mich würde sehr interessieren, wie du diese Studie einordnen würdest: http://www.spiegel.de/gesundheit/ern...-a-897441.html
Natürlich nicht die Zusammenfassung auf SPON sondern die Orignalstudie, die du vermutlich eh schon längst kennst?
Der Fettanteil wurde auf 45% gesetzt, womit es sich nicht um eine ketogene Ernährung handelt und insofern negative Ergebnisse nicht überraschen. Wenn man nicht in Ketose lebt, tut man gut daran, den Fettanteil nicht über 30% steigen zu lassen (Fettqualität mal gänzlich außen vor gelassen).
Studien, die eine nicht-ketogene und fettreiche Ernährung zum Gegenstand haben, halte ich für nicht besonders spannend, da der "böse Bube" KH im Hintergrund auf Blutzucker- und Insulinspiegel wirken kann, die Ergebnisse aber in altgewohnter Tradition den Fetten zugeschoben werden. Daher lese ich sie auch im Original nur selten, da meist die altbekannten Ergebnisse reproduziert werden und insofenr wenig Neues zu lernen ist.
Sobald die KH so weit minimiert sind, dass stabile Ketose etabliert ist, zeigen sich in allen mir bekannten Studien allerdings signifikant überzeugende Parameter des Stoffwechsels - trotz Fettanteilen von rund 80% und mehr. Auch Langzeitstudien gibt es zu ketogenen Diäten aus dem Bereich der Therapie von epileptischen Kindern und Jugendlichen - auch hier keinerlei negative Ergebnisse bezgl. der üblichen Blutwerte. Eher im Gegenteil.
Leider ist nicht klar definiert, was nun Low Carb oder Low Fat genau bedeuten soll und deshalb tut sich die Journaille meist recht schwer überhaupt zu checken, was sie da interpretieren und welche Bedeitung dem zuzumessen ist. Für mich ist Low-Carb eine Ernärung in stabiler Ketose. Das läuft i.d.R. auf weniger als 50g/d an KH raus, was dann automatisch auf High Fat von 70-80% Anteil rausläuft, da die Proteinmenge relativ fixiert ist und ein Zuviel zum Abbruch der Ketose führt. Alles was unter 70% Fettanteil läuft, muss man dann schon genauer anschauen,ob es überhaupt das Attribut High Fat verdient. Für mich ist das dann der Fall, wenn zugleich Ketose vorliegt.
nachdem ich mich nun über 2 Wochen in das Thema Paleo eingelesen habe und parallel vor einer Woche meine Ernährung an den Paleo Lifestyle angepasst habe, habe ich noch eine Frage zur Eiweißzufuhr. Mich wundert, dass die Frage nicht schon häufiger gestellt wurde im Laufe dieses Themas. Als Sportler, der um die 7Stunden/Woche trainiert, benötige ich nach der Fausformel ca 120g EW/Tag. Wie kann ich die 120g erreichen ohne zu viel Fleisch zu essen? 200gramm Putenfilet haben ca 50g EW. Eier? Oder über NEM wie EGG Protein?
Vielen Dank für eure Tipps
Tom
Hallo Tom!
Ich bin zwar kein Paleoanhänger, aber Cordain&Friel geben 20% der täglichen Kalorienaufnahme als Richtwert an. Das kommt mir sehr viel vor (wären bei 3000kcal täglich 600kcal aus Eiweiß, also ca. 150g Eiweiß!). Ich weiß nicht, welche "Faustformel" du verwendest... Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen. 1-2g/kg ist das, was ich an Empfehlungen für Sportler bisher so gelesen habe (hab grad ein paar Abstracts/Artikel durchforstet, zB diesen). Das ist natürlich ein recht weiter Bereich... "Gefährlich" wird es (laut diesem Artikel) erst ab 40% Gesamtenergiezufuhr, was extrem viel ist. Mit 2g/kg würde man also wahrscheinlich nichts falsch machen, aber notwendig ist es vermutlich auch nicht. Rein von meinem persönlichen Gefühl her würde ich schon meinen, dass die Regeneration bei eher hoher Eiweißzufuhr (ca. 1.8g/kg) beschleunigt ist, sowohl nach Kraft- als auch nach Ausdauereinheiten.
