Die Zeugen gab (und gibt es), aber das fehlende Bändchen wurde eben als "fehlender Eintrag im Streckenprotokoll" gewertet, analog einem Abkürzen der Strecke.
Ich halte die Sanktion auch für krass überzogen. Verlieren einer Startnummer im Wettkampf oder Verlieren eines Zeitmesschips führt i.d.R. auch zu fehlenden Einträgen im streckenprotokoll, führen aber in der praktischen Regelauslegung nie zu Disqualifikationen, wenn klar ist, dass der Wettkampf trotz fehlendem Chip korrekt absolviert wurde.
Einspruch gegen das Streckenprotokoll habt Ihr versucht? Soweit ich mich erinnere, wäre das ein formal korrekter Weg gewesen, eine Klärung herbeizuführen, oder?
(Jetzt ist die Frist leider rum....)
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Eine Stunde nach dem Swim and Run, kurz vor dem Start des folgenden Mannschaftstriathlons erfuhr dann unser Mannschaftsleiter, dass der Athlet unseres Vereins, der schließlich den Swim and Run mit Vorsprung gewonnen hatte (er ist einer der schnellsten läufer in Deutschland und war letztes Jahr Deutscher Meister in der Jugend), wegen des fehlenden Bändchens im Nachhinein disqualifiziert worden war.
Hallo HaFu,
tja: Der Athlet ist SELBST verantwortlich - hätte sich also m.E. irgendwie (regelgerecht und ohne Gewaltanwendung !!!) in den Besitz des Bändchens bringen müssen, da ja sonst im Ziel nicht erkennbar war, dass er tatsächlich über die volle Distanz gegangen ist (ein guter Zeitnehmer hat übrigens am Wendepunkt eine Kamera stehen und kann auf Reklamationen objektiv reagieren...)
Warum ich dazu so eine gefestigte Meinung habe ?
Nun, ich habe in diesem Jahr leider "andersherum" erleben müssen, "was so alles geht":
Ein Athlet über 10km biegt "irgendwo" falsch ab und gewinnt die 5km Wertung. Ob der Veranstalter daraufhin bedroht (vielleicht wegen einer Fehlleitung durch Streckenposten...) oder bestochen wurde oder ob er nach einem Missgeschick von sich aus ein "unmoralisches Angebot" unterbreitet hat, kann ich nicht sagen, jedenfalls steht jener Athlet später als Sieger auf dem 10km-Podium. Die eigentliche Tragödie für die ahnungslosen Konkurrenten ist, dass er mit einer "erfundenen Zeit" sogar uneinholbarer Gewinner einer prominenten Sommerlaufserie mit tollen Preisen ist.
>> Das hätte der Veranstalter nicht tun dürfen - selbst wenn seine Streckenposten den Athleten vom rechten Weg abgebracht haben sollten und dafür das schlechte Gewissen zwickte (das ist übrigens die positivste aller möglichen Interpretationen....). Insoweit halte ich eure DSQ für eine Tragödie, aber auch bei Verschulden des Veranstalters nicht anders machbar (siehe oben, jener Athlet wurde übrigens nachträglich aus der Wertung für die Laufserie genommen - es gab veranstalterunabhängige Zielfotos und alles wurde irgendwie gut...).
Dass dann in eurem Fall auch noch nachgetreten wird, steht dann allerdings auf einem völlig anderen Blatt.
Ich würde übrigens nicht völlig ausschließen, dass euch eure Konkurrenz wegen des fehlenden Bändchens und mangels weiterer Informationen auch irgendwie für "Bescheißer" hielt und deswegen beim Kampfgericht noch zusätzlich einen "einschenken" wollte. Da könnte man ja mal vorsichtig nachhaken, die Fakten schildern und die Befindlichkeiten erkunden.
Andernfalls bleibt halt nur die sportliche Antwort auf unfaires Nachtreten: In der nächsten Saison mit den guten Leuten "gezielt versägen".
Deinen Ärger kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ein paar Dinge fallen mir spontan ein:
1. Auslöser waren zunächst irreguläre Wettkampfbedingungen, so wie ich das verstanden habe. Hier sehe ich durchaus Mannschaftsführer in der Verpflichtung, im Vorfeld von Wettkämpfen vorhersehbare Probleme aufzudecken und, falls sich nichts tut, Protest einzulegen. Hierfür ist sicher auch der Kontakt zu den anderen Mannschaftsführern notwendig.
2. Macht Euren "Streichergebnissen" Beine!! Wer gestrichen wird, ergibt sich im Ziel. Der Wettkampf geht bis zur Ziellinie. Es ist ja nicht das erste Mal, dass nachträgliche Disqualifikationen erfolgen. Wer da vorher auf der Strecke stehen bleibt, hat das Prinzip des Mannschafts-Wettkampfes nicht verinnerlicht.
