Nun ja, lassen wir den Springer mal außen vor.
Jonas Schomburg hätte nie eine Chance gehabt. Wie sein Vater schon ist er ein sehr guter Schwimmer. Aber wie sein Vater schon (34er Laufzeiten im Wettkampf) ist er ein sehr schwacher Läufer
...du hast schon mitbekommen, dass Schomburg bei der WTS-Veranstaltung in Stockholm vor wenig mehr als einer Woche 6. geworden ist (die beste Plazierung eines deutschen Athleten in der WM-Serie seit über einem Jahr) und damit auch die eigentlich überzogene DTU-Norm (WTS-Serie einzelplazierung Rang 1-8) geschafft hätte?
Seine Laufzeit in Stockholm war auf bergiger Laufstrecke 32:05; eine Weltklassezeit für den Stockholmer Kurs!
Ich finde es auch ärgerlich, wenn Athleten, die von den Landesverbänden über Jahre hinweg gefördert wurden mit dem Wechsel in den Erwachsenen-Bereich für den deutschen verbandsgetriebenen Triathlonsport verloren gehen und entweder, wie die genannten drei Beispiele gleich komplett die Nation wechseln (Dirk Bockel hatte es vor Jahren auch schon mal vorgemacht) oder aber, wie viele andere Talente mangels Förderung in die private Rennserie Ironman oder Challenge abwandern (die die kostenlose Nachwuchsförderung durch die DTU dankbar annehmen und damit ihre Attraktivität für Sponsoren steigern), aber man muss sich auch die Mühe machen, nach den Ursachen zu suchen und insbesondere auch mal darüber nachdenken, warum es diesen Exodus an Talenten in anderen Nationen, die ähnlich viel Geld in die Förderung des Triathlonsportes stecken (Frankreich, Großbritannien, USA) bei weitem nicht in dieser Größenordnung gibt.
Die verschiedenen Deutschen, die in den vergangenen Jahren den Verband gewechselt haben wie z.B. Thomas Springer (Österreich), Jonas Schomburg (Türkei), Stefan Zachäus (Luxemburg) dürfen für ihr jeweiliges Gastland in Rio starten, obwohl sie allesamt schlechter von der Weltranglistenposition her sind als die besten DTU-Athleten und letztere müssen zu Hause bleiben.
Sicher?
Lt. ITU-Simulation haben weder die Türkei noch Luxemburg einen Startplatz bei den Männern (was sich natürlich jetzt mit der neuen Situation noch ändern kann).
Nicht restlos sicher, weil ich mich noch nicht mit allen Details des olympischen Quali-Modus beschäftigt habe, aber kleine NOKs bekommen so weit ich weiß unabhängig von den sportlichen Qualifikationskriterien ein paar Quotenplätze damit sie überhaupt einige Athleten nach Rio schicken können und Teil der olympischen Familie bleiben können.
Nachdem Deutschland bzw. der DOSB auf vier der fünf mit viel finanziellem und persönlichem Einsatz erkämpften olympischen Startplätze freiwillig verzichtet, dürfen sowieso andere Nationen nachrücken und das Starterfeld wird aufgefüllt, wofür mehrere Nationen Deutschland vermutlich jetzt sehr dankbar sind und man selbst nur verständnislos den Kopf schütteln kann.
aber man muss sich auch die Mühe machen, nach den Ursachen zu suchen und insbesondere auch mal darüber nachdenken, warum es diesen Exodus an Talenten in anderen Nationen, die ähnlich viel Geld in die Förderung des Triathlonsportes stecken (Frankreich, Großbritannien, USA) bei weitem nicht in dieser Größenordnung gibt.
Zitat:
Zitat von Hafu
Nachdem Deutschland bzw. der DOSB auf vier der fünf mit viel finanziellem und persönlichem Einsatz erkämpften olympischen Startplätze freiwillig verzichtet, dürfen sowieso andere Nationen nachrücken und das Starterfeld wird aufgefüllt, wofür mehrere Nationen Deutschland vermutlich jetzt sehr dankbar sind und man selbst nur verständnislos den Kopf schütteln kann.
Du hast doch sowas im kleinen in der eigenen Familie. Dein Sohn ist doch aus dem Förderpool geflogen wegen eines unglücklichen Rennens. Du hast die finanzielle Möglichkeit deinem Sohn trotzdem den Sport in dem Ausmaß zu ermöglichen. Viele andere haben diese Möglichkeit nicht.
Ich hatte damals im niedersächsischen Schwimmkader auch so ein Erlebnis in früher Kindheit. Da ist einer der Leistungsstärksten aus dem Kader geflogen, weil er dreisterweise zu seiner eigenen Konfirmation musste anstatt an völlig unbedeutenden Bezirksalterklassenmeisterschaften teilzunehmen.
Und wenn man dann sieht, dass viele Athleten (gerade in Sportarten wo kein bis wenig Geld verdient wird) wirklich auf vieles Verzichten, private Entbehrungen hinnehmen, den großen Ziel Olympia alles Unterordnen. Olympia in greifbarer Nähe ist und man dann an völlig willkürlich und realitätsfern zu hoch gegriffenen landesinternen Normen scheitert und dann zusätzlich die Plätze leer bleiben, dann muss man sich doch wirklich nicht mehr wundern...
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Aus meiner Sicht fraglos ein Trainerproblem.
Triathlon ist an sich ein simpler Sport. Das Potenzial des verfügbaren Material an Athleten ist nachweislich da, aber wenn man es nun seit mehreren Jahren in nahezu allem wichtigen Rennen nicht auf ein konkurrenzfähiges Leistungsniveau schafft, dann liegt das letztlich zu 95 Prozent an Kaderformung und Training.
Ebli und Lorang, die nach jedem Rennen immer wieder erzählen, dass sie überrascht sind, dass die guten Trainingsergebnisse nicht im WK gezeigt wurden, sollten sich hinstellen, die Verantwortung übernehmen und einfach zurücktreten.
Wenn sich ansieht, was deutlich kleinere Nationen mit deutlich geringeren Mitteln und Potenzial herausholen, dann muss es hier Konsequenzen geben.
@Hafu
nein, das letzte Ergebnis in Stockholm hatte ich nicht verfolgt. Das ist zweifellos gut und dennoch: Das ist nur eine Zeit, die nicht für ganz vorne reicht.
Lass alle bei Olympia am Start sein und lass uns wetten: Jonas erreicht auf gar keinen Fall Top 20, nicht mal Top 30. Ich vermute er schafft es nicht unter die ersten 40.
@Cha
bitte, wir sind doch keine Fußballfans, die dickbäuchig Erdnüsse auf der Couch füttern, die Niederlage Deutschlands sehen und sagen: Der Trainer muss weg, die Taktik ist falsch.
Ebli und Lorang sind top Leute.
Wo es hakt, ist von außen vermutlich äußerst schwer zu beurteilen