Das Problem beim Schwimmen ist, dass alles mit allem zusammenhängt.
Was ich vereinfacht gesagt, sagen wollte: Es macht nicht unbedingt Sinn sich auf ein "Problem" beim Schwimmen zu konzentrieren.
Ich wollte auch nicht behaupten, dass Schweben können sinnlos ist.
Nur bringt es auch nichts Schweben zu können und dann aber mit einer völlig falschen Technik zu schwimmen.
Ich sehe im Bad immer wieder Leute mit super Schwimmlage die aber trotzdem nicht voran komen.
Und natürlich zieht dich nicht die Auftriebhoch aber wenn man mit richtiger Technik schwimmt hat man automatisch eine richtige Wasserlage.
Mit Dynamik meinte ich nicht Auftrieb, sondern die Tatsache, dass viele Leute so schwimmen, als wollten sie das Wasser streicheln und ganz offensichtlich versuchen sehr zart durchs Wasser zu kommen. Das mag in Wasserrichtung evtl. sogar noch sinnvoll sein, nur die bringen dann auch mit der Hand in Abstossrichtung auch keine Kraft auf. Schwimmen ist eine kraftbetonte Sportart und kein Ausdruckstanz unter Wasser.
Das ganze ist eine geschlossener Zirkel. Den man immer wieder durchlaufen muss bis man es kann. Dabei sind immer wieder alle Aspekte zu beachten (natürlich nacheinandern nicht gleichzeitig).
danke für alle antworten... mein primäres ziel bleibt es jetzt, schön stabil und entspannt in bauchlage und links und rechts seitlich liegen zu können.
ich stimme meinem vorredner aber nur begrenzt zu, da ich leider nicht als kleines kind gut schwimmen gelernt habe und so eine komplexe bewegung mir nur falsch angewöhne, wenn ich nicht vorher vernünftig und entspannt im wasser liege.. ist natürlich aber auch nur meine meinung
Ohne Körperspannung geht eine gute Wasserlage nicht. Die Schwimmblase des Menschen (aka die Lunge;-) sitzt leider nicht im Körperschwerpunkt.
Körperspannung lässt aber die Lage der Lunge nicht wandern.
Ich habe mich mal nach Jahren von Misserfolgen mit dem Gesicht nach unten ins Wasser gelegt und habe gesehen, dass die Beine absanken. Ich besitze somit keine "natürliche" horizontale Wasserlage. Bei minimalen Fussbewegungen jedoch (viel weniger als beim Schwimmen) blieben die Beine oben. Meine Schlussfolgerung war somit, dass meine miserable Wasserlage durch Schwimmbewegungen verursacht sein musste. Und zwar die Bewegungen, die ich mit den Armen durchführte. Dies war der Zeitpunkt ab dem es mit dem Schwimmen mit mir besser gegangen ist (immer noch schlecht, aber nicht mehr grottenschlecht).
Na, im Ernst: Natürlich kann man die Lunge nicht verschieben. Deswegen klappt es auch nur mit der richtigen Verteilung der Anspannung(en). Bei mir heißt das z.B. Arme bewusst nach oben, Brust bewusst nach unten... Aber ich denke, dass das bei jedem etwas anders ist, und dass sich jeder da selber heran tasten muss.
Edith meint noch, dass es da nur um ein paar Gramm Auftrieb geht, da der Mensch ja zum größten Teil aus Wasser besteht. In Meerwasser, das durch das gelöste Salz ja etwas dichter ist, geht das bei Ihr (also bei mir;-) ohne Probleme und ohne jede Anspannung.
Die oben verlinkten Artikel bei den Limmat Sharks finde ich dazu sehr gut. Nur würde ich statt ein Schwimmbrett zu zerschnippeln eine PET Flasche nehmen, in die immer mehr Wasser gefüllt wird.
Zitat:
Zitat von longtrousers
Meine Schlussfolgerung war somit, dass meine miserable Wasserlage durch Schwimmbewegungen verursacht sein musste. Und zwar die Bewegungen, die ich mit den Armen durchführte.