3. Es lässt sich allerdings durchaus darüber streiten, ob das Verhalten Deines Teilnehmers richtig war. Würde seine Zeit anerkannt, wären alle die "bestraft", die brav angehalten und sich angestellt haben, um das Bändchen zu erhalten. Das kann aber auch nicht richtig sein.
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Und tschöh
Matwot
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" Hannibal, A-Team
Einspruch gegen das Streckenprotokoll habt Ihr versucht? Soweit ich mich erinnere, wäre das ein formal korrekter Weg gewesen, eine Klärung herbeizuführen, oder?
(Jetzt ist die Frist leider rum....)
Die Ergebnisliste hing an zwei offiziell benannten Orten aus, das (später hinzugefügte) Disqualifiktionsprotokoll aber nur an einem Ort. Als unser Mannschaftsführer von der Disqualifikation überhaupt erfahren hatte, war die einspruchsfrist bereits vorüber und am anderen Ort hing immer noch die liste mit unserem (bereits disqualifizierten Athleten) auf Rang 1.
Denke auch, dass die DSQ formal tatsächlich durchsetzbar ist, auch wenn ich diese Maßnahme als zu hart empfinde. Auf der anderen Seite wären dann auch diejenigen, die sich anstellen, die Dummen. Es bliebe wirklich ein Einspruch gegen die Wettkampfbedingungen, da Schlange-stehen bei so einem Wettkampf irregulär und verzerrend ist. Auch wenn der laut Veranstalterordnung(herzlichen Glückwunsch liebes Regelwerk, das überhaupt hier und dann auch noch nur hier reinzuschreiben!) eine Stunde vor dem ersten Start erfolgt sein muss: Ich denke, die unterbesetzte Bändchenausgabe war zu dem Zeitpunkt nicht absehbar.
Insgesamt scheint die 2. BL dieses Jahr von Chaos gekennzeichnet zu sein.
Dass die hessische Mannschaft da noch nachgetreten hat, ist in meinen Augen auch ziemlich unnötig gewesen. Die haben an dem Tag eh nichts gerissen und sind auch in der Tabelle trotz aller Sanktionen noch hinter den Grassauern geblieben. Sie haben es nur den Grassauern versaut. Wenn Schongau das gemacht hätte, wäre ja noch ein Sinn darin zu sehen gewesen.
Es war übrigens nicht Oberursel, die diese Aktion gemacht haben, auch wenn wir dadurch unverhofft noch einen Podestplatz verbuchen konnten .
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Hallo HaFu,
tja: Der Athlet ist SELBST verantwortlich - hätte sich also m.E. irgendwie (regelgerecht und ohne Gewaltanwendung !!!) in den Besitz des Bändchens bringen müssen, da ja sonst im Ziel nicht erkennbar war, dass er tatsächlich über die volle Distanz gegangen ist (ein guter Zeitnehmer hat übrigens am Wendepunkt eine Kamera stehen und kann auf Reklamationen objektiv reagieren...)
...!
Ich bin auch der Meinung, dass unsere Athlet in der Wettkampfhektik einen Fehler begangen hat.
Es gab Athleten, die ihr Bändchen ohne Zeitverzögerung bekommen haben (z.B. die schnellsten und Schwimmer wie z.B. mein Sohn, sowie die langsamsten Schwimmer, es gab Athleten, die sich anstellten, um ihr Bändchen abzuholen und die damit Zeit verloren und es gab mehrere Athleten, die einfach um den Wendepunkt rannten ohne sich anzustellen und als unser Athlet das sah hat er dies wohl spontan nachgemacht.
Disqulaifiziert wurde letztlich für einen Fehler, der mehreren unterlaufen ist nur ein einziger. Im Prinzip halt der prominenteste im Feld, der als mit Abstand schnellster Läufer am meisten auffällt und den auch wohl die meisten kennen.
Bei eine 15-minütigen Sprintwetkampf mit Puls 200 und mehr ist es schwierig rational überlegte entscheidungen zu treffen.
Es mag ein Fehler gewesen sein, aber keiner der eine Disqualifikation berechtigt, da die Strecke nachweislich korrekt absolviert wurde und der eine ganze Mannschaft um die Früchte einer langen Saison bringt.
Die Verzögerungen bei der Bändchenausgabe sehe ich als Organistionsfehler an, da der Veranstalter dafür hätte Sorge tragen müssen (mit genügend eingeteilten Helfern (oder eben mit einer anderen kontrollösung wie einer Videokamera am Wendepunkt)), dass jeder Teilnehmer ohne nenneswerte Zeitverzögerung seinen Wettkampf absolvieren kann
Die DTU verlangt bei der Ausrichtung von WK gerade DM und Ligawettkämpfe, Standards.
Verlangen vielleicht, aber durchsetzen nicht. Da gab es schon aus dem Boden gestampfte Erstveranstaltungen, die ihr Leben mit der 2. Bundesliga begannen und keine Zeitnahme auf die Reihe gekriegt haben. Vitamine sind immer gut .
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