Solch eine Einsicht scheint grundsätzlich beim Einsatz "leistungsfördender Mittel" zu fehlen, das dürfte keine Besonderheit einer Nation zu sein, das gehört wohl eher zur allgemeinen Einstellung in diesem Geschäft.
Doch, diese Einsicht ist schon da. Die Frage ist nur, welche Konsequenz man draus zieht: nicht dopen oder nicht erwischen lassen. Leider oft Letzteres.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Einer der Gründe: "für die Entscheidung nannte der Cas das Alter der 15-Jährigen, die als Minderjährige eine "geschützte Person" unter dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) sei. "
Die Begründung finde ich ziemlich pervers, das öffnet doch Tür und Tor, dass man Minderjährige vollpumpen kann mit was man will, wenn der Dopingtest positiv ist, passiert ja eh nix. Das ist alles, aber nur kein Schutz. Ein Mittel, welches sich aufs Herz auswirkt ist sicherlich nicht förderlich für die Gesundheit der Athletin.
Einer der Gründe: "für die Entscheidung nannte der Cas das Alter der 15-Jährigen, die als Minderjährige eine "geschützte Person" unter dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) sei. "
Die Begründung finde ich ziemlich pervers, das öffnet doch Tür und Tor, dass man Minderjährige vollpumpen kann mit was man will, wenn der Dopingtest positiv ist, passiert ja eh nix. Das ist alles, aber nur kein Schutz. Ein Mittel, welches sich aufs Herz auswirkt ist sicherlich nicht förderlich für die Gesundheit der Athletin.
Nach der Urteilsbegründung würde eine Sperre der Athletin irreparablen Schaden zufügen. Zudem wurde ihr durch die Verzögerung in der Auswertung/Weiterleitung der Probe, die sie nicht zu verantworten hat, die Möglichkeit genommen, "bestimmte gesetzliche Anforderungen zu erfüllen".
Konsequent wäre es aus meiner Sicht, nicht die Sportlerin zu sperren, sondern den gesamten Verband, der dahinter steht und die Verzögerung zu verantworten hat.
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Die Begründung finde ich ziemlich pervers, das öffnet doch Tür und Tor, dass man Minderjährige vollpumpen kann mit was man will, wenn der Dopingtest positiv ist, ...
Ich kann die Begründung sehr gut nachvollziehen, gerade in diesem speziellen Fall.
Es ging beim Urteil des CAS nicht darum, ob das Doping bei Waljeva bestraft wird oder nicht, sondern nur darum, ob sie jetzt bei Olympia mitmachen darf oder nicht.
Wenn es Am Ende aller Ermittljungen im Dopingfall einen Freispruch geben sollte, dann wäre das in der Tat eine Katastrophe und ein ganz mieses Signal für alle saubern Athleten. Aber das halte ich für undenkbar.
Dass eine 15-jährige, die selbst nicht strafmündig ist, im konkreten Fall nicht die Hauptschuldige in diesem Dopingfall ist, sondern dass hier ganz klar das unmittelbare Umfeld der Sportlerin, in dem genügend erwachsene und strafmündige Personen enthalten sind, versagt hat, halte ich für absolut plausibel.
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Konsequent wäre es aus meiner Sicht, nicht die Sportlerin zu sperren, sondern den gesamten Verband, der dahinter steht und die Verzögerung zu verantworten hat.
M.
Hajo Seppelt hat mittlerweile in einem seiner Beiträge ein paar Zusatzinfos nachgereicht, die die Komplexität des Falles beleuchten: die Probe von Valieva wurde nicht in Russland analysiert (wegen der noch nicht erteilten Vollakreditierung des russischen Labors) sondern in einem WADA-Labor in Kopenhagen. Und die Probe war voll anonymisiert, so dass dem dortigen Labor wohl die zeitliche Brisanz bei der Analyse in Anbetracht der unmittelbar bevorstehenden Winterspiele für Walieva nicht bewusst war, so dass keine entsprechende Priorisierung bei der Analyse vorgenommen wurde.
Natürlich muss man daraus für die Zukunft Lehren ziehen und trotz Anonymisierung Sorge tragen, dass Proben von Sportlern, bei denen Großereignisse bevorstehen schneller analysiert werden als solche Proben von Sportlern bei denen der zeitliche Druck nicht so groß ist.
Ich mutmaße mal, dass die "Betreuer" dem Mädel nicht erst vor den nationalen Meisterschaften im Dezember dieses Mittel gaben, sondern schon längere Zeit. In dem Fall frage ich mich wie oft denn Proben, vor allem bei Russischen Athleten im Jahr genommen werden?!
Wie auch immer, dem armen Ding tun sie kein Gefallen.
Nach Ausführungen von H. Seppelt und dem Xy Weiss ist es ja nicht nur das Dopen, sondern die Trainingsmethoden generell bei der Trainierin und ihrem Stab, die mehr an Folter erinnern als an Training.
Traurig, einfach nur traurig, es ist ja nicht nur Walijeva die kaputt geht, anscheinend sind vor ihr schon einige andere Mädchen zerbrochen (worden).
Hajo Seppelt hat mittlerweile in einem seiner Beiträge ein paar Zusatzinfos nachgereicht, die die Komplexität des Falles beleuchten: die Probe von Valieva wurde nicht in Russland analysiert (wegen der noch nicht erteilten Vollakreditierung des russischen Labors) sondern in einem WADA-Labor in Kopenhagen. Und die Probe war voll anonymisiert, so dass dem dortigen Labor wohl die zeitliche Brisanz bei der Analyse in Anbetracht der unmittelbar bevorstehenden Winterspiele für Walieva nicht bewusst war, so dass keine entsprechende Priorisierung bei der Analyse vorgenommen wurde.
Natürlich muss man daraus für die Zukunft Lehren ziehen und trotz Anonymisierung Sorge tragen, dass Proben von Sportlern, bei denen Großereignisse bevorstehen schneller analysiert werden als solche Proben von Sportlern bei denen der zeitliche Druck nicht so groß ist.
Ja, durchaus nachvollziehbar. Eine vorsorgliche Sperre, die sich im Nachhinein als falsch herausstellt, kann nicht nachträglich korrigiert bzw. wiedergutgemacht werden. Eine nachträgliche Sperre ist immer noch möglich, auch wenn das natürlich nicht besonders schön für alle Beteiligten ist.
Die Fehler sind im Vorfeld gemacht worden. Hier sollte allerdings genau hingeschaut werden, ob und wer dafür verantwortlich ist. Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, an einen Zufall oder ein Versehen zu glauben.
Das IOC hat mittlerweile verkündet, dass es keine Siegerehrung geben wird, falls sie unter den ersten drei landet. Sehr schade für alle Beteiligten.