Als Dauerbahnfahrer bin ich seit 2008 auch vor die Problematik gestellt, die dieser Thread beschreibt.
Bei ICs habe ich nur einmal das Rad in den Ständer bzw.an die Decke gestellt (und dafür reserviert). Mache ich nie wieder! Grund dafür ist weniger die Sorge, dass das Rad einen neuen Liebhaber finden könnte, als die "lieben Mitreisenden", die - oft bar jeder Erfahrung zum Thema Rad im Zug - ihre schweren und bepackten Trekkingräder erst kurz vor dem Bahnhof aus den engen Halterungen wuchten und dabei keine Rücksicht auf andere Räder nehmen. Das gab bei der ersten Reise gleich einen Satz Kratzer.
Seitdem reist mein TriaRad grundsätzlich im Karton, in dem es mal geliefert wurde. Groß, einigermaßen stabil und praktisch. Nur das Vorderrad und der Sattel muss demontiert und der Vorbau verdreht werden; Helm, Neo, Schuhe, Werkzeug etc. passen auch locker mit rein.
In dieser Kunstruktion geht der Karton als "Reisegepäck" kostenlos mit, auch im ICE.
Manche Überseekoffer sind nicht viel kleiner.
Im IC steht der Karton hochkant im Radabteil in der äußersten Ecke (wie dafür geschaffen!), im ICE schaue ich mich (am Wagenstandsanzeiger) vorher um, ob es ein Behindertenabteil in der 2. Klasse gibt (dann viiiiiel Platz!), sonst danach, in welchem Wagen eine Ecke für große Gepäckstücke ist. Auch in einem leeren Abteil mit Platz für Kinderwagen ist das Bike schon gefahren. Nur in einem Fall gab es während der Fahrt Ärger, als der Karton hochkant in einer Ecke des Flurs stand: Dann allerdings hat die ICE-Chefin kurzerhand eine Toilette für den Karton "okkupiert" und abgeschlossen. Nicht Sinn der Sache, aber es ging.
Nachteil mit der Karton-Variante:
- keine schnellen Umstiege möglich
- keine gute Lösung bei rappelvollen Zügen
- an kleineren Bahnhöfen muss man die Treppen nutzen und dann 2 x laufen: Radkarton schleppen, Reisetasche schleppen.
- Am Zielort weiter mit S- oder U-Bahn etc. kein Problem, mit Bus sehr wohl.
- Nach ca. 10 - 15 Bahnreisen ist der Karton nicht mehr der beste...