Dass man dieses statische Schweben nicht stabil halten kann, wenn man mit "den Tentakeln" ständig rumrührt, ist klar. Trotzdem hilft diese Fähigkeit sehr! Ich finde den Vergleich von Schlauch- zu Holzboot in einem Artikel von den Limmat Sharks zu diesem Thema sehr treffend. Und es ist sicher auch kein Zufall, dass das alle Schwimmer, die ich kenne, problemlos können.
Dass man dieses statische Schweben nicht stabil halten kann, wenn man mit "den Tentakeln" ständig rumrührt, ist klar. Trotzdem hilft diese Fähigkeit sehr!
Ich glaube schon, dass dieses "statisch horizontale Schweben" wichtig ist, sonst würde man nicht soviel drüber lesen. Ich habe schon mal versucht den Brust runter zu drücken mit Spannung, das gelang mir aber nicht, ich habe dafür keinen Gefühl. Vielleicht versuch ich es nochmal indem ich die Schulter etwas hoch ziehe.
Das Verlieren der Wasserlage jedoch weil man "mit den Tentakeln ständig rumrührt" kann ich jedoch relativ definiert erklären. Mein Fehler war, dass ich die Hand flach auf das Wasser gelegt habe, und dann in horizontaler Position runtergedrückt habe. Die Folge ist erstens dass das viel Kraft kostet, weil der Hebel gross ist. Zweitens kommt man nicht nach vorne, weil man nach unten drückt. Und drittens, das Gravierendste, senken die Beine ab wegen der Physik. Aktion=Reaktion bedeutet, dass das Wasser nach oben auf die Hand drückt und dass sich der Körper dann kippt um seinen Mittelpunkt, sodass die Beine runter gehen. Dies ist leicht nachzuvollziehen, wenn man sich in die "statische Schwebehaltung" hält und die Hand vorne kräftig nach unten drückt -> Hupps, die Beine gehen runter.
Diesen Fehler sehe ich bei fast allen langsamen Schwimmern die ich im Schwimmbad beobachte. Ich glaube dass die meisten guten Schwimmer und Trainer diesen Fehler nicht erkennen, weil es so einen Anfängerfehler ist.
Ich versuche jetzt meine Hand mit den Fingern nach unten zeigend ins Wasser zu stechen und nach vorne zu strecken, wobei man während des Streckens besser das Wasser auf dem Handrücken als auf der Handinnenseite fühlen sollte, um die Beine oben zu halten. Beim "Ziehen" bewege ich den Unterarm dann eher horizontal, sodass er um den Ellbogen nach innen kippt. Wahrscheinlich alles falsch , aber mir hat's geholfen.
O ja chris.fall, ich entschuldige mich für eventuelle Deutschfehler, es ist nicht meine Muttersprache (aber wer weiss, stimmt alles )
Ich glaube schon, dass dieses "statisch horizontale Schweben" wichtig ist, sonst würde man nicht soviel drüber lesen.
ja, ich bin auch davon überzeugt, dass das Schweben sehr wichtig ist! Sogar schon beim Lernen profitiert man davon, weil man dadurch
1. ein Gefühl für die Körperspannung bekommt, mit der man schnell schwimmen kann (Holzboot ist besser als Shclauchboot!...)
2. eine widerstandsarme Wasserlage bekommt. Denn um ein Gegengewicht gegen die hinten absackenen Beine zu bekommen muss man sich oben streeeecken, die Arme so weit nach vorne wie möglich bringen. Das macht einen dann in den Schultern schmal.
Zitat:
Zitat von longtrousers
Ich habe schon mal versucht den Brust runter zu drücken mit Spannung, das gelang mir aber nicht, ich habe dafür keinen Gefühl. Vielleicht versuch ich es nochmal indem ich die Schulter etwas hoch ziehe.
wurde oben schon verlinkt. Das ist IMHO die Anleitung, um das Schweben zu lernen. Ich würde nur - wie schon gesagt - lieber eine PET Flasche nehmen, in die ich immer mehr Wasser fülle, statt ein Schwimmbrett zu zerschnippeln.
Und wie schon gesagt: Allein das Üben wird Dich schon weiter bringen, auch wenn es noch nicht klappt.
