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Alt 19.10.2006, 15:38   #9
schmadde
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Teil 5: Die Vorstufe zum Basteln: Kauflampen-Tuning

Wem die Leistung käuflicher Scheinwerfer nicht ausreicht, der kann durchaus noch mit minimalem Aufwand zum Ziel kommen, ohne gleich ein Wochenende im Bastelkeller verbringen zu müssen. Die Bereitschaft, einen Stecker an einen Akku zu löten oder eine Fahrradhalterung an einen Wohnzimmer-Spot zu schrauben, erweitert die Möglichkeiten immens.

Bei Halogenlampen erreicht man mehr Licht am besten mit Überspannung, also indem man die Lampe mit höherer Spannung betreibt, als vorgesehen. Ein 7,2V Akku bedeutet im Vergleich zu einem 6V Akku eine 20%ige Überspannung, womit man laut diesem Diagramm von mtb-news.de (Originalquelle unbekannt):



ca. 180% Lichtausbeute erreicht bei ca. 130% der Leistungsaufnahme, aber dafür auch nur mit einem Zwanzigstel der Lebenserwartung des Leuchtmittels rechnen kann. Das heisst, fast das doppelte Licht bei ca. einem drittel höherem Batterieverbrauch. Ob sich das lohnt, muss man ausprobieren oder anhand des Datenblatts abschätzen. Eine Osram IRC, die lt. Herstellerangaben 5000 Betriebsstunden halten soll, lebt dann noch akzeptable 250 Stunden, während eine HS3-Halogenlampe (Standard-Lampe bei 2,4W Fahrradscheinwerfern) nur auf ca. 100-160 Stunden ausgelegt ist. Das gäbe bei Überspannung lt. obigem Diagramm nur eine Überlebensdauer im einstelligen Stundenbereich. Siehe aber auch hier die Gebetsmühle von O.S. Kapitel 3.4 (Lebensdauer): die Formel die er dort aufstellt und seine Erfahrungen mit diversen HS3 Birnen lassen vermuten, dass man hier auf noch akzeptable Lebensdauern im Bereich von deutlich mehr als 15 Stunden kommt. Im Einzelfall muss man das eben ausprobieren (Ersatzbirnchen immer mitnehmen!)

Der Überspannungsbetrieb lässt sich hier sehr einfach bewerkstelligen: das Rücklicht abklemmen und gegen ein batteriebetriebenes Rücklicht ersetzen: Dann bekommt der Scheinwerfer 3W statt 2,4W ab. Wem die Lämpchen dann wegsterben wie die Fliegen, der kann sich eine 6V 3W Lampe mit P13,5S Sockel einbauen, die es z.B. von Philips unter dem Namen HPR64 gibt. Die Benutzung dieser Birne ist natürlich - wie könnte es anders sein - im Geltungsbereich der deutschen STVO verboten. Also damit nur auf Eurem Grundstück rumfahren oder sich nicht erwischen lassen... Erhältlich sind diese Lämpchen in jedem besseren Fahrradgeschäft, SON-Stützpunkthändler sollten alle welche haben.

Doppeltes Licht geht natürlich auch mit zwei Scheinwerfern. Bei Randonneuren und Alltagsvielfahrern ist eine Kombination aus E6 mit 2,4W und E6-Z mit 3W äusserst beliebt. Es gehen natürlich auch 2x3W und es muss kein E6 sein. Die beiden Scheinwerfer müssen hintereienandergeschaltet werden - da der Dynamo ja, wie vorher schon erwähnt eine Stomquelle ist, bleibts bei 500mA Strom und die Spannung stellt sich automatisch auf 12V ein. Mehr Informationen zum 12V Betrieb gibts z.B. unter http://www.nabendynamo.de/12vinfo.htm

Ebenfalls möglich ist der Einsatz von 12V Scheinwerfern mit HS4 Birnen (12V, 5W). Leider gibt es so gut wie keine solchen Scheinwerfer (mir ist nur ein einziger bekannt, der Lumotev Oval 12V, der schwer zu bekommen und relativ teuer ist). Ausserdem will die Birne eigentlich mit 400mA versorgt werden. 500mA wären da 20% Überspannung, was zwar zu hoher Lichtausbeute führen sollte, aber auch zu geringer Lebensdauer. Real liefern manche Nabendynamos 580mA, das sind schon fast 50% mehr, das dürfte nicht lange gut gehen. Bei Preisen von ca. 10€ pro Birne muss man sich das gut überlegen. Ins Mirage-Gehäuse passt eine HS4 auch, aber die Glühwendellage ist anders und die Ausleuchtung verändert sich. Ich habs probiert und würde es nicht weiterempfehlen. Wer günstig an einen Oval 12V kommt, kann ihn mal ausprobieren, hell ist der, sollte fürs Rennrad reichen. Eine integrierte Spannungsbegrenzung sollte er auch haben, aber ob das auf Dauer funktioniert, müsste erst getestet werden.

Bei Akkuleuchten läuft es darauf hinaus, anstatt eines serienmäßigen NiMH oder Blei-Akkus einen LiIon-Akku einzusetzen. Damit bekommt man genau die 20% Überspannung hin, die einen signifikanten Gewinn bei der Lichtmenge bringen und noch akzeptable Lebensdauerverkürzung. Bei Leuchten mit externem Akkupack, wie z.B. den Mirage-Lampen ist das einfach bewerkstelligt: Akku mit ausreichender Kapazität kaufen und Stecker dranlöten.

Bei LiIon-Akkus schwören die meisten User auf Camcorder Akkus, sehr günstig sind z.B. Fremdanbieter-Akkus, die kompatibel zu BP941 oder BP-945 sind. Ich habe so einen mit 6,8Ah, hat auf ebay incl. Ladegerät und Versand etwas über 40 Euro gekostet - liegt also preislich im Bereich eines Nipacks. NiMH-Akkus gibts in 7,2V auch als "Racing-Packs" im Modellbaubedarf oder bei Elektronikversendern wie Conrad oder Reichelt, Kapazitäten liegen meist zwischen 1,5 und 4Ah. Es gibt auch fertige Akkus in Radflaschen z.B. bei newtecs.de bis 10Ah.

