Mir (uns) ist etwas Blödes passiert, ich habe Samstag die Haustür geschlossen, ohne mich zu vergewissern, dass ein anderer einen Schlüssel mitgenommen hatte.
Ich musste einen Schlüsseldienst anrufen, vom Festnetztelephon (mit Wählscheibe!!) unserer über 80-jährigen Nachbarin.
Ich fühtle mich, nachdem ich die Rechnung beglichen hatte, die Summe verrate ich erst später, leicht über den Tisch gezogen und hätte nicht wenig Lust, meine Anwältin zu kontaktieren und dann
Machtt das Eurer Ansicht nach Sinn oder werfe ich einfach nur Geld hinterher?
Ist mir auch schon passiert. Das blöde ist, wenn man schon bezahlt hat, hat man kaum noch eine Chance. Das ist wirklich ein Klassiker der Abzocke. Ich hab auch deutlich mehr als die Summe in #2 bezahlt. Jetzt haben wir Schlüssel beim Nachbarn und die Nummer eines Schlüsseldienstes der auch am WE maximal 120 EUR nimmt, unter der Woche um 50.
Einer der Bereiche im Leben, wo aus der Not / Hilflosigkeit der Menschen dankend Profit gemacht wird.
Zu deiner konkreten Frage, inwiefern es ratsam sei, das ganze anwaltlich prüfen zu lassen:
Kommt ganz drauf an. Hast du da was unterschrieben beim Handwerker vor Ort, eine Art Rapportzettel? Wenn ja: hat man dir direkt einen Durchschlag dagelassen?
Eine Vorabinfo am Telefon über den ca.-Kostenrahmen blieb aus nehme ich an? Sonst hättest du sicher nach einem anderen Anbieter gesucht.
Wie baut sich denn die Rechnung auf? Nur eine Position á la "Türöffnung nach telef. Beauftragung inkl. Anfahrt" in netto, dann noch Umsatzsteuer und Gesamt-Brutto?
Wenn du eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbehalt hast dann gehst du mit dem RA ja zunächst kein Kostenrisiko ein wenn der Versicherer Deckung gewährt.
RA wird das Unternehmen dann sicher schriftlich darum bitten, Gebührensatzung einzureichen inkl. Rapportzettel und detaillierter Aufgliederung der Rechnung in Einzelpositionen.
Ob dann dahingehend was zu machen sein wird kann dir der RA sagen wenn er alles auf dem Tisch liegen hat.
Alle Seiten wollen ja dann sicherlich eine unnötige gerichtliche Klärung vermeiden und einen außergerichtlichen Vergleich erstreben.
Kann sein, dass der Unternehmer nach Erhalt eines Anwaltschreibens ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht zur teilweisen Rückzahlung bereit ist.
Habe gerade vor 2 Wochen am WE in unmittelbarer Nähe zu Fuxx einer Nachbarin bei der "Abwehr" dieser Betrüger geholfen. Türe war bloß zugefallen.
Der erste wollte mind. 245 Euro. Weggeschickt.
Der zweite ähnlich viel. Weggeschickt.
Beide logen an diversen Stellen und wurden als ich Sie wegschickte, unverschämt und laut.
Der dritte war dann ein mir bekannter Schuhmacher mit Schlüsseldienst und der "Retter" für 120 Euro.
Er erzählte, dass es bei den Betrügern häufig nicht beim Ursprungsbetrag bleibt, die Türen oft unfachmännisch geöffnet werden und der Schaden zu zusätzlichem und überteuertem Materialeinsatz führten.
Die Odysee hat ca. 2,5 h gedauert.
Selbst für mich als Außenstehendem reichlich aufregend.
Für die Nachbarin die Hölle, da sie in der Zeit keine Zigaretten hatte....Da drehen die Süchtigen echt durch.
Schlüssel deponieren ist sicherlich gut, hilft aber nicht (es sei denn man hat ein sog. Panikschloss), wenn der Schlüssel von innen steckt....
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Wie sagte mir mal eine/r: "Wennst am Wochenende (oder in der Nacht) den Schlüsseldienst brauchst, übernachteste besser im ****Hotel und rufst erst Montags an. Wird billiger..."
Rechtlich: die wissen haargenau, wie viel sie aufrufen können und bewegen sich zwar hart an der Grenze, aber auf der sicheren Seite.
Da irgendwas zu unternehmen, ist in meinen Augen gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen.
Nächstes mal: siehe oben. Oder Tür eintreten bzw. Fenster einschlagen. Macht mehr Spass und ist unterm Strich billiger.
Oder à la Noam: Freunde bei der Feuerwehr sind immer gut. Einmal im Jahr nen Kasten Bier hingetragen und jedesmal freuen, wenn man keine Gegenleistung von denen dafür braucht...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Übernachtung im Hotel wäre mit Sicherheit günstiger gewesen und an das Eintreten oder Einschlagen von Kellerfenster dachte ich auch. Ein Kellerfenster kostet im Baumarkt nicht die Welt und ich kann es selber einbauen.
Ach so, ich habe 414,20 € bezahlt, ich finde den Preis angesichts eines incl An-/Abfahrt max 1h Zeitaufwandes etwas übertrieben.
Doch, natürlich habe ich nachgefragt. Als Antwort erhielt ich 'je nach Aufwand', mehr war trotz Nachfragen nicht zu erfahren und ich hatte wenig Lust und Nerven, weiter zu insistieren.