Zitat:
Zitat von longtrousers
Das Verlieren der Wasserlage jedoch weil man "mit den Tentakeln ständig rumrührt" kann ich jedoch relativ definiert erklären. Mein Fehler war, dass ich die Hand flach auf das Wasser gelegt habe, und dann in horizontaler Position runtergedrückt habe. Die Folge ist erstens dass das viel Kraft kostet, weil der Hebel gross ist. Zweitens kommt man nicht nach vorne, weil man nach unten drückt. Und drittens, das Gravierendste, senken die Beine ab wegen der Physik. Aktion=Reaktion bedeutet, dass das Wasser nach oben auf die Hand drückt und dass sich der Körper dann kippt um seinen Mittelpunkt, sodass die Beine runter gehen. Dies ist leicht nachzuvollziehen, wenn man sich in die "statische Schwebehaltung" hält und die Hand vorne kräftig nach unten drückt -> Hupps, die Beine gehen runter.
Sehr treffend zusammengefasst!
Zitat:
Zitat von longtrousers
Diesen Fehler sehe ich bei fast allen langsamen Schwimmern die ich im Schwimmbad beobachte. Ich glaube dass die meisten guten Schwimmer und Trainer diesen Fehler nicht erkennen, weil es so einen Anfängerfehler ist.
Also ich sehe und korrigiere das eigentlich immer. Ich finde nur, dass die "x-Arme" - also das Übergreifen oder sogar das Eintauchen des Arms fast quer zur Schwimmrichtung bei ungeüben Schwimmern wesentlich häufeiger zu sehen sind. Das wird dann auch gerne mit der "Wasserschlange" kombiniert.
Zitat:
Zitat von longtrousers
Ich versuche jetzt meine Hand mit den Fingern nach unten zeigend ins Wasser zu stechen und nach vorne zu strecken, wobei man während des Streckens besser das Wasser auf dem Handrücken als auf der Handinnenseite fühlen sollte, um die Beine oben zu halten. Beim "Ziehen" bewege ich den Unterarm dann eher horizontal, sodass er um den Ellbogen nach innen kippt. Wahrscheinlich alles falsch , aber mir hat's geholfen.
Um die Wasserlage auch zu halten, wenn man sich bewegt, ist eigentlich ein leichter Beinschlag günstiger.
In jedem Fall schwimmt man aber umso effizienter, je weniger man aktiv tun muss, um die Wasserlage zu halten. Das ist ja der Grund, warum sie so wichig ist.
Zitat:
Zitat von longtrousers
O ja chris.fall, ich entschuldige mich für eventuelle Deutschfehler, es ist nicht meine Muttersprache (aber wer weiss, stimmt alles )
Wenn Du das jetzt nicht geschrieben hättest, wäre mir das gar nicht aufgefallen.
Ich arbeite auch gerade an selbiger Problematik. Ich kann überhaupt nicht schweben, meine Beine sinken total ab.
Daher schonmal vielen Dank für die vielen Tipps und Links.
Eine Verständnisfrage habe ich jedoch noch: Es wird immer geschrieben, man soll das Becken nach hinten kippen um eine bessere Wasserlage zu haben und ein Hohlkreuz zu vermeiden. Das versteh ich nicht. Wenn ich mein Becken nach hinten kippe komme ich eher in ein Hohlkreuz rein!? Bei Kontraktion meiner Rumpf- und Gesäßmuskulatur kommt mein Becken eher nach vorne.
Eine Verständnisfrage habe ich jedoch noch: Es wird immer geschrieben, man soll das Becken nach hinten kippen um eine bessere Wasserlage zu haben und ein Hohlkreuz zu vermeiden. Das versteh ich nicht. Wenn ich mein Becken nach hinten kippe komme ich eher in ein Hohlkreuz rein!? Bei Kontraktion meiner Rumpf- und Gesäßmuskulatur kommt mein Becken eher nach vorne.
Guck Dir mal hier den Unterscheid zwischen Beckenkippung nach vorn und nach hinten an.
Bei Beckenkippung nach hinten hast Du einen geraden Rücken.
Üben kann man das anfangs gut an ner Wand (keine Lücke im Bereich der Lendenwirbel/d.h. die Hand passt nicht dazwischen). Diese Muskelanspannung merken und von der Wand wegtreten und Haltung beibehalten. Insgesamt groß machen und Nacken lang ziehen. Im Wasser muss man diese Haltung dann "nur noch" übertragen und beibehalten