Zu deiner Frage nach dem "Wie": Ich versuche immer, eine leistbare, in größeren Mengen zubereitbare und gut aufbewahrbare Proteinquelle zur Verfügung zu haben. In Österreich habe ich 1x/Woche 2kg Suppenfleisch vom Rind gekocht und dann portionsweise eingefroren; kann man dann dünn geschnitten zu Salat essen oder warm als Rindsuppe. Hier in Spanien schiebe ich einfach gleich ein paar Fische in den Ofen und friere das, was ich nicht sofort esse ein.
Damit habe ich einen Vorrat, auf den ich immer bequem zurückgreifen kann, wenn ich nicht extra etwas Kompliziertes zubereiten will. (Das Problem beim Eiweiß ist ja irgendwie die "Unbequemlichkeit" - hält frisch nicht lange, muss mehr oder weniger aufwändig zubereitet werden; wenn man nicht gezielt kauft ist es auch noch sehr teuer... Nicht wie eine Scheibe Brot, die man sich einfach runterschneidet...)
Mit oben erwähntem Basisvorrat, ein paar Eiern, Dosensardinen (ich bin Studentin ) und dem, was ich sonst noch nach Lust und Laune koche, würde ich ohne Probleme auch auf sehr hohe Eiweißmengen kommen, wenn ich es darauf anlegen würde. Ich esse aber eher nach Gefühl und zähle nicht nach. Manchmal ernähre ich mich einen ganzen Tag nur von Obst und/oder Gemüse, weil mir danach ist, an anderen esse ich kaum Pflanzen und dafür 3 dicke Makrelen auf einmal.... Ich denke, normalerweise komme ich so auf 70-100g tierisches Eiweiß/Tag (ich bin 22, weiblich, 52kg, ca. 11h Training/Woche).
Proteinpulver esse ich nur ganz selten in Ausnahmefällen. Lieber richtige Nahrung!
--
PS (und eigentlich OT): Putenfilet ist ja ziemlich "wertloses" Fleisch... Da is ja gar nichts drin außer Eiweiß... Ich hab lieber fettes Fleisch mit Bindegewebe (mürbe gekocht!) oder fetten Fisch. Aber jeder wie er mag!
Ich bin zwar kein Paleoanhänger, aber Cordain&Friel geben 20% der täglichen Kalorienaufnahme als Richtwert an. Das kommt mir sehr viel vor (wären bei 3000kcal täglich 600kcal aus Eiweiß, also ca. 150g Eiweiß!). Ich weiß nicht, welche "Faustformel" du verwendest... Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen. 1-2g/kg ist das, was ich an Empfehlungen für Sportler bisher so gelesen habe (hab grad ein paar Abstracts/Artikel durchforstet, zB diesen). Das ist natürlich ein recht weiter Bereich... "Gefährlich" wird es (laut diesem Artikel) erst ab 40% Gesamtenergiezufuhr, was extrem viel ist. Mit 2g/kg würde man also wahrscheinlich nichts falsch machen, aber notwendig ist es vermutlich auch nicht. Rein von meinem persönlichen Gefühl her würde ich schon meinen, dass die Regeneration bei eher hoher Eiweißzufuhr (ca. 1.8g/kg) beschleunigt ist, sowohl nach Kraft- als auch nach Ausdauereinheiten.
Zu deiner Frage nach dem "Wie": Ich versuche immer, eine leistbare, in größeren Mengen zubereitbare und gut aufbewahrbare Proteinquelle zur Verfügung zu haben. In Österreich habe ich 1x/Woche 2kg Suppenfleisch vom Rind gekocht und dann portionsweise eingefroren; kann man dann dünn geschnitten zu Salat essen oder warm als Rindsuppe. Hier in Spanien schiebe ich einfach gleich ein paar Fische in den Ofen und friere das, was ich nicht sofort esse ein.
