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Zitat von schnodo
Ich erwarte nicht von Facebook und Konsorten, dass sie aus eigenem Antrieb dafür sorgen, dass sich das Gute durchsetzt. Ich meine, das ist auch nicht ihre Aufgabe, genauso wenig wie es Aufgabe der Telekom ist, dafür zu sorgen, dass nur noch angenehme Telefonate geführt werden.
Wenn die Politik die Plattformen dazu drängt, Inhalte zu blockieren, die nicht illegal sondern nur irgendwo anstößig sind, dann schrillen bei mir die Alarmglocken. Seit 9/11 sind unsere bürgerlichen Freiheitsrechte in maßloser Weise eingeschränkt worden. Regelmäßig lässt die Regierung Versuchsballons für noch extremere Einschränkungen steigen, die vom Verfassungsgericht ebenso regelmäßig einkassiert werden müssen. Was national nicht durchsetzbar ist, mauschelt man uns über die EU rein.
Mit dem Internet haben die Regierenden das mächtigste Überwachungswerkzeug aller Zeiten erhalten, als Ausgleich hat jeder Einzelne die Möglichkeit, von der ganzen Welt gehört zu werden, wenn seine Botschaft die Menschen bewegt. Diesen Schatz will ich nicht kampflos preisgeben, auch wenn durch die Urheberrechtsnovelle die Weichen bereits gestellt sind.
Im Gegenzug nehme ich gerne mittelfristig in Kauf, dass es für den Umgang mit den sozialen Medien keine optimale Lösung gibt. Es ist an uns, den Verstand einzuschalten und diese so zu nutzen, dass es zu unserem Besten ist. Und wer sich die Geschichte von Yahoo, MySpace, StudiVZ, Google Plus und wie sie alle hießen anschaut, weiß, dass die Macht über ihre Zukunft immer noch in unseren Händen liegt.
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Danke für diesen sehr klaren, trennscharfen und auch erhellenden Beitrag. Danke auch an Hafu.
Allerdings erwarte ich von Facebook und Co, ein politisch neutrales Kommunikationsmedium anzubieten. Letztlich sind es nur Nachrichten, wenn überhaupt. Eine Finanzierung über Werbung kann ich in Maßen tolerieren. Einen Verkauf meiner Daten an Firmen ist mir egal. Bisher hatte ich nur k(l)eine Probleme, die sich telefonisch über Festnetz gut regeln ließen.
Früher hiess es "Betteln und Hausieren verboten." Mehr ist es eigentlich nicht. Ansonsten wären es im Falle einer ernsten Cyberattacke "nur ein paar Klicks" in den Einstellungen des Mainframes und nix mehr Internet. Für Firmen, Regierung, User, Follower, Influencer, Pop-Stars, Stand-up Paddlers usw.
Wir sollen ja für 3 Tage Essen und Trinken einlagern. Im Falle eines black-outs. Ich selbst wäre dafür, diesen Ernstfall mit einer internetkranken Gesellschaft einmal zu Proben. Probealarm über Pfingsten? Und man müsste das Datum wieder am Küchenkalender ablesen. Bis Sonntag Abend.
Wer länger als 4h am Tag am Internet (Smartphone) hängt hat nach dem neusten IDC-10 eine Diagnose, d.h. ist definitorisch krank, schreiben die Printmedien (Tageszeitung).
ISt die Generation YT IG FB Google usw. krank?
Hierzu aus dem Ärzteblatt (link:
https://www.aerzteblatt.de/nachricht...schluessel-vor)
(...)
Eine weitere neue Abteilung beschäftigt sich mit Störungen der sexuellen Gesundheit. Dazu gehören neben Libido- und anderen sexuellen Funktionsstörungen auch Geschlechtsidentitätsstörungen, die bisher unter den mentalen Störungen eingeordnet werden, was nicht mehr zeitgemäß ist. Auch Paraphilien, zu denen auch die Pädophilie und andere Formen der Sexualität gehören, die vom Gegenüber nicht erwidert werden oder sozial geächtet sind, zählen jetzt zu den Störungen der sexuellen Gesundheit.
Für Aufregung sorgte im Vorfeld die Aufnahme der Spielstörung („gaming disorder“) in den ICD 11-Katalog. So warnte der Psychologe Andy Przybylski von der Universität Oxford in einem offenen Brief mit rund 30 Kollegen vor dem WHO-Schritt. „Es besteht das Risiko, dass solche Diagnosen missbraucht werden“, schrieben sie. Geprüft werden müsse, ob bei exzessiv spielenden Patienten nicht eher zugrundeliegende Probleme wie Depression oder soziale Angststörungen behandelt werden müssten.
Vladimir Poznyak vom WHO-Programm Suchtmittelmissbrauch sieht das anders. „Es gibt klare Grenzen zwischen normalem Spielen und Spielsucht“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Im ICD-11 würden drei Kriterien genannt:
entgleitende Kontrolle etwa bei Häufigkeit und Dauer des Spielens,
wachsende Priorität des Spielens vor anderen Aktivitäten
und Weitermachen auch bei negativen Konsequenzen.
(Hervorhebungen durch mich).
Kann ja jeder Mal für sich darüber nachdenken. Effiziente Kommunikation, dass ist auch mein Punkt. Und in diesem Punkt glänzt Rezo imho.