Speziell bei NiMH Akkus sollte man (so man im Winter bei tiefen Temperaturen fährt) schon mindestens die doppelte Kapazität einplanen, die man rechnerisch brauchen würde, denn Kälte und hohe Stromentnahme verlangen ihren Tribut. LiIon ist im Winter doch etwas besser (aber auch da: lieber deutlich mehr Kapazität als berechnet mitnehmen). Auch nicht vergessen: Hohe Ströme sind nix für LiIon. Eine Mirage-X mit 20W mit Überspannung betrieben lässt zumindest in der Einschaltphase, wenn die Lampe noch überproportional viel Strom zieht, die Schutzschaltungen von LiIon-Akkus anspringen. D.h. die bleibt dunkel.

Achtung bei NiMH-Akkus: Zur Kapazitätserhöhung keinesfalls parallel schalten. Warum, erkläre ich später in der Selbstbau-Sektion. Wem die Warnung nicht genügt, der möge bei mtb-news.de mal danach suchen. Dort wird das Thema immer wieder intensiv diskutiert.

Die häufigste Anwendung für "Überspannung ohne Gebastel" dürfte das Pimpen der Mirages sein, drum hier ein paar Tipps speziell dazu: Von den Mirage-X taugt wohl nur die alte Version mit 20W zum Überspannungsbetrieb. Über das Leuchtmittel der 10W Variante ist wenig bekannt (nicht einmal der Hersteller) und die Chef-Spekulateure im MTB-Forum vermuten, dass die ohnehin schon mit Überspannung betrieben wird, die Lebensdauer also beträchtlich sinkt. Bei Preisen von 20 Euro fürs Leuchmittel wäre das nicht so der Bringer. Die 20W Mirage mit 7,2V zu betreiben bringt denselben gigantischen Stromverbrauch wie bei 20W IRC, aber deutlich weniger Licht. Das bringts also nur, wenn man Lampe und Akkupack eh schon zuhause rumliegen hat.

Die 5W Mirage hingegen ist da schon eher geeignet. Daueranwender berichten gelegentlich von blind gewordenen Reflektoren und verstorbener Elektronik, aber die Elektronik lässt sich ohne große Funktionseinbußen stillegen (Schalter geht halt dann nicht mehr) und eine Ersatzlampe kostet ca. 10 Euro (die ganze Lampe - nur das Leuchtmittel ca. 5 Euro). Die Lichtausbeute ist aber recht gut. Eine 5W Mirage ist schon recht brauchbar fürs Rennrad, wenns nicht zu schnell und zu kurvig ist - mit 7,2V betrieben, bietet sie IMO genug Licht für alles, was man auf der Strasse fahren muss. Problematisch ist lediglich die fehlende Seitenausleuchtung, eine Mirage-X auf dem Helm montiert mit zweitem Akkupack bringt dann Licht in den schwierigsten Situationen (auf der Strasse) und eine gewisse Redunda
nz für Akkuprobleme. Das ist die Konfiguration, die ich diesen Winter auf dem Renn- und Crossrad fahren werde.

Wer nur die Mirage an einem LiIon-Akku betreiben möchte wegen deren größerer Kapazität bei niedrigerem Gewicht, der kann auch eine 7,2V 6W Halogen-Birne in die Mirage einbauen (z.B. Conrad Artikelnummer 720070 - günstigere Quellen gerne gesehen) - damit erreicht man eine durchaus sichtbare Erhöhung der Lichtausbeute, aber nicht gerade einen Quantensprung. Also schon sehr viel weniger Licht als bei Überspannungsbetrieb, das Leuchtmittel sollte aber dafür auch deutlich länger halten. Das Conrad-Birnchen bringt an der Mirage zumindest einen normalen Leuchtkegel, hab ich selbst ausprobiert, geht also.

Man könnte natürlich auch den umgekehrten Weg gehen: den Akku beibehalten und ein 5,2V 0,85A Leuchtmittel am 6V Akku betreiben. Sollte auch deutlich mehr Licht als die Standardausstattung geben. Habe ich aber selbst nie probiert. Mit ca. 5 Euro als Investition wäres aber wohl einen Versuch wert.

Wenn man neben dem Anlöten eines Steckers noch in der Lage ist, eine Halterung von Cat-Eye an ein Alu-Gehäuse zu schrauben, kommt auch die Zweckentfremdung eines LED-Spots infrage, der bei Conrad Elektronik erhältlich ist, und deshalb liebevoll "Conrad-Spot" genannt wird. Eingebaut ist eine 3W-Luxeon-LED mit einem Schaltregler, der die Eingangsspannung in gewissen Grenzen passend umformen kann, sodass die LED immer im optimalen Bereich betrieben wird. Betrieb an 12V und 14,4V Akkus geht problemlos, über den Betrieb an 6V und 7,2V gibt es widersprüchliche Aussagen (Infos gibts unter http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=141457 - insbesondere die Posting #84 ff. lassen gutes vermuten).

