Zitat:
Zitat von Raven
@PinkPoison
wenn es keine Entzündungen sind. Was denn? Okay Muskelverhärtungen ist die Ursache.
Aber was verursacht in dem Moment den Schmerz? Ist es die Sehne, die dann durch die Muskelverhärtung am Knochen scheuert?
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Falls es sich um "Myofasziale Triggerpunkte" handelt, handelt es sich bei der Schmerzursache definitiv nicht um Entzündungen, zumal die Lokalisation des Schmerzes und des Triggers oft sehr weit voneinander entfernt liegen, sondern um eine Stoffwechselstörung von Muskelzellen, die wiederum zu "Fehlfunktionen" im Schmerzsystem führt. (@silbermond: Deshalb kann ich das auch so felsenfest behaupten - was ich aber nicht behauptet habe, war,
dass es sich um Trigger handeln
muß - aber
kann. Wenn es aber Trigger sind, dann liegen im Trigger selbst keine Entzündungsgeschehen vor. Mein Rat an Dich: Erst genau lesen, was jemand geschrieben hat, dann wirds nicht so peinlich für Dich das nächste mal

...)
Man nennt das fachlich "transferred pain" (Übertragungsschmerz). Die genauen physiologischen Wirkungsbeziehungen sind noch nicht vollends erforscht und es konkurrieren diverse Theorien dazu, die das Phänomen zu erklären versuchen.
M.a.W.: Man weiß es nicht, aber das Phänomen ist altbekannt - nur eben leider nicht Gegenstand des Standard-Lehrkanons an deutschen Unis. Man muss schon viel Glück haben in D auf einen diesbezüglich kompetenten Arzt zu treffen und wenn, dann sind das meistens solche, die eine osteopathische Zusatzausbildung gemacht haben. Seit zumindest Privatversicherungen die Behandlung von Triggern mit extrakorporalen Stoßwellen (z.B. in der Schulter) bezahlen, beginnen sich aber immer mehr Schulmediziner für das Thema zu interessieren....
Trigger verkürzen die betroffenen Muskelstränge, was wiederum bei Anhalten des Problems zu Reizungen an den Muskelansätzen/Sehnen führen kann, die dann wiederum entzündlich sein können. Die Ursache ist aber eben der Trigger und so lange der nicht eliminiert wird, hilft auch die Entzündungsbehandlung nicht dauerhaft. Im Gegenteil: Sobald der/die Trigger beseitigt sind, verschwinden auch die Sehnensansatzreizungen i.d.R. von selbst. Im Fall von ITBS kann das alleine schon das PRobnlem lösen, wobei ich bei ITBS vor allem den Vastus lateralis, den Tensor Fasciae Latae und den Gluteus Minimus mal näher auf Trigger hin untersuchen (lassen) würde. Meistens aber - ich greife herbei auf meine Erfahrungen bei Sportkollegen zurück, die ich teils innerhalb von 5 Minuten von ihrem vermeintlichen ITBS befreit habe, nachdem sie mehrere Monate ohne Lösung des Problems von Arzt zu Arzt gepilgert waren - der untere Teil des Vastus Lateralis (siehe Chart 2 weiter oben, dort TrP 1 und 2). Da scheuert oftmals nicht mal die Sehne über das Knochenköpfchen, sondern es sind "nur" ein, zwei Trigger, die man mit Druckmassage schnell eliminiert hat. Sind dort keine Trigger, dann die genannten Muskeln komplett absuchen, Trigger beseitigen (lassen) und der Zug wird von der Sehen genommen, so dass auch nichts mehr scheuert. Erst wenn der Muskel entriggert ist, sollte man ihn dehnen, sonst machen die Trigger wieder dicht.
Es ist immer klug, wenn man von Schmerzen am Bewegungsapparat geplagt wird, zunächst mal anzunehmen, dass die Ursache des Schmerzes an einem anderen Ort liegt, als dort wo es weh tut. Muskelverhärtungen (Trigger) haben übrigens nur sehr bedingt mit dem Trainingsumfang zu tun. Es kann dich auch erwischen, wenn du kaum trainierst, ebenso wie in Phasen offensichtlicher Überbelastung. Die Ursachen für Trigger sind noch nicht abschließend geklärt, haben aber wohl mit Elektrolyt (vor allem Ca, Ka)-/Vitamin-B(vor allem B1, B6, B12)-Defiziten, hohen Harnsäurespiegeln und Vitamin-D-Mangel zu tun.
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Gruß Robert