Ich muss meinem Unmut auch mal eben Luft machen und es ist mir durchaus bewusst, dass es jammern auf hohem Niveau ist.
Wir haben ein Haus gekauft und jetzt auch die Schlüssel. Entsprechend ist ein wenig zu tun, bevor wir einziehen.
Jetzt warnen alle tollen Politiker vor Panikkäufen vor dem Lockdown.... Ja super.... Soll ich auf dem Boden schlafen und in einem Rohbau wohnen? Natürlich muss ich jetzt übers Knie gebrochen heute und morgen alles notwendige an Möbeln und Verbrauchsmaterial kaufen, damit ich bis Ende Januar durch bin und wir im Februar im neuen Zuhause leben können.
Diese angemahnten Panikkäufe gibt es nur, weil unsere lieben Herren Berufsbevormunder nicht in der Lage sind, weitsichtig zu handeln. Man hätte den entsprechend notwendigen Lockdown ja spätestens Mitte November (als die Zahlen klar zeigten, dass Lockdown light nicht ausreichen wird) planen und bekannt geben können. Dann hätte man Zeit gehabt sich entsprechend vorzubereiten. Nun gibt man den Bürgern zwei Tage Vorlaufzeit vor Weihnachten und wundert sich über einen Ansturm auf Geschäfte? In welcher Welt leben die denn bitte?
Das ist das Ergebnis der Schreie über völlig unverhältnismäßig harte Einschnitte (die jetzt auf einmal zu soft sind) aus allen Ecken, wo man sich nicht getraut hat das Wahlvolk allzusehr zu ärgern.
Nun bekommen wir halt alle zusammen die sinnlose Quittung.
Man kann es ja nur oft genug wiederholen... der Ethikrat hat schon im April dazu aufgerufen langfristige Konzepte auszuarbeiten. Ich vermute im Wechsel auf und zu geht da kaum als Konzept durch.
2. Das RKI hat auf der Webseite Zahlen veröffentlich, die die Infektionen nach Alter sortieren. Die Altersgruppen sind jeweils in 10er Jahren einsortiert. Dabei fällt auf, dass jede Altersgruppe ab 20 bis 60 sehr viel höhere Infektionszahlen aufweisen (Stand KW 49).
Ohne deine Aussage jetzt gegenzuprüfen (da ich davon augehe, dass du recht hast), kann man bei diesen Zahlen auch wieder andere Rückschlüsse ziehen.
Was ist der größte Unterschied zwischen 20 bis 60 jährigen und 60 und älter? Es liegt auf der Hand, dass die 20-60 jährigen ein Berufsleben haben.
Witzigerweise wird immernoch herumgeschwurbel und die die Freizeit einschränkenden Maßnahmen damit begründet, dass "der Großteil" der Infektionen im privaten Umfeld stattfinden.
Nun haben wir runde 30.000.000 Menschen in ihrer wohlverdienten und deutlich zu geringen Rente, die sich weniger Anstecken als die 30.000.000 Menschen, die einem mehr oder weniger geregelten Tagewerk nachgehen.
Als Schlussfolgerung muss doch zwingend erkannt werden, dass die beruflichen Tätigkeiten auch einen nicht unerheblichen Anteil am Infektionsgeschehen haben. Aber es ist ja so schön bequem mit dem Finger auf die "Privaten" zu zeigen.
Zitat:
Zitat von Vicky
3. Die vermeintliche Risikogruppe (HRG) wird betreut von der Gruppe der 20 - 60 Jährigen. Wenn wir also die "besondere Maßnahmen" - wie auch immer die noch aussehen mögen - für die Risikogruppe treffen, betrifft das ebenso das gesamte Ärzte- und Pflege- und Reinigungspersonal und deren Angehörigen und die Familien der HRG aus dem direkten Umkreis. Wer möchte den Kreis derer hier genau definieren und bestimmen?
4. Zu den "Alten" kommen auch noch jüngere Menschen mit schwereren Vorerkrankungen, z.B. Krebs... diverse. Hier gilt dann wiederum das gleiche, was ich unter Punkt 3 schrieb. Nicht jede relevante Vorerkrankung ist auch meldepflichtig. Wie kann man also hier den Kreis jener definieren, einschränken und schützen?
Ich würde dir recht geben, wenn wir uns im April befinden würden. Alle Entscheidungsträger hatten fast ein Jahr lang Zeit sich eben genau über diese Fragen Gedanken zu machen. Es ist ja nun mit Nichten so, dass insbesodere das Heimwesen von kleinen lokalen Trägern dominiert wird. Hier gibt es riesige Unternehmen die Heime für tausende Betreiben. Hier hätte man unter Federführung der Gesundheitsämter / Gesundheitsministerium schon lange etwas ausarbeiten müssen. Corona wird ja sicher nicht der letzte Virus sein, der uns heimsucht.
