Matthias Quent vom IDZ Jena auf Twitter einen Thread zum Zusammenhang von Corona-Inzidenz und AfD-Wahlergebnissen bei der Bundestagswahl 2017 erstellt. Natürlich kann daraus keine Kausalität gefolgert werden, aber als erster Ansatzpunkt für weitere Forschungsergebnisse sehr spannend, da die Analyse durchaus etwas tiefer taucht und Regressionsmodelle rechnet:
Der Zusammenhang der Infektions- und Todeszahlen ist eine Binsenweisheit und daraus folgt noch lange keine zwangsläufig notwendige Strategie.
Es gibt ebenso viele namhafte Virologen und Epidemiologen, die differenziertere Strategien fordern. Das alles zu wiederholen ist mühselig, da es hier schon oft genug gepostet wurde.
Und der letzte Punkt ist einfach faktisch falsch. Schon lange vor dem Lockdown haben freiwillige Verhaltensänderungen gewirkt und die Wirkung der Maßnahmen ab dem 02.11 können wahrscheinlich als eher marginal eingestuft werden.
Leider fordert Schwarzfahrer, diese Binsenwahrheit zu übergehen und meint, man könnte mit (beliebig?) hohen Infektionszahlen leben, ohne dass dadurch die Hospitalisationsrate oder Sterberate beeinflusst würde, weswegen ich mir erlaube, auf einfache Wahrheiten aufmerksam zu machen, auch wenn sie nicht allen in ihre Meinung passt.
Nein, Du liegst da falsch. Die gesetzlichen Kontaktbegrenzungen wurden erwartet, kamen ca. 2 Wochen zu spät, und die Menschen haben vorher schon angefangen, ihre Kontakte zu begrenzen oder sich besser zu schützen, was dann nur gesetzlich noch festgeschrieben wurde. So verhielt es sich in DE schon bei der ersten Welle ähnlich. Da wollten die Lockdown-Kritiker anschliessend wegen der Grafiken auch "weismachen", er wäre überflüssig gewesen, weil die Menschen schon vorher entsprechend reagiert hatten.
Du machst Dir aber selbst die Mühe, mache mich nicht dafür verantwortlich, niemand zwingt Dich zu einem Kommentar und ich hatte auf Schwarzfahrers Post geantwortet. Und diejenigen Epidemiologen, welche niedrige Infektionszahlen verlangen, fordern doch genauso einen Schutz der Risikogruppen. Ihnen wegen der Forderung nach Senkung der Infektionszahlen eine undifferenzierte Strategie vorzuwerfen, geht an deren Konzepte meilenweit vorbei.
Matthias Quent vom IDZ Jena auf Twitter einen Thread zum Zusammenhang von Corona-Inzidenz und AfD-Wahlergebnissen bei der Bundestagswahl 2017 erstellt. Natürlich kann daraus keine Kausalität gefolgert werden, aber als erster Ansatzpunkt für weitere Forschungsergebnisse sehr spannend, da die Analyse durchaus etwas tiefer taucht und Regressionsmodelle rechnet:
Ich denke, eine solche Korrelation gewinnt an Aussagekraft in Richtung Kausalität, wenn sie erkennbar stärker ist als die Korrelation zu jeder anderen Partei-Anhängerschaft in der jeweiligen Region. D.h. eine seriöse Untersuchung hierzu müsste alle Parteien-Korrelationen untersuchen. Immerhin hat die soziologische Untersuchung, die ich zuletzt verlinkt habe, ergeben, daß die meisten Querdenker bisher grün oder links gewählt haben (21 und 17 %), AfD kommt erst an dritter Stelle (14 %) - auch wenn in Zukunft 30 % AfD wählen wollen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Die Hoffnung auf eine Begrenzung auf ein paar Monate in ehren; die Krankheit wird weiterhin da sein, im Winter mehr als im Sommer, und es ist noch lange unklar, wie gut die Impfungen tatsächlich helfen werden. Sich allein darauf zu verlassen ist so, wie letzten Sommer, als man sich darauf verließ, daß es schon gut gehen wird.
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Nein, die Impfungen mit dem Sommer zu vergleichen, da würde Dir kein Virologe und kein Immunologe beipflichten. Prof. Guzman vom Helmholtz-Institut schreibt dazu allgemein:
Zitat:
Die Impfung ist die effizienteste Strategie zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten. Die Kunst des Impfstoffforschers besteht darin, Substanzen zu finden, die verhindern, dass wir an Krankheiten wie Influenza oder viraler Hepatitis erkranken.
Leider fordert Schwarzfahrer dazu, diese Binsenwahrheit zu übergehen und meint, man könnte mit (beliebig?) hohen Infektionszahlen leben, ohne dass dadurch die Hospitalisationsrate oder Sterberate beeinflusst würde.
Nein, Du liegst da falsch. Die gesetzlichen Kontaktbegrenzungen wurden erwartet, kamen ca. 2 Wochen zu spät, und die Menschen haben vorher schon angefangen, ihre Kontakte zu begrenzen oder sich besser zu schützen, was dann nur gesetzlich noch festgeschrieben wurde. So verhielt es sich in DE schon bei der ersten Welle ähnlich. Da wollten die Lockdown-Kritiker anschliessend wegen der Grafiken auch "weismachen", er wäre überflüssig gewesen, weil die Menschen schon vorher entsprechend reagiert hatten.
Nein, Schwarzfahrer sieht es nur differenzierter als du. Es gibt eben keinen einfachen monokausalen Zusammenhang, sondern weitere Kennzahlen haben einen Einfluss auf diesen Zusammenhang.
Wo liege ich denn dann falsch? Eine offensichtlich freiwillige Kontakteinschränkung hat eingereicht, ohne dass Sanktionen etc. notwendig waren. Ich glaube, dass in diese Richtung viel mehr möglich ist, wenn die Menschen tatsächlich ernster genommen werden und getroffene Maßnahmen nachvollziehbar sein. Deshalb glaube ich, dass der Weg den Söder einschlägt definitiv der Falsche ist. Jetzt wieder dieses "Ausgehverbot" zu implementieren ist nichts als der feuchte autoritäre Wunsch des Königs Söders.
Ich denke, eine solche Korrelation gewinnt an Aussagekraft in Richtung Kausalität, wenn sie erkennbar stärker ist als die Korrelation zu jeder anderen Partei-Anhängerschaft in der jeweiligen Region. D.h. eine seriöse Untersuchung hierzu müsste alle Parteien-Korrelationen untersuchen. Immerhin hat die soziologische Untersuchung, die ich zuletzt verlinkt habe, ergeben, daß die meisten Querdenker bisher grün oder links gewählt haben (21 und 17 %), AfD kommt erst an dritter Stelle (14 %) - auch wenn in Zukunft 30 % AfD wählen wollen.
Das kann gut sein und da kann ich mir ebenso gut vorstellen, dass man in entsprechenden Gebieten im Allgäu oder auf der Schwäbischen Alb ähnliche Zusammenhänge feststellen kann. Für die Gebiete mit besonders starker Korrelation in der Analyse von Quent et al. gibt es sicherlich weitere Erklärungsvariablen, die untersucht werden müssen. Dazu steht ja bereits etwas in dem Thread. Und wie so oft bei soziologischen Fragestellungen gilt, dass es nie einen monokausalen Erklärungszusammenhang gibt, sondern es spielen eine Vielzahl an Faktoren mit rein, die fein säuberlich statistisch ausgewertet werden müssen.