Positiv zu vermerken ist, dass er eine fürs Fahrrad recht taugliche Optik hat (allerdings rotationssymmetrisch, also nur was für den Wald oder als Zusatzlicht) und eine ordentliche Kühlung. Anschliessen ist wirklich so simpel wie Halter anschrauben und Stecker für Akkupack anlöten. Weitere Basteleien bieten sich lediglich zur Erhöhung der Effizienz und Absenken der benötigten Spannung an - zuverlässiger 6V Betrieb sollte damit machbar sein. Sie hat bei Conrad die Artikelnummer 570577 und der Preis ist mittlerweile auf 24,95 angehoben worden (hat letztes Jahr noch 19,95 gekostet)

Geändert von schmadde (22.12.2006 um 21:42 Uhr).
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Alt 19.10.2006, 15:39   #10
schmadde
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Teil 5.5: Links zu Ausleuchtungsbildern

Damit man sich auch was drunter vorstellen kann, hier zwei Links auf Ausleuchtungsbilder

Der User "pinguin" aus dem Tour-Forum hat sich mal die Mühe gemacht, die Ausleuchtung seiner 6V-Leuchtensammlung fotografisch zu dokumentieren: Pinguin-Leuchtvergleich: http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?t=59879 . Seine Einschätzung, die Mirage wäre nur minimal besser, als der Lumotec N mit 3W-Birne teile ich im Übrigen nicht. Solche Sachen sind aber hochgradig subjektiv. Drum sind solche Ausleuchtungsbilder (so sie denn immer mit der gleichen Belichtungseinstellung angefertigt werden) sehr hilfreich. Man kann sich daruter eben mehr vorstellen, als unter "krass hell".

Für den etwas stärkeren Tobak, den man zum Waldfahren braucht, hat der Tour-Forumsuser "Joey" mal eine Fotoserie seines ansehnlichen Selbsbau-Arsenals geschossen: Joey-Leuchtvergleich: http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?t=60007 . Wer sowas will, kommt am Basteln aber kaum vorbei.
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Alt 05.11.2006, 15:20   #11
schmadde
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Exkurs: rechtliches in Deutschland

Bevor ich mich dem Selbstbau widme, gebe ich zunächst einmal einen kurzen Abriss der rechtlichen Lage, was Beleuchtungseinrichtungen am Fahrrad betrifft. Die geltenden Vorschriften bzgl. dem, was am Fahrrad an aktiver und passiver Beleuchtung vorgeschrieben und erlaubt ist, sind in Deutschland in der Straßenverkehrszulassungsordnung (STVZO) §67 erfasst. Meine persönliche Meinung, die die meisten Fachleute im Wesentlichen teilen ist, dass dieser Paragraph ein wenig - hüstel - praxisfern ist. Leider ist meine Meinung hier nicht maßgeblich und auch die Meinung von Experten, wie dem Fachausschuss Technik des ADFC wird vom Gesetzgeber seit Jahren ignoriert (obgleich sie pro Forma eingeholt wird).

Ob man nun legal oder ausreichend beleuchtet unterwegs sein will, muss jeder selbst entscheiden - ich versuche hier nur die Rechtslage, soweit sie denn einigermaßen eindeutig ist, darzustellen. Ich würde übrigens wetten, dass die Rennräder der allermeisten hier im Forum nicht dem Gesetz entsprechend ausgestattet sind. Bei den in der Galerie der Trainingsräder geposteten Bilder trifft das Stand heute auf alle ohne Ausnahme zu.

Zunächst einmal das leidige Reflektorthema: An jedem Fahrrad, und ja, das gilt auch für Rennräder - sind mindestens 11 Reflektoren vorgeschrieben: ein weisser nach vorne wirkender, ein roter Rückstrahler, der maximal 600mm vom Boden weg montiert sein darf, ein Z-Reflektor (Großflächenrückstrahler für hinten), vier gelbe Pedalreflektoren und vier gelbe Speichenreflektoren. Statt der Speichereflektoren sind auch Reifen mit weissen Reflexstreifen an der Seitenwand zugelassen. Problematisch dürfte allerdings die Beschaffung solcher Reifen fürs Rennrad sein: Ich kenne genau zwei solche Reifenmodelle (Conti Grand Prix 4000 und Schwalbe Blizzard), die allerdings gar nicht so leicht zu beschaffen sind...

Fahrräder müssen mit einem Dynamo ausgestattet sein, der 6V Spannung liefert und mindestens 3W Leistung. Batteriebeleuchtung ist lediglich für Rennräder unter 11kg gestattet - für die gibt es allerdings auch keine 6V/3W Restriktion. Zugelassen ist auch nur ein einziger Scheinwerfer - der zweite ist bereits illegal. Nicht zu vergessen ist hierbei, dass für die ganzen Beleuchtungseinrichtungen (incl. Reflektoren) eine Zulassung vom Kraftfahrbundesamt benötigen (erkennbar an einer Schlangenlinie, dem Buchstaben "K" und einer Nummer dahinter). Ein zusätzliches Batterierücklicht ist aber für Dynamo-Räder gestattet.

Kürzlich sollte eine Gesetzesnovelle verabschiedet werden, in der unter anderem Zweitscheinwerfer, Batteriebeleuchtung für MTBs unter 13kg und 12V Dynamo-Anlagen genehmigt worden wären. Herausgekommen ist allerdings ein abstruses Machwerk namens "Fahrradverordnung", welches dermaßen vor Regulierungswahn triefte, dass es selbst dem in solchen Dingen ja doch recht abgebrühten Bundesrat zuviel wurde. Folgerichtig wurde die Verordnung abgelehnt und wir haben nun den interessanten Fall, dass mit KBA-Prüfzeichen versehene und daher zugelassene Beleuchtungseinrichtungen existieren, die lt. Buchstaben des derzeit geltenden §67 STVZO eigentlich gar nicht zugelassen sein dürften (z.B. 12V Dynamo-Anlagen von diversen Herstellern).

