Immer noch kein Video von Lionel, aber eines über ihn. Brenton Ford von Effortless Swimming stellt sich die gleiche Frage wie viele andere, auch hier im Forum:
Will He Ever 'Stop Sucking At Swimming'?
Er findet dessen Bemühungen sehr spannend und will sich daran versuchen, seine Fortschritte und Erfolgsaussichten zu bewerten.
Bildinhalt: Brenton Ford macht sich Gedanken über Lionel Sanders
Er hat sich zwei Zitate von Lionel Sanders herausgesucht, die seiner Meinung nach aussagekräftig sind. Zum Glück habe ich diese schon dokumentiert und kann es mir leicht machen:
Zitat:
Zitat von schnodo
Er ist begeistert von seinen neuen Coach, der sehr umgänglich zu sein scheint und effektiv kommuniziert. Und besonders als schlechter Schwimmer möchte man vielleicht eher keinen Coach, von dem man angeschrien wird, wie kacke man performt. Das erledigt Lionel bereits im ständigen Selbstgespräch.
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Brenton meint, die Neigung zu harter Selbstkritik sei etwas, das er von vielen seiner Schwimmer kennt. Eine negative Selbsteinschätzung leitet eine Abwärtsspirale ein. Es ist wichtig daran zu glauben, dass man besser werden kann. Es ist wichtig, einen Coach zu haben, der nicht auf den Sportler herabschaut, sondern ihn wie einen Erwachsenen behandelt.
Zitat:
Zitat von schnodo
Lionel sieht seinen limitierenden Faktor darin, dass er versucht, Schwimmen so zu trainieren wie Laufen und Radfahren, wo er den Fortschritt durch sehr, sehr große Anstrengung erreicht. Und es ist wohl so, dass dieses für ihn nicht fassbare Wassergefühl sich nicht einstellt, wenn man dem Wasser gegenüber brutal ist. Fast das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Die besten Schwimmer haben einen fantastischen Halt im Wasser und eine beeindruckende Zugfrequenz, sind dabei aber sehr gefühlvoll.
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Das ist der Hauptgrund dafür, dass Brenton seine Unternehmung "Effortless Swimming" genannt hat. Man muss die Spannung abwerfen. Der Körper funktioniert nicht gut, wenn er verkrampft und steif ist. Intensität und Anstrengung müssen da sein, aber das Ganze muss trotzdem mit Gefühl und einem gewissen Grad an Entspannung geschehen. Wenn man zu mit zu viel Kraft zieht, rutscht man am Wasser ab.
Er schaut sich Lionels Technik vom vergangenen Juni an. Was ihm nicht gefällt, ist dass beim Catch das Handgelenk abgeklappt ist. Die Hand geht beim Catch weiter zur Seite als der Ellbogen. Dadurch werden die Schultermuskeln belastet anstatt der Rückenmuskulatur. Außerdem ist am Ende des Anstellens der Arm zu offen. Dadurch wird auch der Weg nach innen zur Hüfte sehr weit.
Bildinhalt: Lionels Hand ist außerhalb des Ellbogens
Die Handfläche zeigt später im Zug zu früh in Richtung Körper, wodurch er nicht mehr gegen das Wasser drücken kann. Beim Eintauchen der Hand zieht er extrem viele Blasen, welche er auch nicht mehr abstreifen kann bevor der Zug beginnt. Da gibt es sehr viel Turbulenz. Er streckt sich auch überhaupt nicht nach vorne.
Danach schaut sich Brenton Aufnahmen vom Februar diesen Jahres an. Er ist sehr angetan vom Hundepaddeln und davon, dass Lionel mit Schnorchel übt. Der Catch sieht schon viel besser aus. Der Ellbogen ist gebeugter, die Hand innerhalb der Linie des Ellbogens.
Bei Schwimmern manifestieren sich Probleme in der Bewegung auch bei Drills. Wenn man erkennt, dass diese besser ausgeführt werden, dann überträgt sich das auch auf die ganze Lage. Es sieht entspannter und kontrollierter aus. Auch Lionels ganze Lage macht einen viel besseren Eindruck.
Brenton scheint noch deutlich optimistischer zu sein – "front of the pack" – als ich, was Lionels Aussichten angeht.