Herzlichen Glückwunsch an das neue Präsidium - zum einen zur Wahl, aber auch nochmal zum Mut, in der Debatte Position zu beziehen und etwas anzufassen. Letzlich ist so ein Job nicht nur Zuckerschlecken - Kritik wird oft schneller formuliert als Anerkennung.
Eine Menge Arbeit kommt auf Euch zu - damit bewerte ich nicht den Status, sondern meine die Einarbeitung in die Materie, das Etablieren der Zusammenarbeit im Team, und natürlich die Rollen - von denen einige noch offen sind, denn neben den gewählten Personen gibt es ja auch eine Reihe von Beauftragten z.B. für Lehrwesen, Liga u.v.m., die zu ernennen und integrieren sind.
Aus den Gesprächen mit vielen Delegierten sehe ich zwei Aspekte, an denen das Team zukünftig vor allem gemessen werden wird:
Zum einen, wie mit dem Risiko, dass sich die Beiträge in einer Spirale entwickeln, umgegangen wird. Wenn die Vereine zukünftig weniger Athleten dem BTV melden sollten, um Beiträge zu sparen, wäre abzuwägen, ggfs. erneut die Gebühren zu erhöhen, um mindestens gleichbleibende Kosten zu finanzieren. Ergo steigt die Hürde für Einsteiger weiter - was dem an Optimierung des Selbstwertgefühls interessierten Späteinsteiger vielleicht nicht so weh tut, Jugendliche und junge Erwachsene aber u.U. andere Sportarten präferieren läßt. Die Messlatte wird also sein, wo das neue Team seine Prioritäten setzt. Ich hoffe, das Emi seine (gut ausgearbeiteten) Zahlen in zwei Jahren wieder als Benchmark hervorholt.
Der zweite Aspekt ist, wie mit den entstandenen Gräben umgegangen wird: wird sich das Team darauf konzentrieren, seine Klientel zu befriedigen oder hat es vor, Präsidium für alle bayerischen Triathleten zu sein. Zu letzterem gehört, Ansichten der "anderen Seite" zumindest zu respektieren. @Hafu: auch in Deiner Rolle als Vize-Präsident wird eine Aussage nicht durch Wiederholung wahr: das alte Präsidium hatte niemals eine Abspaltung geplant, diese wurde von der DTU forciert und durchgeführt. Tobias Heinze hatte sein Ziel für Samstag selbst formuliert: "die Sachlage so aufzuarbeiten, dass jedem klar wurde, ein eigenständiger BTV bringt nur Nachteile". Eine vierstellige Anzahl bayerischer Triathleten wird durch die Delegierten, die das nicht überzeugt hat, repräsentiert. Denen ging es trotzdem nicht um Abspaltung, sondern um ein Druckmittel z.B. in der Diskussion um 40%tige Gebührenerhöhung, den Einfluß kommerzieller Ausrichter auf den Verband, um den Führungsstil eines Martin Engelhardt. Harald, solche Sätze aus dem Präsidium werden zukünftig ihren Anteil daran haben, ob bayerische Triathleten sich Ernst genommen fühlen.
Der
neueste Beitrag von Tobias Heinze ist sicher im Endorphinnebel nach einer Wahl, für die er lange gekämpft hat, entstanden. Es würde dem Triathlon gut tun, wenn der Wahlkampf jetzt beendet würde. Tobias hat zwar bei der Wahl am Samstag mehr Stimmen als sein Mitbewerber erhalten. Vielleicht mag ihm aber einer seiner Vertrauten in Erinnerung rufen, dass er der erste Präsident in der bald dreissigjährigen Geschichte des BTV ist, der von weniger als der Hälfte der anwesenden Delegierten gewählt wurde. Wenn man noch bedenkt, dass er für manchen vielleicht nur das kleinere Übel war, ist da noch viel Luft nach oben.
Es war teilweise erschreckend, welche Emotionen hinter mancher E-Mail, die in den letzten Wochen an lange Verteiler ging, steckte. Es wird Zeit, einen Haken daran zu machen. Es geht hier um Sport, gemeinsamen Sport, um Freizeitgestaltung.
Ich wünsche dem neuen Präsidium eine geschickte Hand in Zukunft.