Nicht-Rennradfahrer dürfen also weiterhin nur mit 2,4W-Scheinwerfern durch die Gegend funzeln, während wir Rennrad-Nutzer wohl bald in der glücklichen Lage sind mit zugelassenene 10W HID-Scheinwerfern Löcher in den Horizont brennen zu dürfen. Die oft vorgetragene Behauptung, bei Fahrradscheinwerfern wären nur 5W zugelassen, ist nämlich eine Urban Legend, die sich vermutlich deshalb so hartnäckig hält, weil der derzeit stärkste zugelassene Fahrradscheinwerfer 5W Leistungsaufnahme hat. Voraussetzung zur Zulassung von Batteriescheinwerfern sind aber die vor einiger Zeit überarbeiteten "Technischen Anforderungen" als Anlage zum §22a StVZO (Bauartgenehmigungen). Was dort genau drinsteht, weiss wohl nur, wer die ca. 170 Euros auf den Tisch legt, die eine Ausgabe dieser TA kosten. Auszüge daraus findet man an diversen Stellen im Internet, z.B. unter http://www.mtb-biking.de/stvoz/beleuchtung.htm .

Interessant sind hier im Wesentlichen die TA 23, die an bestimmten Punkten einer Wandprojektion Minimal- und Maximalwerte für die Leuchstärke vorschreiben, um allzu dunkle Funzeln und zu stark blendende Scheinwerfer auszusortieren. So richtig interessant ist das aber nur für Hersteller von Beleuchtungsanlagen, denn selbst wenn Eure Selbstbaulampe diese Kriterien erfüllt, ist sie noch lange nicht zugelassen.

Eine Helmlampe kann die StVZO nicht verbieten, da diese ja nicht am Fahrzeug angebracht ist. Ob eine Blendung im Falle eines Unfalles als Mitschuld ausgelegt werden würde, vermag ich nicht zu sagen. Mir sind jedenfalls keine derartigen Fälle bekannt. Die Definition eines Rennrades gibt es auch nirgendwo wasserdicht. ob ein 10,5kg Hartail-MTB als Rennrad im Sinne des Gesetzes durchgeht, hängt wohl von der aktuellen Laune des Ordnungshüters oder Richters ab. In der Praxis treten eher selten Probleme mit der Ordnungsmacht bzgl. der Verwendung nicht vorschriftsgemäßer Beleuchtung auf. Eine Garantie, dass man unbehelligt bleibt, bzw. im Falle eines Unfalles von einer evtl. Mitschuld befreit bleibt, ist das allerdings nicht.

Geändert von schmadde (29.11.2006 um 14:15 Uhr).
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Alt 05.11.2006, 16:57   #12
schmadde
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Teil6: Bauanleitungen "Kochrezepte"

Nun geht es ans Eingemachte: Um ganz ehrlich zu sein, hier fällt es mir sehr schwer, eine Zusammenfassung dessen zu bieten, was machbar ist und auch von vielen Leuten gebaut worden ist. Es gibt sehr viele Bauanleitungen im Netz, deren Vorzüge und Nachteile man nur oberflächlich beurteilen kann, wenn man sie nicht selbst nachgebaut hat. Ich habe natürlich die allermeisten Bauanleitungen nicht selbst praktisch nachvollzogen, teilweise weil sie mir nicht tauglich erschienen, teilweise weil sie für Anwendungen konzipiert sind, die mich nicht interessieren. Bei den Lampen, die ich nicht selbst besitze, muss ich mich auf Erfahrungsberichte verlassen, sei es nun von persönlich bekannten oder aus Internet-Foren. Die Erfahrungen sind dabei allerdings einigermaßen konsistent, wenn man ähnliche Ansprüche voraussetzt. Ich werde hier die meiner Meinung nach brauchbarsten Bauanleitungen vorstellen und darüber hinaus ein paar kommentierte Links auf andere Projekte anhängen.

Von notorischen Bastlern abgesehen, greifen nur die Leute zum Selbstbau, die mit den Eigenschaften der kommerziell erhältlichen Systeme nicht zufrieden sind - sei es zu geringe Helligkeit, zu kurze Laufzeit oder zu hoher Preis. Die meisten Bastelanleitungen sind zu einer Zeit entstanden, als es keine Alternative zum Selbstbau gab: LED-Scheinwerfer fürs Fahrrad waren nicht verfügbar (und wenn es um zugelassene solche mit rennradtauglicher Helligkeit geht, gilt dies heute noch), richtig helle Halogenscheinwerfer und HID höchstens von Lupine zu Preisen, bei denen die meisten doch lieber erstmal zum Lötkolben greifen. Die Situation sieht Stand heute deutlich besser aus für Fertig-Käufer, eine Straßenzulassung besitzen die hellen Lampen jedoch alle nicht. Darüber muss man sich in jedem Fall im Klaren sein: jede Selbstbaulampe ist illegal im Geltungsbereich der STVZO, denn eine Lampe muss eine Bauartprüfung beim Kraftfahrbundesamt bestehen und von eben jenem KBA eine K-Nummer zugewiesen bekommen, damit man sie legal im Straßenverkehr benutzen darf.

Die Alternative heisst freilich im Blindflug unterwegs zu sein. Die rechtliche Seite ist an anderer Stelle beschrieben - die Diskrepanz zwischen erlaubten >330W Lichtleistung am Auto und 2,4W am Fahrrad ist rational nicht zu erklären...

Ganz grob gesagt, kommen Straßen- und Waldwegfahrer mit LED-Basteleien am besten weg, Singletrailfahrer mit begrenztem Budget mit IRC-Halogenstrahlern, wer ein bisschen mehr Geld übrig hat oder keine Lust, mehrere Kilos an Akkus mitzuschleppen, muss dann wohl zu HID-Lösungen greifen. Für LED und Halogen-Scheinwerfer gibts Bauanleitungen in Hülle und Fülle im Netz, von denen ich hier die meiner Meinung nach brauchhbarsten beispielhaft vorstelle.

Mich haben im Wesentlichen LED-Lampen interessiert, zum einen, weil sie sich recht einfach am Dynamo betreiben lassen, zum anderen weil sie im Akkubetrieb sehr lange recht helles Licht liefern. Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass der Akku frühzeitig schwächelt, geben sie immer noch ein halbe Ewigkeit ausreichendes Positionslicht.