Damit habe ich einen Vorrat, auf den ich immer bequem zurückgreifen kann, wenn ich nicht extra etwas Kompliziertes zubereiten will. (Das Problem beim Eiweiß ist ja irgendwie die "Unbequemlichkeit" - hält frisch nicht lange, muss mehr oder weniger aufwändig zubereitet werden; wenn man nicht gezielt kauft ist es auch noch sehr teuer... Nicht wie eine Scheibe Brot, die man sich einfach runterschneidet...)
Mit oben erwähntem Basisvorrat, ein paar Eiern, Dosensardinen (ich bin Studentin ) und dem, was ich sonst noch nach Lust und Laune koche, würde ich ohne Probleme auch auf sehr hohe Eiweißmengen kommen, wenn ich es darauf anlegen würde. Ich esse aber eher nach Gefühl und zähle nicht nach. Manchmal ernähre ich mich einen ganzen Tag nur von Obst und/oder Gemüse, weil mir danach ist, an anderen esse ich kaum Pflanzen und dafür 3 dicke Makrelen auf einmal.... Ich denke, normalerweise komme ich so auf 70-100g tierisches Eiweiß/Tag (ich bin 22, weiblich, 52kg, ca. 11h Training/Woche).
Proteinpulver esse ich nur ganz selten in Ausnahmefällen. Lieber richtige Nahrung!
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PS (und eigentlich OT): Putenfilet ist ja ziemlich "wertloses" Fleisch... Da is ja gar nichts drin außer Eiweiß... Ich hab lieber fettes Fleisch mit Bindegewebe (mürbe gekocht!) oder fetten Fisch. Aber jeder wie er mag!
Das "gesunde" Essen ist für mich völlig ohne Zwang. Ich würde nicht einmal sagen, dass ich mich "paläo" ernähre, weil ich 1. den Begriff nicht ganz verstehe, und 2. das Ganze nicht wie ein Regelbuch abarbeite sondern es sich so ergibt, dass die Lebensmittel, auf die ich Lust habe, zufällig "paläokonform" sind; ich will aus diesem Grund meiner Ernährungsweise kein "Label" aufdrücken.
So ähnlich ist es bei mir auch.
Ich esse - soweit ich es irgendwie da habe / mir beschaffen kann - immer das worauf ich Lust habe. Zu 90% fällt das dann in die Kategorie "gesund" - allerdings nicht zwangsläufig in die Kategorie paläo. (Ok, nicht paläo wäre wohl eigentlich auch nicht gesund. )
Bei mir ist Hunger was recht spezifisches. Und ich denke mir, mein Körper weiß schon, was er braucht. Zumindest scheint mir das so. Wenn ich Lust auf 3 Tage hintereinander den gleichen Salat habe, dann wird das hoffentlich genauso seinen Grund haben, wie wenn ich einen halben Tag im Kirschbaum verbringe oder ganz dringend Hirsebrei brauche. Bei mir ist das leider so ausgeprägt, dass ich, wenn ich Hunger auf etwas Bestimmtes habe, dann nichts anderes rein kriege und so fällt u.U. auch schon mal eine Mahlzeit aus...
So geht's mir aber mit allen körperlichen Bedürfnissen. Es kann zum Beispiel sein, dass ich mitten beim Einkaufen Lust bekomme zu Hüpfen. Manchmal kann ich das gar nicht unterdrücken und Hüpfe dann. Ich bin wahrscheinlich trotz nicht artgerechter Ernährung noch ein ziemlicher Steinzeitmensch.
Was die Frage nach dem Eiweiß anbelangt: Nüsse haben z.T. mehr Eiweiß als Fleisch. Bei denen ist außerdem noch der Vorteil, dass man sie gar nicht zubereiten muss. Wobei sich aus gemahlenen Nüssen auch leckere Sachen kochen und backen lassen, die man zwischendrin essen kann.