Es sind verschiedene Interessen oder Rechtsgüter abzuwägen. Von einem wegen Dopings am eigenen Leib überführtem Sportler geht keine so große Gefahr für die Gesellschaft aus, dass ein lebenslanges Berufsverbot (z.B. als Trainer) gerechtfertigt wäre.
ich sehe das etwas anders.
doping ist für alle gefährlich, die es machen.
und ich denke, dass jemand, der als aktiver athlet meint, mit irgendwelchen mittelchen "besser" zu sein, dass das dann in dem drin steckt.
da werden dann als trainer vielleicht andere mittelchen empfohlen, die vielleicht nicht auf der liste stehen, aber ....
oder die nicht nachweisbar sind (nach subjektiver meinung) und nicht schaden (nach subjektiver meinung).
doping müsste stärker geächtet werden. insofern, dass es da null toleranz geben sollte. nicht (!), dass der betreffende als mensch geächtet wird!
und zum thema berufsverbot: ich finde, dopingärzten müsste mindestens die approbation entzogen werden.
Ein Ex-Doper profitiert leistungsmäßig vom vergangenen Missbrauch, auch wenn er längst wieder clean ist. Das Thema hatten wir schon des öfteren.
Ein Ex-Doper, der Bücher schreibt, Seminare abhält etc. profitiert immer noch vom vergangenen Missbrauch. Hätte er sich nicht in die Öffentlichkeit gedopt, dann würde ihm keiner zuhören bei der großen Beichte. Wenn ich mich auf den Marktplatz stelle und - um meinen Kindern wieder in die Augen gucken zu können - rumheule, dann interessiert das nur den psychatrischen Notdienst.
Gibt es irgendeinen Radamateur oder Triathlonamateur der sagt: "Vom Talent her könnte ich vorne dabei sein, will aber nicht dopen und jetzt verkaufe ich meine Lebensgeschichte als Buch"? Oder andersherum: Wer von Euch würde so ein Buch kaufen?
Es sind verschiedene Interessen oder Rechtsgüter abzuwägen. Von einem wegen Dopings am eigenen Leib überführtem Sportler geht keine so große Gefahr für die Gesellschaft aus, dass ein lebenslanges Berufsverbot (z.B. als Trainer) gerechtfertigt wäre.
Wem droht Gefahr, wenn Jan Ullrich ein Buch über Radsport schriebe? Oder ein Buch über Radsporttraining? Sind die Laufseminare von Dieter Baumann eine Gefahr für die Gesellschaft? Muss der Staat einschreiten, wenn Christoph Daum Fußballer fit macht? Muss man Andreas Niedrig aus Schulen fernhalten? Und wie ist es mit Lisa Hütthaler?
Grüße,
Arne
Buch schreiben, Seminare veranstalten und wirklich als Trainer langjährig am und mit dem Athleten arbeiten sind durchaus unterschiedliche Paar Stiefel.
Das Problem beispielsweise im Profi-Radsport sind gerade die ganzen sportlichen Leiter, die fast durch die Bank ehemalige Ex-Profis sind und damit zwangsläufig ehemalige Doper sind. Für die gehört Doping einfach zum Profi-Radsport dazu und sie können gar nicht einem Jungprofi davon abraten, weil sie sonst ihre eigene Biografie verleugnen würden. Also erklären sie den Jungprofis stattdessen, was sie alles tun müssen, um nicht erwischt zu werden.
Wir haben bei uns im Verein eine mittlerweile recht große Jugendabteilung, in der neben vielen mäßig talentierten Jugendlichen auch 4 hochmotivierte und ziemlich talentierte Jung-Triathleten im Alter von 14-19 aktiv sind (einer ist schon im Kader, drei sind leistungsmäßig an der Schwelle dazu). Für die ist durch die Bank der Sport aktuell wichtiger als die Schule und sie würden alles tun, um schneller zu werden.
Wenn ich denen Trainingstipps gebe, merke ich, wie aufmerksam sie an meinen Lippen hängen, weil sie unbedingt dorthin wollen, wo ich mal war (und vermutlich noch darüberhinaus) und ich spüre so förmlich, dass ich da ein Stück weit Macht habe. Natürlich versuche ich das positiv zu nutzen, aber wie sollte ein Ex-Doper, dessen Reputation nicht zuletzt auf seinen Erfolgen in der Vergangenheit beruht, einem leicht zu beeinflussenden Nachwuchsathleten glaubhaft vermitteln, dass es besser ist im Sport nur sauberer 5. oder 10. zu werden, wenn er selbst früher jahrelang umjubelter Seriensieger war. Der müsste ja seine eigene Biografie verleugnen und welcher Mensch macht das freiweillig?
Ein Alkoholiker hat durch seine Sucht ja nichts erreicht, was er sonst nicht erreicht hätte. (Zumindest nichts Positives) Er ist sozusagen 100% Abschreckung.
Ein Ex-Doper kann aber lange was von schmutzigen System, blabla blabla erzählen. Er wird NIE glaubhaft plausibel machen können, die sportlichen Erfolge auch sauber geschafft zu haben.
Ausnahme wären natürlich sichtlich geschädigte Doper, so genannte Dopingopfer.
d'accord!
War vielleicht ein unpassender Vergleich (Alkoholkranker- Exdoper).
Mich stört einfach, dass zu sehr ein Schwar-weiß- Bild gezeichnet wird. Da die bösen Doper - und hier wir gerechten, sauberen Athleten.
Eine kühne These:
Wenn die Leute, die hier die lebenslange Verbanunng dopender Sportler fordern, die Möglichkeit hätten eine nicht nachweisbare EPO-Kur zu machen, um sich damit einen persönl., sportl. Traum (Hawaii?) zu erfüllen würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass nicht doch einer zugreifen würde...
Tun wir doch nicht so- unsere Räder dopen wir doch auch bis ans Limit- ist doch scheinheilig.
Wem droht Gefahr, wenn Jan Ullrich ein Buch über Radsport schriebe? Oder ein Buch über Radsporttraining? Sind die Laufseminare von Dieter Baumann eine Gefahr für die Gesellschaft? Muss der Staat einschreiten, wenn Christoph Daum Fußballer fit macht? Muss man Andreas Niedrig aus Schulen fernhalten? Und wie ist es mit Lisa Hütthaler?
Grüße,
Arne
Bitte nicht Andreas Niedrig auf eine Stufe mit überführten/nicht-überführten Dopern stellen. Er hat zwar eine Drogengeschichte hinter sich, die war aber klar vor seiner sportlichen Karriere. Nix für Ungut, aber nicht alles in einen Topf.
THX for OT
Eine kühne These:
Wenn die Leute, die hier die lebenslange Verbanunng dopender Sportler fordern, die Möglichkeit hätten eine nicht nachweisbare EPO-Kur zu machen, um sich damit einen persönl., sportl. Traum (Hawaii?) zu erfüllen würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass nicht doch einer zugreifen würde...
der grund, warum ich doping ablehne ist, dass es gesundheitsschädlich ist.
deshalb würde ich auch nicht mit etwas dopen, wenn es nicht nachweisbar wäre.
die hand ins feuer legen würde ich so oder so für niemanden.