Den geringsten Materialaufwand hat man, wenn man LEDs mit einem Dynamo verheiratet - vorausgesetzt ein brauchbarer Nabendynamo ist bereits vorhanden. Um eine oder mehrere Luxeon III LEDs, also die 3W-Typen von Lumileds anzuschliessen, braucht man lediglich einen Gleichrichter und eben die LED(s). Man könnte auch ganz ohne Gleichrichter auskommen, wenn man die LEDs antiparallel verschaltet, jedoch würde ich das gar nicht empfehlen, denn die LEDs bekommen dann jeweils nur jede Halbwelle mit. Sie leuchten also nur halb so hell, wie sie eigentlich könnten. Auch sehr empfehlenswert ist ein Glättungskondensator hinter dem Gleichrichter - damit kann man die Phasen überbrücken, in denen die Durchlassspannung nicht erreicht wird und erhält dadurch auch eine bessere Helligkeit.

Elektrisch ist die Sache also recht einfach: man nehme 4 Schottky-Dioden, einen Kondensator und 1-4 Luxeon III LEDs, baue aus den Dioden eine Grätz-Brücke und schalte die LEDs in Reihe an den Gleichspannungsausgang der Brücke und den Kondensator parallel dazu. Das Schaltbild gibts z.B. unter http://tandem-fahren.de/Mitglieder/F...haltbild-2.jpg

Ich bin eine Weile lang mit diesem Setup herumgefahren, war aber nicht so richtig glücklich damit, hauptsächlich wegen des schlechten Dynamos und zum Teil auch wegen der suboptimalen Optiken von Fraen. Ein Dynamo liefert so um die 500mA Strom, meiner wohl eher noch weniger und der empfohlene Strom zum Treiben der LEDs liegt bei 700mA - wobei 1A bei ausreichender Kühlung noch erlaubt ist. Die Fraen Optiken streuen zu stark, selbst bei Narrow beam, da geht zuviel von dem ohnehin schon spärlichen Licht verloren. Ich war nicht begeistert. Mittlerweile habe ich einen besseren Dynamo und auch bessere Optiken und werde diesen Winter nochmal einen Dynamo-Versuch starten.

Soweit der einfache Teil. Interessant wir die Unterbringung der LEDs mitsamt Optiken in einem Gehäuse, dessen Befestigung am Rad und die Kühlung der LEDs. Ein einfach zu realisierender Ansatz findet sich unter www.mtb-biking.de/lampen/led/ledlamp.htm - der Einbau einer Luxeon LED mitsamt Fraen-Optik in einer E27 Lampenfassung. Wenn man die passende Lampenfassung findet (ich hatte da einige Schwierigkeiten), passt alles genau rein, die Abwärme der LED soll durch eine Maschinenschraube nach aussen geleitet werden.

Ein deutlich professionelleres Gehäuse hat der User "raymund" aus dem mtb-news Forum entwickelt. Fotos gibt es z.B. auf http://www.mtb-biking.de/lampen/led/ray.htm . Die gebräuchlichste Variante ist die für zwei LEDs, welche für 3, 4 und mehr sind aber auch produziert worden. Das Gehäuse ist für die MOBDAR-Optiken von Gaggione konstruiert, die sich durch ihren engen Abstrahlwinkel von ca. 10° hervorragend zum Rennrad fahren eignen (mit dem Problem, dass man entgegenkommenden Verkehr potentiell blendet - aber IMHO auch nicht stärker als mit einem Autoscheinwerfer). Das Gehäuse wird im Thread http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=140852 besprochen. Wegen mangelnder Nachfrage wurden im letzten Jahr keine mehr produziert. Raymund hat aber signalisiert, dass er die Konstruktionszeichnungen und Kontakt zum Produzenten zur Verfügung stellen würde, falls jemand anders nochmal eine Sammelbestellung anleiern möchte. Meiner Meinung nach ist das mit Abstand das beste Gehäuse, das man für Eigenkonstruktionen mit Luxeon LEDs verwenden kann.

Ich verwende das Gehäuse mittlerweile für Akkubetrieb meiner zwei Luxeon-LEDs. Akkubetrieb ist allerdings aufwendiger zu realisieren: Da die Strom-Spannungskennlinie von LEDs sehr steil ist, kann man im Allgemeinen keine Akkus direkt an LEDs anschliessen. Wenige zehntel Volt Änderung an der Spannung verursachen große Veränderungen der Durchlasströme. Eine LED ist eben kein ohmscher Widerstand! Den maximal zugelassenen Strom durch die LED sollte man aber penibel einhalten, denn sonst ist die LED irreparabel zerstört. Die billigste Variante wäre es, einen Vorwiderstand vor LED zu schalten, die den Strom begrenzt. Unglücklicherweise müsste man den zu jeder LED extra ausmessen, da die Produktionsschwankungen doch sehr groß sind. Darüber hinaus wird überschüssige Spannung am Widerstand in Wärme verheizt und man verschenkt kostbare Akkukapazität.

Korrekt wäre hier also die Verwendung einer Konstantstromquelle. So etwas gibt es in diversen Online-Shops zu kaufen, jedoch haben die meisten davon einen suboptimalen Wirkungsgrad - oft nicht mehr als 70%. Der User JuergenH aus dem mtb-news Forum hat eine geniale kleine Schaltung entworfen, einen "low drop Stromregler", der einen recht hohen Wirkungsgrad hat und nebenbei noch direkt ins raymund-Gehäuse passt. Ein solcher Regler funktioniert in einer meiner Lampen ganz hervorragend, Schaltbild gibts unter http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=176828

Bei zwei Luxeon III kommt man mit einem 7,2V LiIon-Akku grade noch so hin. Für mich die ideale Lösung für Strasse und schnell befahrene Waldwege, gibt rein rechnerisch so ca. 6 Stunden volles Licht, wenn die Akkukapazität zur Neige geht, gibts aber noch für mehrere Stunden immer dunkler werdendes Licht. Ich bin aber tatsächlich noch nie so lange gefahren, dass sie mal abgeschaltet hätte - bei der Mirage mit 4h ists schonmal recht knapp geworden. Drei LEDs könnte man an einem 12V Akku vernünftig betreiben.