Mit huch, dass ist aber anstrengend und kompliziert, kommt man auch beim Dorftriathlon nicht ins Ziel.
Zitat:
Zitat von Vicky
Allgemein habe ich den Eindruck, dass häufig mit dem Finger auf die Risikogruppe gezeigt wird - ähnlich einer Stigmatisierung. Was soll das? Geht´s noch? Hier fehlt mir jedes... wirklich JEDES Verständnis.
Es ist meiner Ansicht nach nicht möglich, nur eine Gruppe an Menschen schützen zu wollen, ohne dass auch alle anderen involviert sind. Die Frage muss auch hier lauten, wie haben sich die Menschen der HRG überhaupt angesteckt? Wie kommt die Erkrankung in eine solche Einrichtung, wenn diese doch quasi abgeschottet ist?
Ich meine mich erinnern zu können, dass ich einen ganz ähnlichen Text im November hier in diesem Faden schon einmal schrieb.
Deine meinung sei dir unbenommen. Du solltest aber so tolerant sein, diese nicht als der Weisheit letzter Schluss anzunehmen sondern zu akzeptieren, dass Menschen mit anderen Erfahrungen andere gleichermaßen begründete Meinungen haben und aufgrund ihrer Lebenserfahrung und Weltanschauung anders Gewichten und damit zu einem anderen Schluss kommen.
Mit "es geht nicht" macht man es sich für meinen Geschmack zu einfach. Wenn man nur genügend will, geht alles.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Man kann es ja nur oft genug wiederholen... der Ethikrat hat schon im April dazu aufgerufen langfristige Konzepte auszuarbeiten. Ich vermute im Wechsel auf und zu geht da kaum als Konzept durch.
Auch wenn alle davon reden: wir haben immer noch keinen harten Lockdown.
Aber ein Lockdown sollte immer die letzte Option sein. Wenn man sich natürlich keine Gedanken um andere Optionen macht, ist die letzte Option auch die einzige Option...
Aber vermutlich haben die Politiker sich einfach gedacht "Ach, wozu sinnvolle Konzepte ausarbeiten? Einen Winter kriegen wir mit Lockdown rum und danach gibts die Impfung!"
Der streitbare OB von Tübingen hat ja schon einiges gemacht:
kostenlose FFP2-Masken für alle Menschen über 65 Jahren
ein spezielles Einkaufszeitfenster für Senioren zwischen 9 und 11 Uhr morgens
Seniorentaxen zum Preis eines regulären Bustickets
engmaschige Corona-Testungen in Alten- und Pflegeheimen seit April
öffentliche Corona-Testungen mit dem DRK-Testmobil seit Beginn der zweiten Corona-Welle
Ich bin ja ein bisschen einfach gestrickt, aber wenn ich sehen würde, dass eine Gruppe stark betroffen ist (es sterben dort viele an Corona), dann würde ich mir diese Gruppe vornehmen.
Deine Liste hast Du jetzt schon wiederholt gepostet.
Jetzt gleiche die mal ab mit dem was Vicky bereits aus Ihrer Erfahrung geschrieben hat.
Da sehe ich doch viel was davon bereits oft umgesetzt wird.
ich hatte ja schon mehrmals gefragt was Du von der Liste als gute neue Idee hältst.
Da kommt bisher nichts. Da scheint mir daß Du eben keinen Einblick hast was in der Realität bereits angekommen ist von der Liste.
Dann wundert es mich nicht, daß immer wieder gefordert wird das für spezielle Gruppen doch bitte mal spezielle Lösungen erdacht werden müssen, wenn diese eben nicht wahrgenommen werden wollen.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Ich weiß noch nicht, was da falsch gelaufen ist, aber wir sollten ihnen das nicht nachmachen ...
Leider scheint es ja so, als wären nicht nur in allen Grenzbereichen zu unseren Nachbarländern weiterhin Grenzübertritte, wie zB auch Lieferverkehre, in großer Zahl möglich, sondern auch noch Fernreisen, wenn begründet.
Ein Kollegin meiner Frau ist auf den Malediven und hat geschrieben, der Flieger ab Frankfurt war voller Reisender. Alle ganz glücklich, endlich in Urlaub zu kommen.
