dabei ist das RKI dem Ministerium unterstellt, und es ist höchst unwahrscheinlich, daß von dort Ratschläge publiziert werden, die der Ansicht des Ministers diametral entgegenstehen (s. Beispiel von Hr. Kohn aus dem Innenministerium, der die Aufforderung von Seehofer, auch abweichende Meinungen zu äußern, ernst genommen hat...)
Stephan Kohn (* 1962) ist ein deutscher Politologe und Verwaltungswissenschaftler. Er war bis Anfang Mai 2020 im Bundesinnenministerium im Rang eines Oberregierungsrates in der Abteilung Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz tätig (Referat KM4). Öffentlich bekannt wurde er bereits 2010, als er einen Missbrauchsskandal in der evangelischen Kirche publik machte.
Anfang Mai 2020 gelangte ein von Kohn auf der Grundlage verschiedener Fachgutachten verfasster „Auswertungsbericht“ mit dem Titel Coronakrise 2020 aus Sicht des Schutzes Kritischer Infrastrukturen an die Öffentlichkeit. Das Bundesinnenministerium distanzierte sich von dieser Auswertung und suspendierte ihn vom Dienst.
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Geändert von Flow (08.02.2021 um 22:03 Uhr).
Grund: orthographische Optimierungsmaßnahme