Wer den Aufwand scheut, oder kein Gehäuse oder Stromregler mehr abkriegt, kann auch mit dem oben schonmal erwähnten Conrad-Spot gut klarkommen. Die Optik soll der MOBDAR recht ähnlich sein, wenn nicht sogar eine solche verbaut ist (habe selbst keinen solchen Spot, nur einmal bei nem Bekannten gesehen und viel drüber gelesen). Die Elektronik ist zwar nicht so effizient, wie die von JuergenH, lässt sich aber mittels der unter http://www.mtb-news.de/forum/showpos...4&postcount=61 beschriebenen Modifikationen etwas verbessern. Für weniger begnadete Elektronikbastler wird sich das wohl im Entfernen des Gleichrichters erschöpfen. Eine Modifikation zum Betrieb des Spots am Dynamo ist in http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=193394 beschrieben. Wer sich die Bastelei nicht zutraut, muss halt einen größeren Akku kaufen oder mit weniger Laufzeit rechnen - bei nur einem Spot kommt man mit gängigen Akkus schon seeehr weit.

Geändert von schmadde (29.11.2006 um 14:45 Uhr).
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Alt 05.11.2006, 16:58   #13
schmadde
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Teil 6.1: Kochrezepte continued

Zwei von den Luxeon III LEDs mit sogenanntem T-Binning (also selektiert nach hoher Lichtausbeute) mit 1A betrieben geben subjektiv so viel Licht wie zwei 10W Mirage-X: Sie leuchten recht weit, durch die leicht versetzte Montage aber auch ausreichend zur Seite. Ich bin damit sehr zufrieden und da ich keine Singletrails im Dunkeln fahre, ist mehr Licht für mich overkill. Die MOBDAR-Optik von Gaggione hat sich nicht nur wegen des Abstrahlwinkels als brauchbar erwiesen, sie hat von den bisher erhältlichen Luxeon-Optiken auch den besten optischen Wirkungsgrad ("frisst" also weniger Licht als andere Optiken). Eine taugliche Seitenausleuchtung bekommt man nur, wenn man minimal zwei solcher Strahler verwendet in minimal unterschiedlichem Abstrahlwinkel.

Neuerdings gibt es einen 5W-LED-Spot mit integriertem Kühlkörper und Optik für etwa 30€ zu kaufen. Ein Bild und eine Low-Tech-Selbstbauvariante kann man unter http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=250226 bestaunen. Sie ist für 12V Betrieb ausgelegt, kann also mit einem normalen 12V Bleiakku verwendet werden. Die technischen Daten (Betrieb mit ca. 450mA und eingebauter Gleichrichter) sind sehr geeignet für Dynamobetrieb - ich habe mir also solch ein Gerät an meinen Nabendynamo angeschlossen (ausser Kabel keine weiteren Bauteile notwendig) und finde das Ergebnis sehr tauglich. Die Helligkeit ist zwar geringer als bei einer Ixon in den hellsten Bereichen und erheblich geringer als bei der Mirage - allerdings strahlt sie sehr schön zur Seite und auch die gefürchteten verwinkelten Parkwege sind damit bestens fahrbar - mit der 5W Mirage alleine traue ich mich da nicht durch. Wenn die vom Hersteller angegebenen 10° Abstrahlwinkel stimmen, fresse ich einen Besen. 20° kommen da wohl schon eher hin.

Helle Strahler für den Wald

Für Lichthungrige, die mehr wollen oder zu brauchen meinen, damit sind vor allem die "Waldarbeiter" gemeint, die im Dunkeln Singletrails rauf und runter fahren, reicht das natürlich alles nicht: Hier müssen ganz andere Geschütze aufgefahren werden. Die jetzt kommenden "Hirschbrat-auf-100m-Geräte" bitte nicht im öffentlichen Straßenverkehr benutzen! Sie blenden entgegenkommende Fahrzeugführer und stark und sind zudem absoluter Overkill, bestenfalls noch als Fernlicht in schwierigen Situationen zu gebrauchen.

Die Theorie für die wohl populärsten Lampen dieser Art ist simpel: Man nehme eine starke Osram Decostar IRC (20W und 35W sind gebräuchlich), packe sie in ein Gehäuse und schliesse einen dicken Akku an. Die IRC sollte man deshalb nehmen, weil die einen sehr viel besseren Wirkungsgrad haben, als normale Halogenlampen (IRC heisst "InfraRed Coating", soll den Wirkungsgrad deutlich erhöhen - nähere Infos gibts bei Osram) - sie kommen damit annähernd auf die Werte, die derzeit bei Luxeon-LEDs üblich sind. Wenn man sie mit den billigen 12V Bleiakkus betreibt - mit 14,4V am LiIon-Akku bringen sie nochmal fast die doppelte Lichtmenge (natürlich auf Kosten der Lebensdauer). Damit ist man schon locker in dem Bereich, den ein Autoscheinwerfer bringt. Neben den Osram IRC gibt es noch die Philips Masterline ES ("Energy Saver"), die ähnlich effizient sein soll.

