Zum Thema RM: Er kann sich nun wirklich nicht damit brüsten immer vernünftig in den Bergen unterwegs gewesen zu sein.
Sein Everest-Solo mit der Brechstange um ja der erste zu sein etc.
Der Unterschied ist vielleicht der: RM wusste, dass die Wahrscheinlichkeit drauf zu gehen ziemlich real ist (und ist trotzdem aufgestiegen), während die meisten Eventler dort evtl einfach wirklich überrascht wurden.
Das tut er ja auch nicht.
Wenn ich ihn gestern richtig verstanden habe, war er sich immer der Gefahr bewusst ums Leben zu kommen und hat sein Leben auch bewusst eingesetzt für das Risiko der (Erst)besteigung, aber immer versucht, so weit es eben möglich war, das Risiko zu minimieren, wenn man davon auf über 8000m Höhe überhaupt sprechen kann.
Meistens hat er jedenfalls immer nur sein eigenes Leben eingesetzt und nicht durch Dummheit und Unerfahrenheit das von Anderen gefährdet.
Zu seiner Glanzzeit ist er auf jeden Fall ziemlich fit gewesen und ist in 35Min 1000HM hoch.
Der Veranstalter darf Dich aus der Wertung nehmen, aber darf er Dich auch auf der Strecke nehmen? Keine Ahnung....
Bei einigen Schwimmveranstaltungen habe ich es schon erlebt. zB Boddenschwimmen. Je nach Wassertemperatur hat der Veranstalter zusammen mit einem Arzt eine Zeit festgelegt, bei der die Schwimmer im Ziel sein müssen. Wer dann noch auf der Strecke war, wurde ins Boot geholt, um Unterkühlungen zu vermeiden.
Beim Inferno gibts auf der Laufstrecke die Möglichkeit das Rennen zu stoppen bei Aufzug einer Schlechtwetterfront oder ähnlichem. Dann werden die Läufer nicht mehr zur Spitze gelassen (sozusagen Abbruch des Rennens).
Beim Gigathlon gabs letztes Jahr aufgrund extrem schlechten Wetters während der ersten Tage Ausweichruten und Schwimmverkürzungen (einmal auch durch Laufen ersetzt), um vor allem die Radfahrer gar nicht mehr auf die Pässe zu lassen.
Ähnliche Überlegungen kann man doch auch bei Bergläufen einführen. Einfach bestimmte Anlaufpunkte festlegen, bei der Läufer in einer gewissen Zeit vorbei sein müssen. Schlechtwetter-Rennabbrüche mit einplanen. Ins Programm direkt reingeschrieben. Dann kann sich auch keiner hinterher beschweren.
Das gibt zwar immer noch keinen kompletten Schutz vor solchen Unfällen, macht es aber Veranstaltern vielleicht leichter, Entscheidungen zu treffen.
In Abweichung zur Mehrheitsmeinung der bild-Leser wuerde ich dazu tendieren, die Hauptschuld bei den Veranstaltern zu suchen, die sich zu dieser recht banalen Massnahme nicht entschliessen konnten, denn diesen war bekannt, dass viele bergunerfahrene Touristen aus dem Flachland am Start waren (ueber diese finanziert sich ein solcher Lauf ja auch massgeblich) und diesen Amateuren gegenueber hat ein Veranstalter aufgrund seines Erfahrungsvorsprungs und seiner intimen Vorort-Kenntnisse ueber die besonderheiten alpiner Wetterbedingungen eine besondere Fuersorgepflicht!
Servus Harald,
das mit der besonderen Fürsorgepflicht ist ja so eine Gratwanderung.
Wenn ich im Freibad meine Bahnen ziehe, und es zieht ein Gewitter auf, kommt auch die Durchsage, dass das Becken sofort zu verlassen sei.
Tatort Klagenfurt am Sonntag - Triathlon mit zweieinhalb tausend Leuten, Wolkenbruch und Gewitter. Auf dem Radl sitzen reduziert das Risiko, auf freiem Feld vom Blitz getroffen zu werden bekanntlich nicht wirklich - was wär', wenn's hier einen getroffen hätte, oder ein paar Leute bei der Abfahrt vom Rupertiberg tödlich übereinandergepurzelt wären wie's ziemlich genau vor einem Jahr in Immenstadt passiert ist?
In meinen Augen wird mit der Verurteilung des Veranstalters eine Vollkaskomentalität erzeugt, die die Teilnehmer an Veranstaltungen noch mehr dazu bewegt, ihr Hirn bei der Kleiderbeutelabgabe mit zu deponieren.
das mit der besonderen Fürsorgepflicht ist ja so eine Gratwanderung.
Wenn ich im Freibad meine Bahnen ziehe, und es zieht ein Gewitter auf, kommt auch die Durchsage, dass das Becken sofort zu verlassen sei.
Tatort Klagenfurt am Sonntag - Triathlon mit zweieinhalb tausend Leuten, Wolkenbruch und Gewitter. Auf dem Radl sitzen reduziert das Risiko, auf freiem Feld vom Blitz getroffen zu werden bekanntlich nicht wirklich - was wär', wenn's hier einen getroffen hätte, oder ein paar Leute bei der Abfahrt vom Rupertiberg tödlich übereinandergepurzelt wären wie's ziemlich genau vor einem Jahr in Immenstadt passiert ist?
In meinen Augen wird mit der Verurteilung des Veranstalters eine Vollkaskomentalität erzeugt, die die Teilnehmer an Veranstaltungen noch mehr dazu bewegt, ihr Hirn bei der Kleiderbeutelabgabe mit zu deponieren.
Also, Willi, da muß und will und kann ich Dir nur vollkommen und zu 100% zustimmen:
Jetzt addierst Du noch die Tatsache hinzu, daß inzwischen jeder eine Rechtsschutzversicherung hat und der Meinung ist, irgendwas einklagen zu wollen - und schon bist Du bei dem Problem, daß ein Veranstalter heutzutage eigentlich nix mehr veranstalten sollte, weil a) was passieren kann und b) jemand klagen könnte, wenn man ihn hindern will, daß ihm was passiert...