Frau hat gestern Ihre AZ Impfung bekommen...um 8 Uhr.
um 15.30 haben Kopf und Gliederschmerzen begonnen.
Fieber gegen 1800 Uhr, kein Schlaf und Fieberschübe mit SChüttelfrost.
Heute alles ein wenig lascher, aber immer noch im Bett und platt.
Alter Schwede!
In der Kita ist es bei allen so gewesen über 30, die jüngeren hatten da komischerweise weniger der Reaktionen.
Diese Information scheint ja auch bestätigt zu sein. Das bedeutet aber doch nicht, dass irgendein anderer reißerischer Bericht auch stimmen muss. Bevor man sich darüber zu viele Gedanken machen, sollte man mal einen schnellen Faktencheck machen.
Natürlich, aber reißerisch lassen wir mal dahingestellt… ich würde es schockiert nennen. Hier hat es jetzt eine Mitarbeiterin der Uniklinik getroffen.
Die Schweiz hat sich insgesamt 10,5 Millionen impfdosen bis Ende Juli gesichert, wodurch die breite Durchimpfung der Impfwilligen und der Risikogruppen möglich ist. Je weiter die Impfkampagne fortgeschritten ist, desto näher rücken Lockerungsschritte.
In D heißt es ja "bis zum Sommer". Nun, der Sommer geht kalendarisch vom 20. Juni bis zum 20. September. Auch ganz toll. Und wenn man sich die prognostizierten Impfstofflieferungen so anschaut, die bis zum Ende dieses Jahres wohl noch kommen sollen, dann werden wir in einem Jahr in Impfstoff ertrinken.
Bloß, dass hilft denen, die bis dahin auf dem Friedhof liegen oder mit ihrem Corona bedingten Long Covid mental decay vor ihrem Laptop dahindämmern und nur noch Bahnhof verstehen, weil sie die 3. Monsterwelle erwischt hat, dann auch nicht mehr viel.
Und Herrn und Frau Triathlet, der dann mit seinem Long Covid nur noch 90W auf der Rolle tritt, geht das großzügige Impfangebot wahrscheinlich auch sonstwo vorbei ...
"Angesichts der steigenden wenn auch insgesamt sehr geringen Zahl von Hirnvenenthrombosen nach Impfungen mit AZD1222 hat das Paul-Ehrlich-Institut einen Rote-Hand-Brief veranlasst, in dem der Hersteller Astrazeneca auf das Risiko von Thrombozytopenien und Gerinnungsstörungen hinweist.
Bei der Impfkomplikation handelt es sich um eine Kombination aus Thrombosen und einem Mangel an Thrombozyten, die in einigen Fällen mit Blutungen einhergehen kann. In der Regel führt die Störung jedoch zu venösen Thrombosen, die in ungewöhnlichen Bereichen auftreten können.
Neben den in den Medien berichteten zerebralen Sinusvenenthrombosen seien auch Mesenterialvenenthrombosen sowie arterielle Thrombosen möglich bei gleichzeitiger Thrombozytopenie. Tödliche Ausgänge seien möglich, heißt es in dem Schreiben.
Die meisten Fälle traten innerhalb der ersten 7 bis 14 Tage nach der Impfung auf. Betroffen waren vor allem Frauen unter 55 Jahren. Eine mögliche Erklärung für diese Häufung könnte laut dem Rote-Hand-Brief die verstärkte Anwendung des Impfstoffs in dieser Bevölkerungsgruppe sein."
Es gab gestern Meldungen, daß die Impfregeln in NRW jetzt vorsehen sollten, daß man bei attestierter Unverträglichkeit für einen Impfstoff beim Termin auf einen anderen wechseln kann. Das wäre dann eine Option für AZ.
Ich find aber bisher nur den 11. Impferlass vom 22.03. für NRW, da wird das noch ausdrücklich ausgeschlossen - wenn man den angebotenen Impfstoff nicht will, muss man eben warten ....
Dadrin aber auch schon: Abstand bei den Impfungen mit bei BioNtech und Moderna soll jetzt 6 Wochen sein, nicht mehr 3.
Es gab gestern Meldungen, daß die Impfregeln in NRW jetzt vorsehen sollten, daß man bei attestierter Unverträglichkeit für einen Impfstoff beim Termin auf einen anderen wechseln kann. Das wäre dann eine Option für AZ.
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Bis zu Ende gedacht sind diese "Impfregeln" aber noch nicht. Woher soll ein Impfling vorher wissen (bzw. ein Arzt ihm dies attestieren), ob er eine spezielle Impfung verträgt, wenn er sie noch nie erhalten hat?
Die sehr wenigen Frauen (und noch weniger Männer), die eine Hirnvenenthrombose oder eine Thrombozytopenie erlitten (und diese überlebt haben) würden sich ohnehin kein zweites mal (bei der vorgesehenen Zweitimpfung) mit demselben Impfstoff impfen lassen. Dafür braucht es keine geänderte Impfregeln, sondern allenfalls gesunden Menschenverstand.
Eindeutig definierte, klar abgrenzbare Risikofaktoren für das Auftreten der sehr seltenen aber ernst zu nehmenen Risikofaktoren (abgesehen von den sehr groben Indizien Alter und Geschlecht) gibt es leider nicht, bzw. sie sind noch nicht bekannt.
ich hab jetzt ganz naiv gedacht, dass etwa ein 30jährige Frau (mglw. noch mit bekannten Risikofaktoren) mit Verweis auf die (leider immer noch zunehmende) Anzahl von schweren Erkrankungen nach AZ durchaus argumentieren kann, sie solle besser nicht AZ bekommen und ggf. auch eine Mediziner/in findet, der/die das auch so sieht.
Zu kurz gedacht?
m.
Update: Meldung, die ich nicht verifizieren konnte
"Der Impferlass enthält zudem einen Passus, dass Menschen, die ein ärztliches Attest vorlegen können, worin ihnen eine Unverträglichkeit gegen den Impfstoff eines bestimmten Herstellers bescheinigt wird, können die Impfärzte auf einen anderen Impfstoff ausweichen. Hintergrund sind die Berichte über Hirnblutungen infolge einer Impfung mit Astrazeneca bei Frauen zwischen 20 und 50 Jahren."