Eine einfache Bauanleitung gibt es bei "Joerky" unter http://www.joerky.de/lampe.htm: er nimmt als Gehäuse die Kappe einer Anhängerkupplung und erklärt den Bau der Lampe so schön und haarklein, dass den Bau auch Leute hinbekommen sollten, die nicht als Bastler auf die Welt gekommen sind. Ein bisschen Hintergrundinfos gibts auch dazu. Als alternative Gehäuseidee wird die Zweckentfremdung einer Gardena-Brause unter http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=130227 beschrieben. Der Nachteil dieser Strahler für Leute, die nicht diese Unmengen an Licht benötigen, besteht darin, dass die minimal verfügbare Leistung der Strahler bei 20W liegt. An einem Bleiklumpen mit 12V und 3,2Ah (Gewicht: 1,2kg) hält die Lampe grade mal 2h. Selbst wenn man im Wald fährt, braucht man wohl für den Weg dorthin noch eine zusätzliche Lampe.

Die AHK- und Gardena-Idee lässt sich auch für die meisten anderen Lampen verwenden, die die Bauform von 50mm Halogenstrahlern haben wie z.B. für den oben angesprochenen 5W LED-Strahler, der auch unter http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=242463 beschreiben wird, und der sich als Ergänzung zu den IRC Lampen bestens eignet.

Auch HID-Lampen kann man selbst bauen - wobei sich da prozentual am meisten Geld sparen lässt. Fertige Bauanleitungen sind mir keine bekannt - ausser, nunja, wer den Schwanzvergleich mit einem Autoscheinwerfer gewinnen möchte, sollte sich vielleicht mal auf http://members.home.nl/ienenpet/Xenon/Xenon_en.htm umsehen

Dynamobeleuchtung

Prinzipiell habe ich ja schon vorher was dazu gesagt. Kochrezepte und fertige Schaltungen fehlen noch. Wem Aussehen relativ egal ist, der findet bei Ulli Horlacher funktionierende Lösungen: http://tandem-fahren.de/Mitglieder/Framstag/Luxeon/ . Schaltungen in Hülle und Fülle, vor allem für 1W Luxeons (die ein wenig effizienter sind, als Ihre 3W Brüder, allerdings halt auch dunkler) gibt es bei Eberhard Haug unter http://www.led-treiber.de/html/dynamo-treiber.html.

Geändert von schmadde (29.11.2006 um 14:50 Uhr).
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Alt 01.09.2007, 11:30   #14
schmadde
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Update 2007

Allmählich wirds schon wieder früher dunkel und es sind ein paar interessante Neuigkeiten auf der Eurobike vorgestellt worden. Wird mal wieder Zeit für ein Update.

Eigentich wollte ich das Beleuchtungskompendium noch durch ein paar Tipps zum selbstbasteln erweitern, aber man hat ja auch anderes zu tun. Stand heute wird das basteln auch immer uninteressanter, weil die meisten Bedürfnisse schon von käuflichen Scheinwerfern abgedeckt werden und das zunehmend auch zu akzeptablen Preisen. Das sah vor einem Jahr noch ganz anders aus.

Zunächst noch ein paar verspätete Kommentare zu Lampen, die ich beim Schreiben des Artikels selbst noch nicht in den Fingern hatte:

1. Ixon Speed. Das war die große Enttäuschung 2006. Zwar heller als die Ixon, aber immer noch mit der schon letztes Jahr veralteten Luxeon I Side Emitter LED ausgestattet. Resultat: nicht wirklich hell und ein Upgrade auf aktuelle LED Technologie unmöglich.

2. Inoled. Ich habe seit Januar 07 einen Inoled 10+, den ich mir eigentlich nur gekauft habe, um die Luxeon III gegen eine Cree XR-E zu ersetzen. Die LED wird mit knapp 2W betrieben und erzeugt äusserst brauchbares Licht. Vor allem gefällt mir, dass er einen sehr breiten Lichtkegel hat, breiter als alles, was ich sonst von zugelassenen Scheinwerfern kenne. Wegen seiner fahrzeugoptimierten Optik kommt relativ viel Licht dort an, wo man es braucht. Ich bin damit öfter mit dem Cross-Rennrad im dunkeln rumgefahren und fand es ausreichend hell. Heller könnts natürlich immer sein, aber der Leidensdruck war nicht ausreichend, um mich zum basteln zu bringen. Was mir sehr gut gefällt: der Inoled funktioniert sowohl mit meinem 7,2V LiIon Akkupack (Mirage Akku sollte auch gehen, Stecker passt) als auch am Dynamo. Selbst mein schwacher Novatec bringt volle Helligkeit. Vorsicht mit guten Dynamos und hohen Geschwindigkeiten. Es wurde von Inoleds berichtet, deren Schaltung dabei kaputt gegangen ist. Das trat allerdings nur auf, wenn man kein Rücklicht angeschlossen hat.

3. E6/Bisy FL. Auf ebay fand ich einen bezahlbarer Bisy FL. Es hat sich bestätigt, was ich vermutet habe. Der Lichtkegel ist zwar relativ hell, aber sehr schmal. Nicht unbedingt das, was ich als brauchbar einschätzen würde.

4. Sigma Mirage: Neben den Kontaktproblemen an den Lampen hat sich nun mein Nipack verabschiedet. Der fehlende Knickschutz am Akkugehäuse hat eines der beiden Kabel gemeuchelt und ich habe den Akku nicht mehr rechtzeitig aufgebrochen bevor die Zellen tiefentladen waren. Fazit: Ich ziehe meine ohnehin schon eingeschränkte Empfehlung für die Mirage zurück. Die Verarbeitung ist so schäbig, dass man nicht lange dran Freude hat.

Vergleichsfotos habe ich noch ein paar gemacht, siehe unter www.mtb-news.de in meiner Bildergalerie.

Nun zu den Neuheiten:

- Den Inoled soll es jetzt endlich mit einer Cree XR-E geben unter den Namen Inoled Extrem. Ohne ihn gesehen zu haben, würde ich vermuten, dass er mindestens 3x so hell ist wie der 10+. Je nach Preisgestaltung würde ich den wohl unbesehen kaufen, wenn ich eine neue Lampe bräuchte.

