Da das Thema VW intern aber bereits "einige Jahre" hochkocht siehe EPA notification usw. hat er sich seinen Abgang wohl sebst zuzuschreiben. Wußte er wirklich nicht davon das VW seit Jahre um die weitere Zulassung der Modelle bangt wußte er schlichtweg zuwenig. Wußte er davon hat er nichts unternommen. Das Ergebnis kommt aufs selbe.
Verlust hin oder her. Der Ami trägt, zumindest hier, nicht die Schuld.
Völlig richtig. Wobei ich vorsichtig wäre, jetzt darüber zu urteilen, was irgendwer wusste und wann irgendwer auf was hingewiesen wurde.
Die Vermutung, dass so etwas gemacht wird - also generell, nicht explizit von VW - gibt es ja schon sehr lange und insofern bin ich auch gespannt, was da in nächster Zeit noch kommen mag.
Völlig richtig. Wobei ich vorsichtig wäre, jetzt darüber zu urteilen, was irgendwer wusste und wann irgendwer auf was hingewiesen wurde.
Die Vermutung, dass so etwas gemacht wird - also generell, nicht explizit von VW - gibt es ja schon sehr lange und insofern bin ich auch gespannt, was da in nächster Zeit noch kommen mag.
Gebe ich dir auch soweit Recht. Allerdings spreche ich nicht von irgend einer öffentlichen Verdächtigung. Das hier keiner zum Vorstand rennt ist klar.
Aus demm CARB NOV-Letter geht ganz klar hervor das es bereits seit 2014 Messungen und die Anklage der Carb gibt. Auch fanden bereits Anhörungen und Versuche der Nachbesserung statt. Und spätestens hier muss der Vorstand infomiert sein (als Teil seiner Aufgabe). Damit ist es eben wie schon gesagt, egal ob er was wusste er hat sich so oder so selbst rausgeworfen.
Und bevor jetzt jemand kommt und behauptet, er meine das ja nicht strafrechtlich, sondern "irgendwie anders": Man kann nicht seine persönliche Definition von Betrug haben. Dieser Begriff ist ein terminus technicus des Strafrechts und sein Inhalt wird vom Strafrecht abschließend determiniert.
"Irgendwie anders" steht für umgangssprachlich. Natürlich ist Betrug im Strafrecht definiert; auf die Idee, dass der Begriff damit in jeglichem Kontext "abschließend determiniert" ist, wird wohl nur ein Jurist kommen.
Der Normalsterbliche läuft eher mit dem Duden als dem StGB unter dem Arm herum und da ist die Bedeutung eben nicht so eng gefasst wie manch einer es gerne hätte.
"Irgendwie anders" steht für umgangssprachlich. Natürlich ist Betrug im Strafrecht definiert; auf die Idee, dass der Begriff damit in jeglichem Kontext "abschließend determiniert" ist, wird wohl nur ein Jurist kommen.
Weil Juristen sich nun einmal damit auskennen. Wirft Du auch einem Kardiologen vor "Natürlich ist Herzinfarkt in der Medizin definiert; auf die Idee, dass der Begriff damit in jeglichem Kontext 'abschließend determiniert' ist, wird wohl nur ein Arzt kommen"? Wohl kaum. Oder soll das einfach nur Abneigung gegen alle darstellen, die über ein Mindestmaß an Expertise verfügen?
Zitat:
Zitat von schnodo
Der Normalsterbliche läuft eher mit dem Duden als dem StGB unter dem Arm herum und da ist die Bedeutung eben nicht so eng gefasst wie manch einer es gerne hätte.
Dann sollte der Normalsterbliche vorsichtiger in seiner Wortwahl sein. Personen einer Straftat zu zeihen, ohne über die erforderlichen Kenntnisse des Sachverhalts und der Rechtslage zu verfügen, wie das hier in jedem 2. Post dieses Threads geschieht, ist selten eine gute Idee. Deshalb ja auch mein Hinweis.
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Viele Grüße von der Deutschen Weinstraße,
Roland
Juristen kennen sich mit dem Gesetz aus. Ich bestreite die universale Gültigkeit der in diesem Zusammenhang anzutreffenden Anwendung der deutschen Sprache.
Zitat:
Zitat von RolandG
Wirft Du auch einem Kardiologen vor "Natürlich ist Herzinfarkt in der Medizin definiert; auf die Idee, dass der Begriff damit in jeglichem Kontext 'abschließend determiniert' ist, wird wohl nur ein Arzt kommen"?
Der Unterschied dabei ist, dass "Herzinfarkt" wohl in die Kategorie "medizinischer Fachbegriff" fällt und nur in diesem Kontext sinnvoll ist, während "Betrug" zwar hauptsächlich ein juristischer Fachbegriff ist, aber eben nicht ausschließlich und in vielen Fällen nicht so eingesetzt wird. Ich gehe davon aus, dass das Wort schon vor der Aufnahme ins StGB existierte.
