"Schließlich stellt sich die Frage: Wie lange noch wird der Wettlauf um Medaillen, Rekorde und Entertainment auf dem Rücken der Sportler ausgetragen?"
Im Bericht wurde bei den NFL-Sportlern von einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 2 Millionen Dollar gesprochen. Niemand wird gezwungen, in der NFL zu spielen.
Sorry, aber ich finde viele der interviewten Sportler ziemlich naiv.
Beispielsweise der Handballer: Ich habe früher Handball gespielt. Da hat man in der C-Jugend geblickt, dass die Spieler in den Herrenmannschaften nicht alle zwei gesunde Knie hatten.
und die ostdeutsche Schwimmerin Jutta Gottschalk brachte nach langjährigem Doping ein behindertes Mädchen zur Welt.
Da wird versucht, ein Zusammenhang herzustellen, den es garnicht gibt. Wieviel behinderte Kinder werden von Frauen geboren, die nicht mal Leistungssportlerinnen waren? Wohl die allermeisten, oder ?
stimmt. Aber die haben auch keine Dopingmittel (Anabolika) genommen, sondern da gibt es halt oft andere ursächliche Faktoren.
und die ostdeutsche Schwimmerin Jutta Gottschalk brachte nach langjährigem Doping ein behindertes Mädchen zur Welt.
Da wird versucht, ein Zusammenhang herzustellen, den es garnicht gibt. Wieviel behinderte Kinder werden von Frauen geboren, die nicht mal Leistungssportlerinnen waren? Wohl die allermeisten, oder ?
Das ist das Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität. Nur: Tatsächlich basieren fast alle »Wahrheiten« unseres Lebens auf Korrelation und probabilistischen (Hypo-)Thesen, das funktioniert so gut, dass wir sogar Menschen zum Mond schießen und wieder zurückbringen können. Und wenn man sich jetzt die Gruppe der Leistungssportler mit jahrelanger Dopinggeschichte anschaut, gibt es in dieser Gruppe relativ häufig gesundheitliche Probleme. Kausalität? Ganz bestimmt nicht. Korrelation? Vieles scheint dafür zu sprechen.
Zitat:
Zitat von qbz
stimmt. Aber die haben auch keine Dopingmittel (Anabolika) genommen, sondern da gibt es halt oft andere ursächliche Faktoren.
Richtig, die Sichtweise zäumt das Pferd von der anderen Seite auf.
Vieles war auch mir bekannt, dennoch finde ich es gerade vor einer Fußball-WM sinnvoll auf die Hintergründe der eigenen Unterhaltung und Vergnügungen hingewiesen zu werden. arte ist leider nicht der bevorzugte Sender der breiten Masse.
Was mir in der Deutlichkeit nicht klar war, ist, daß die durchschnittliche Lebenserwartung eines NFL-Profis je nach Position 53 bis 63 Jahre beträgt. Oder die hohe Krankheitsrate bei italienischen Fußballern. Oder die Thematik der behinderten Kinder bei dopenden Sportlern.
Als Sportler im Hochleistungsbereich bleiben einem max. 10-15 Jahre, daß ist in einem nicht-sportlichen Beruf anders. Dort hat man 25 Jahre Zeit, um auf einem hohen professionellen Niveau sein Geld zu verdienen. Und als Sportler ist man ausschließlich auf seinen eigenen Körper als "Wertschöpfungskette" angewiesen.
Ich bin auch der Meinung, daß der Sport im Hochleistungsbereich werte- und moralfrei ist. Ein sehr hoher Preis, dessen Bestandteile u.a. die körperliche Selbstausbeutung der Sportler, die Beliebigkeit der Sportler und die Schweigepflicht der Sportler sind, um das System am Leben zu erhalten.
Ich denke, daß es an den Sportlern selbst ist, sich zu organisieren und Grenzen zu ziehen.
Doping ist nicht abnormal, sondern milieukonform. Die Sportler geben ihr Bestes und beugen sich dem Motto der Olympischen Spiele, schneller, höher, weiter. Die Institutionen des Sports tragen hier also eine Mitschuld. Das IOC fordert von ihnen Höchstleistungen und die Sportler tun nichts anderes als dieser Forderung zu entsprechen und hinterher verstehen sie nicht, warum sie wegen Dopings angeklagt werden. In meinen Augen sind sie Opfer des Systems auch wenn sie dafür durch materielle oder ideelle Dinge entschädigt werden.
Ich finde die Aussage des Sportökonomen Jean-Francois Bourg sehr bezeichnend. Es wird wohl leider auch in Zukunft so weiter gehen mit jungen naiven Sportlern, die sich vom Leistungssportsystem mit allen Mitteln verheizen lassen.
Vieles war auch mir bekannt, dennoch finde ich es gerade vor einer Fußball-WM sinnvoll auf die Hintergründe der eigenen Unterhaltung und Vergnügungen hingewiesen zu werden. arte ist leider nicht der bevorzugte Sender der breiten Masse.
Als Sportler im Hochleistungsbereich bleiben einem max. 10-15 Jahre, daß ist in einem nicht-sportlichen Beruf anders. Dort hat man 25 Jahre Zeit, um auf einem hohen professionellen Niveau sein Geld zu verdienen. Und als Sportler ist man ausschließlich auf seinen eigenen Körper als "Wertschöpfungskette" angewiesen.
Ich bin auch der Meinung, daß der Sport im Hochleistungsbereich werte- und moralfrei ist. Ein sehr hoher Preis, dessen Bestandteile u.a. die körperliche Selbstausbeutung der Sportler, die Beliebigkeit der Sportler und die Schweigepflicht der Sportler sind, um das System am Leben zu erhalten.
Ich denke, daß es an den Sportlern selbst ist, sich zu organisieren und Grenzen zu ziehen.
Danke, Homer, sehr interessant!
Ich sah letztens eine ähnliche Reportage, da ging es sogar um Transfers von minderjährigen Jungs, was eigentlich wohl verboten ist, aber trotzdem ständig gemacht wird.
Auch da wurde deutlich, wie schwer es für die Kids ist, völlig entwurzelt, weg von ihrer Familie in einem völlig fremden Land zu sein und wie oft die Träume in Europa dann einfach nur noch zerplatzen.
Schrecklich!
Danke, Homer, sehr interessant!
Ich sah letztens eine ähnliche Reportage, da ging es sogar um Transfers von minderjährigen Jungs, was eigentlich wohl verboten ist, aber trotzdem ständig gemacht wird.
Auch da wurde deutlich, wie schwer es für die Kids ist, völlig entwurzelt, weg von ihrer Familie in einem völlig fremden Land zu sein und wie oft die Träume in Europa dann einfach nur noch zerplatzen.
Schrecklich!
J.
Ohne diese Thematik verharmlosen zu wollen. Messi (eines die "Kinder" gewesen) scheint keinen Knax davongetragen zu haben.
Es geht aber auch anders. Neymar ... erst letzte Saison, als (schon langjähriger) Star auf dem südamerikanischem Kontinent, nach Europa übergesiedelt.