Auch wenn ich schon 5x auf der Insel war, war 2013 das erste Jahr in dem ich dort "arbeitete". Arne hatte mich als Guide für Gruppe 2 engagiert. Da sollte ich die Jungs & Mädels zügig aber ohne Hast über die Insel lotsen. Schon an Tag 1 aber kams anders: Mir wurde die Betreuung der schnellen Jungs übertragen...
Die erste Woche verging wie im Flug bei nahezu perfektem Wetter ohne jegliche erwäh-nenswerte Wolken. Meine Crew musste einfach dem Pinken Zebra folgen, meinem bald in Frührente gehenden Merlin Fortius, dem ich für 2013 mal ein schickes Outfit spendiert hatte. Die pinken Chris King Naben hat es schon länger, dann kam ein unschlagbares Angebot für pinke Michelin Pro3 Race und ich schlug noch bei entsprechend eingefärbten Zugaußenhüllen zu. Dazu das Retro-Lenkerband und der billige Checked Flag Sattel, fertig war das Rosa Zebra. Einige meiner Jungs meinten am Ende des TL, sie hätte der dauernde Anblick der rosaroten HR-Nabe schon so weit hypnotisiert, dass sie jetzt nicht mehr Carbon, sondern Titanrenner schick fänden… gut gemacht, liebes Altmetall!
Leider blieb die Erstbesetzung der Gruppe 1 nicht vollständig die kompletten zwei Wochen des TL und so hieß es nach einer Woche feucht-fröhlichen Abschied nehmen. Ich konnte mir einen kleine Kalauer nicht verkneifen und kramte in tief meiner Tasche, um jedem meiner Ex-Fahrer ein kleines Souvenir mit auf den Heimweg zu geben. Meine Ex-Fahrer sind ja Tim’s Ex-Fahrer, also passte das Timex-Schriftzug auf Socken, Mützen und der Multifunktionsflasche für Flo ganz gut! Ganz bis zum Ende der Verabschiedungszeremonie blieb ich allerdings nicht. „ Uhr war mir spät genug. Mir wurde allerdings berichtet, das TL sei mit einer letzten Schwimmeinheit gegen 4:10h früh beendet worden.
Für die zweite Woche war mir Verstärkung für Gruppe 1 versprochen worden, die mit den Worten: “Er wird einen kompetitiven Charakter in die Gruppe” bringen, angekündigt wur-de. Nun denn… zu besagten Athleten gesellten sich nach Mr. Big, Mr. Miranda und ein Schweitzer Frosch, womit wir komplett waren. Zugegeben, es fiel mir in Woche 2 etwas schwerer, den bunten Haufen zusammenzuhalten, denn zu Beginn schien es so, als sei jede Autobahnbrücke auf einmal zu einer Bergwertung der Hors Kategorie aufgestiegen. Nachdem die Jungs aber dann am Berg mal spielen durften und sich an Tag 1 & 2 orden-tlich ausgetobt hatten, wurde es etwas ruhiger. Nixdestotrotz kam es auf der Königsetap-pe dann zum Showdown. Wenn Arne sagt, der Guide hätte kompetitiven Charakter in die Ausfahrt zu bringen, dann müh ich mich halt auch mal ab. Dicker gegen Dünnen bergauf… bis 1,5km vorm Tunnel am Puig Major ging es gut, dann musste ich die Segel streichen. Herr O. erspähte noch ein weiteres Opfer unserer Hatz und weg war er. Egal, ich konnte mich ja damit rausreden, dass ich bei strammem Gegenwind 8,5 der vorherigen 12,5km im Wind gefahren war. Schee war’s, die Beine mal 48min lang mit 300 Watt zu fluten. Leider war uns an den folgenden vier Tagen der Wettergott nicht wirklich hold und einige Ausfahrten wurden abgekürzt (Samstag) oder fielen gänzlich dem Wetter zum Opfer. Die geplante Fotosession auf der Radrennbahn von Sineu fand also nicht statt.
Trotzdem konnte mein treuester Mitfahrer SevenM und meinereiner in den zwei Wochen knapp 1.500km abspulen, was doch glatt das fünffache von Sevens bisheriger Jahresleis-tung entsprach. Die 1.500 dann wirklich noch voll zu machen überlegte ich am Samstag, als wir in strömendem Regen schon die erste Runde ums Schilf (Blue Bay – Muro – Sa Pobla – Schilf – Blue Bay) an die verregnete ausfahrt drangehängt hatten. Leider aber machte mir der Defektteufel eine Strich durch diese Rechnung, mich ereilte 50 Meter von der Hoteleinfahrt entfernt der erste Plattfuß der gesamten Gruppe. Das als Zeichen neh-mend und ohne große Lust, jetzt noch den Schlauch zu wechseln bogen wir ab zur war-men Dusche und ein paar kühlen Blonden an der Bar.
Das Zebra lahmt am Vorderhuf.