- Den Big Bang gibts nun schon eine Zeit lang. Die neuen LEDs haben HID-Lampen aber von der Effizienz mittlerweile eingeholt und bieten einige andere Vorteile.

- Busch & Müller haben die Technologie vom Inoled übernommen und leuchten nun mit normalen Lambertstrahler-LEDs einen Reflektor seitlich an. Die neuen Lampen heissen Ixon IQ und Ixon IQ Speed. Sie haben wohl eine der neuen LEDs verbaut (ob Cree, Seoul oder Luxeon Rebel weiss ich noch nicht) und machen, wenn man den Fotos auf der Bumm-Webseite glauben schenken kann, sehr ordentliches Licht. Gegenüber der doch recht funzeligen Ixon ein großer Schritt nach vorne. Ich werde mir die Lampen mal anschauen, und wenn ich einer IQ Speed habhaft werden kann, Vergleichsfotos schiessen.

Viel Spaß beim Nightride
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Alt 09.11.2007, 11:15   #15
schmadde
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Update die zweite

Gestern hatte ich mal die Gelegenheit, einen Lumotec IQ fly (senso plus) auszuprobieren. Das ist die Dynamo-Variante der Ixon IQ mit Standlicht und Einschaltautomatik mittels Hell-/Dunkelsensor.

Was soll ich sagen, es ist wie ich vermutet hatte, eine kleine Revolution. Bisher war der Hinweis "STVZO konform" auf der Verpackung eines Fahrradscheinwerfers die Garantie dafür, dass es sich hierbei um eine unbrauchbare Funzel handelt. Das hat sich jetzt geändert. Der IQ fly gibt durchaus brauchbares Licht, nix weltbewegendes, aber ich kann mir gut vorstellen, damit mehrere Stunden im Dunkeln Rennrad zu fahren. Ich habe ihn noch nicht neben eine 5W Mirage gehalten, aber er dürfte geringfügig heller sein, bei wesentlich gleichmässigerer Ausleuchtung. Ein bisschen Streulicht zur Seite gibt es, das ist meiner Meinung nach besser als beim Inoled.

Gefallen hat mir auch, dass man den Scheinwerfer in drei Raststellungen nach oben kippen kann. So kann man ihn in der Stadt als Scherbensuchgerät auf Radwegen nach unten kippen, mittlere Stellung normale Ausrichtung auf 10-15m und nach oben für Fernlicht. Fand ich ein recht praktisches Detail.

Auch das Standlicht war sehr praktisch. In den ersten Sekunden nach dem Anhalten noch relativ hell, maximale Helligkeit wird auch recht früh erreicht, sodass kurze schwierige Passagen die sehr langsam gefahren werden müssen nicht zum Problem werden, wie man das noch aus Halogenzeiten kennt. Mit der Zeit wird es schwächer, aber zum gesehenwerden reicht es noch ein paar Minuten.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der Lichtring. Man kann zwar sehen, ob der Scheinwerfer an ist, aber wenns wirklich dunkel ist, blendet das, kenne ich noch vom Bisy. Der Inoled ist da praktischer.

Alles in Allem finde ich das Ding gut und würde es am Rennrad einer Batterieleuchte vorziehen: Ist hell genug und es können keine Batterien leergehen. Zudem kann die Lampe z.B. bei Kopfsteinpflaster auch nicht aus einer klapprigen Halterung fallen, wie das Leuchten mit eingebauten Batterien gerne mal tun.

Selbst noch nicht gesehen, aber die Gerüchteküche sagt: Der 2008er Inoled 20+ wird eine Cree XR-E haben und damit ganz geringfügig heller sein als der IQ fly, leuchtet dabei angeblich noch ein bisschen breiter aus. Die Inoled extreme wird eine SSC P4 haben und eine geringfügig andere Ausleuchtung haben, dabei aber wohl nicht heller sein als der neue 20+ (nicht verwechseln mit dem alten - der ist deutlich dunkler).

Im Wald fahre ich mit einer selbstgebastelten 20W IRC am 14,4V Akku, die hat sich bewährt. Sie ist etwas heller als die aktuelle Wilma, verbraucht aber dafür den doppelt soviel Akkukapazität und da ist bei mir nach spätestens 3h dunkel. Wilma also nicht schlecht für den Nightride im Wald. Das IQ Zeug ist dafür nicht hell genug.

Sigma bringt demnächst eine LED-Lampe raus (Power LED black), die als Helmlampe im Wald taugen könnte, aber nix genaues weiss man noch nicht. In zwei MTB-Zeitschriften gabs schon Vergleichsbilder, aber mit denen stimmt irgendwas nicht. Da kommen Ergebnisse raus, die definitiv nicht sein können, ich warte erstmal, bis ich sie live sehe.

HID ist tot. Bietet in der fürs Rad relevanten Leistungsklasse eigentlich nur Nachteile ohne wirkliche Vorteile gegenüber der aktuellen LED generation. Selbst Lupine, die ja immer die HID-Fahne hochgehalten haben, raten derzeit zur LED...

Achja: Mirage ist noch toter. Das Zeug ist veraltet.
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Alt 12.11.2007, 19:51   #16
felix__w
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Gibt es eigentlich Frontlichter die an nicht runden Lenkern etc befestigt werden können. Mit dem neuen Visison Lenker haben ich keine runden 'Querteile' mehr. Und so kann ich meine Lampe nirgends befestigen.
Was gibt es da (ausser Stirnlampe) für Lösungen

Ich brauche das zwar nicht oft d.h. ich fahre nicht ganz in Dunkeln. Aber wenn ich beim Eindunkeln nach Hause komme oder das Rad am morgen schon zur Abreit mitnehme brauche ich trotzdem ein Licht.

Felix
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