Um auch meinen Senf loszuwerden:
Das Hirn steuert den Körper!
Bei diesem Satz endet jede meiner Denkorgien zum Thema Esoterik und Homöopathie. Als Naturwissenschaftler neigt man dazu, das alles als Quatsch abzutun, aber, genau betrachtet, hat zumindest Homöopathie eine Daseinsberechtigung. Erinnerungsvermögen von Wasser und irgendwelche Energien (also jene nicht konkret messbaren, Chi usw....), bleiben natürlich der Hokuspokus, den sie nunmal darstellen, aber wer Hokuspokus nicht als solchen identifiziert, für den ist er etwas anderes. Als einfaches Beispiel dienen stressinduzierte Wehwehchen, wer durch die Einnahme von Wasauchimmer beruhigt wird, wird eine Verbesserung erleben.
Die große Frage ist doch, wo man die Grenze ziehen kann. Eindeutig physische Ursachen wie Knochenbrüche oder Fleischwunden kann man sich nicht wegdenken, aber bereits Entzündungen können m.E. teilweise zu den Dingen gerechnet werden, die vom Denken des Patienten beeinflusst werden(ich gehe hier bewusst nicht auf Details wie Prostaglandin-Synthasen usw. ein, da ich zu wenig davon verstehe, bin Physiker, kein Mediziner), also bestimmte Prozesse beinhalten, die vom Hirn aus gesteuert werden.
Ich kann hier meine Mutter getrost als Beispiel nennen: Sie braucht nur ein gekipptes Fenster in 180km entfernung durch eines meiner Teleskope betrachten, schon hat sie "nen Zug", und verspannt ausgiebigst. Oder sie isst was, das(Bauchspeicheldrüsen- und Gallenprobleme) das optional Gewürze o.ä. enthält, das sie nicht verträgt, und schon sind die Darmkoliken da, obwohl in Wirklichkeit nichts unverträgliches im Essen war.
Sie ist aber keine Simulantin, sondern ihr Hirn löst diese Schmerzen aus, und somit sind sie tatsächlich existent.
Und genau diese Schmerzen bzw. Probleme sind es, bei denen Homöopathie and Friends helfen können. Und damit haben sie eine eindeutige Daseinsberechtigung. Das Hirn will überzeugt werden, und dafür taugt eben heutzutage kein Voodoo mehr, sondern ein wenig wissenschaftlich sollte es schon wirken, was der Heilpraktiker erzählt. Auch kennt er viele Hausmittelchen, die die Schulmedizin vergessen zu haben scheint.
Abschließend will ich noch klarstellen, dass ich Heilpraktiker, Homöopaten u.ä. nicht per se für Betrüger halte, im Gegenteil, viele wissen sehr viel über den menschlichen Körper und nutzen dieses Wissen bestimmt nicht nur zum Geldverdienen(und Geldverdienen müssen wir doch alle irgendwie)sondern gewiss auch zum Wohl ihrer Patienten. Diese andere Perspektive ist wertvoll und geht oft auch viel individueller auf den Patienten ein.
Einzig die Verdünnerei ist zum Glück Nonsens. Bei den ganzen Fäkalien, die wir täglich in Flüsse und Meere kippen, müsste man Wasser ja meiden wie Schwefelsäure. Oder hilft ein Schluck Wasser etwa gegen alles? Ist ja alles schon drin, wie verdünnt auch immer
Gruß
Alex
p.s.: Anhänger der Homöopatie will ich nicht vor den Kopf stoßen, das obige ist nur meine Meinung....