Ich glaube, jemand zu sein, der es präzise mag. Deswegen gehe ich selbst öffentlich eher sparsam mit dem Wort Betrug um und kann Deinen Wunsch nach Schärfe gut nachvollziehen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung schert sich aber einen Feuchten drum. Die wirst Du nicht alle wegen Beleidigung und/oder Verleumdung drankriegen. Es gibt tatsächlich eine Welt außerhalb der Juristerei.
Zitat:
Zitat von RolandG
Oder soll das einfach nur Abneigung gegen alle darstellen, die über ein Mindestmaß an Expertise verfügen?
Ich weiß nun nicht recht, ob ich mich da angesprochen fühlen soll. Falls ja: Nein, ich bin ein großer Fan von Menschen, die sich auskennen.
Wahrscheinlich findest du es auch gar nicht so wichtig, dass wir ein relativ reiches Land sind. Dass die Automobilindustrie in Deutschland nicht völlig unwichtig ist und VW einen recht bedeutenden Anteil daran trägt interessiert dich wahrscheinlich auch nicht.
Ansonsten würd mich das gleiche interessieren wie totog vor mir:
Weißt du eigentlich, was genau gemacht wurde?
VW hat mit illegalen Mitteln gute Abgaswerte für ihre Dieselfahrzeuge erzeugt. Das hat Volkswagen anscheinend bewusst getan und hat somit gegen das Gesetz verstoßen. Weiter wurde VW schon Jahre zuvor auf die unzulässige Nutzung für die entscheidende Software und auf den Gesetzesbruch bzw. Vorschriftenverstoß hingewiesen. Diese Tatsache hat VW bewusst ignoriert und deshalb meiner Ansicht nach "geflunkert".
Ich finde es in der Tat eher beschämend wenn unsere Aushängeschilder sich so verhalten. Da will ich lieber nicht dazu zählen und erzählen das ich Deutscher bin. Ändern kann ich es an mir selbst aber nicht. Gut finden kann ich aber, wenn solche Menschen ( die andere täuschen, betrügen und schädigen) mal richtig bestraft werden und nicht irgendwelche Politiker bzw. Richter/Staatsanwälte ein Auge zudrücken als wäre alles nur ein kleinbürgerliches Fehlverhalten gewesen.
Natürlich muss hier die Sache tatsächlich aufgeklärt werden und bevor das nicht geschehen ist, gibt es auch noch keinen offiziellen Betrugskonzern. Da Martin Winterkorn aber schon die aufgedeckte Manipulation eingeräumt hat, spricht viel dafür das eine solche auch gegeben hat.
Ich habe all das aus den Medien gelesen, gehört und gesehen.
Weil Juristen sich nun einmal damit auskennen. Wirft Du auch einem Kardiologen vor "Natürlich ist Herzinfarkt in der Medizin definiert; auf die Idee, dass der Begriff damit in jeglichem Kontext 'abschließend determiniert' ist, wird wohl nur ein Arzt kommen"? Wohl kaum. Oder soll das einfach nur Abneigung gegen alle darstellen, die über ein Mindestmaß an Expertise verfügen?
Dann sollte der Normalsterbliche vorsichtiger in seiner Wortwahl sein. Personen einer Straftat zu zeihen, ohne über die erforderlichen Kenntnisse des Sachverhalts und der Rechtslage zu verfügen, wie das hier in jedem 2. Post dieses Threads geschieht, ist selten eine gute Idee. Deshalb ja auch mein Hinweis.
Dann erkläre mir als juristischen Laien doch einmal, warum du den Straftatbestand des Betrugs nicht erfüllt siehst?
Hier geht es jetzt nur um die Straftat und nicht um den persönlichen Nachweis, weil nur weil man jemanden eine Straftat nicht nachweisen kann, heißt es ja noch lange nicht, dass diese in ihrer Tatbestandsmäßigkeit nicht erfüllt wird.
Also ein Anfangsverdacht besteht auf jeden Fall...
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Weil Juristen sich nun einmal damit auskennen. Wirft Du auch einem Kardiologen vor "Natürlich ist Herzinfarkt in der Medizin definiert; auf die Idee, dass der Begriff damit in jeglichem Kontext 'abschließend determiniert' ist, wird wohl nur ein Arzt kommen"? Wohl kaum. Oder soll das einfach nur Abneigung gegen alle darstellen, die über ein Mindestmaß an Expertise verfügen?
Ob sich die Juristen damit auskenne sei mal dahingestellt. Die Juristen benötigen aber nunmal eine Definition, anhand der eindeutig festgelegt werden kann, ob ein Betrug - in strafrechtlichen Sinne - vorliegt. Diese strafrechtliche Definition ist aber nicht die sprachlich einzig richtige. Sie definiert eben lediglich, was als Betrug im Sinne des Strafrechts angesehen wird, welche Bedingungen also für eine Verurteilung erforderlich sind, aber nicht, was im allgemeinen Sprachgebrauch damit gemeint ist. Der Vergleich mit dem Herzinfarkt hinkt etwas. Aus meiner Sicht wäre der Vergleich mit dem Begriff "Infarkt" passender. Den Begriff fasst ein Mediziner auch enger auf als er im allgemeinen Sprachgebrauch (auch für Begriffe außerhalb der Medizin) verwendet wird.