Die Bevölkerung muss die Maßnahmen verstehen, sonst nimmt die Politik offensichtlich gerade die "gebildeten" Altersgruppen zwischen 15-50Jahren (aus den Statistiken übernommene Altersgruppen) nicht mit. Siehe auch Hamburg, wie vorher geschrieben. In Eimsbüttel, Ottensen und Altona wohnt das jüngere Bildungsbürgertum Hamburgs, die sollten es besser wissen, gehen trotzdem in die "In Strassen" zu den Glühweinparties. Erlaubt bleibt ja Kinderpunsch ohne Alkohol, dann bringen die "Schlauen" sich halt den Rum dafür selber mit. Völlig unverständlich, aber wie sollten die Ordnungsämter soetwas kontrollieren? ...
Und warum werden eigentlich immer noch Pakete in riesiger Zahl von einer Armee von Auslieferfahrern ausgefahren? Da haben wir mMn auch von Tür zu Tür gehende Superspreader, sobald nur einer der Fahrer erkrankt ist. Darüber habe ich aber leider noch keine Studie gefunden (gerne Tipp, wenn das irgendwo schon wiederlegt ist!), muss ich mal mit unseren Medizinern drüber sprechen.
Zitat:
Zitat von captain hook
... Man kann es ja nur oft genug wiederholen... der Ethikrat hat schon im April dazu aufgerufen langfristige Konzepte auszuarbeiten. Ich vermute im Wechsel auf und zu geht da kaum als Konzept durch.
+1 ...
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Und warum werden eigentlich immer noch Pakete in riesiger Zahl von einer Armee von Auslieferfahrern ausgefahren? Da haben wir mMn auch von Tür zu Tür gehende Superspreader, sobald nur einer der Fahrer erkrankt ist. Darüber habe ich aber leider noch keine Studie gefunden (gerne Tipp, wenn das irgendwo schon wiederlegt ist!), muss ich mal mit unseren Medizinern drüber sprechen.
Der direkte Kontakt ist hier sehr kurz bis nicht vorhanden, weil man aktuell nix selber quittiert per Unterschift. Zudem stellen die Zusteller die Pakete häufig an der Haustür oder in der Nähe ab, alles also kontaktlos. Wenn das bei euch anders gemacht wird, dann scheint eure Zustellfirma hier Probleme zu haben.
Ansonsten kann man auch immer noch in eine Packstation liefern lassen.
Deine Liste hast Du jetzt schon wiederholt gepostet.
Jetzt gleiche die mal ab mit dem was Vicky bereits aus Ihrer Erfahrung geschrieben hat.
Da sehe ich doch viel was davon bereits oft umgesetzt wird.
ich hatte ja schon mehrmals gefragt was Du von der Liste als gute neue Idee hältst.
Da kommt bisher nichts. Da scheint mir daß Du eben keinen Einblick hast was in der Realität bereits angekommen ist von der Liste.
Dann wundert es mich nicht, daß immer wieder gefordert wird das für spezielle Gruppen doch bitte mal spezielle Lösungen erdacht werden müssen, wenn diese eben nicht wahrgenommen werden wollen.
Warum sollte ich in meiner Freizeit hier in einem Forum die Arbeit von Spezialsten erledigen? Weil du mich darum bittest? Von dir lese ich hauptsächlich Kritiken an Postings von Usern, aber kaum irgendwelche eigenen Vorschläge.
Es ging mir darum, dass ich persönlich das Gefühl habe, dass man auf der einen Seite aus meiner Sicht unglaubliche Dinge bewerkstelligen kann (Beispiele habe ich genannt), auf der anderen Seite an dem Schutz von Hochrisikogruppen scheitert.
Wenn man nach 9 Monaten Corona sehr hohe Sterbezahlen in einer Gruppe hat und steigende Fallzahlen insgesamt, kann man, finde ich, Strategien hinterfragen. Um mehr geht es mir nicht. Ich fühle mich nicht verantwortlich machbare Lösungen mit zu liefern, jedoch sehe ich es als sinnvoll an, meine Kritik zu äussern, sofern ich sie begründe und niemanden beleidige
Ein Kollegin meiner Frau ist auf den Malediven und hat geschrieben, der Flieger ab Frankfurt war voller Reisender. Alle ganz glücklich, endlich in Urlaub zu kommen.
Alter Schulfreund von mir bietet Segelreisen an, die sind aktuell auf Kuba.
Das ist halt kein Risikogebiet, wenige Infizierte.
Das ist aber doch genau die angepasste Reaktion die viele wollen.
Wenn man aus einem Gebiet mit fast keinen Infizierten zurück kommt, wieso soll das ein Problem sein?
Und wenn man dann beim Abflug und der Einreise einen Schnelltest macht, sollte das Risiko gegen Null gehen.