Und wieso nimmt dieses Symbol nicht Stellung zu kommunistischen linken Verbrechenstheorien, christlichen Schwulenhass, moslemischen Judenverfolgung.... ? gehört das zum Bunt sein dazu ?
[size=4][b]Ich denke es ist (leider) mal wieder an der Zeit der Welt zu zeigen, dass die deutsche Gesellschaft bunt ist und nicht braun!
Die Gesellschaft ist in weiten Teilen aber braun.
Ich kann mich an eine Zeit erinnern, als meine Frau und ich auf der Suche nach einer Wohnung zum Mieten waren. Da ist monatelang nichts passiert, niemand wollte uns als Mieter haben. Erst als ich meine Frau bei der Besichtigung zu Hause ließ, hats auf einmal mit dem Mietvertrag geklappt. Und das waren alles die typischen deutschen anständigen Bürger (*würg*) die brav zum Arbeiten gehen und ihre Steuern zahlen, leider aber Ausländer als Mieter ablehnen.
Und das ist nur eine von vielen ausländerfeindlichen Anekdoten, die wir erlebt haben. Erst wenn man selbst betroffen ist, wie meine Frau, weiß man, was in den Köpfen der Leute wirklich abgeht.
Wallraf hat da schon recht mit seinen Aussagen zu seinem Film, in dem er als Ausländer undercover war.
Mir fällt da zu den braunen gutbürgerlichen Deutschen nur noch folgendes ein:
das Logo gefällt mir! (erinnert mich an Grafiken früherer Zeiten vor dem 2. Weltkrieg)
Was kann man tun?
Ich finde, jeder sollte im Alltag schon im Kleinen etwas unternehmen, wenn er Zeuge von Neonazi-Provokationen wird wie z.B. das provokante Beschimpfen von anderen Menschen wegen ihres Aussehens oder Hautfarbe, das Abspielen verbotener Nazi-Lieder in der Öffentlichkeit, das Tragen verbotener Symbole.
Sorry, es folgt ein längerer "Erlebnisbericht":
Ich musste leider im Zug IC von Magdeburg nach Erfurt fast die gesamte Strecke lang erleben, wie eine Neonazitruppe, die offensichtlich zu einem grösseren Treffen nach Erfurt wollte, andere Fahrgäste ständig provozierten. Sie riefen auf den Bahnhöfen Schwarzen und ausländisch Aussehenden Beleidigungen aus dem Fenster nach, versperrten manchen mit dem ausgestreckten Arm den Gang auf die Toilette durch ihren Wagen, machten Drohgesten gegenüber anderen Jugendlichen, spielten und sangen üble Neonazitexte. Niemand setzte sich in ihren Wagen (ich war im Nachbarwagen), aber sie "bedrohten" durch Anspielungen ununterbrochen andere (bestimmte) Fahrgäste und versuchten, einzuschüchtern.
Obwohl sehr tolerant gegen Lärm, Jugend, Feiern, zum allerersten Mal in einem Zug bat ich den Schaffner, einzuschreiten. Daraufhin konzentrierten sich einige auf mich, einer setzte sich auf einen freien Platz direkt hinter mich, liess laut Nazimusik laufen und stellte sich schlafend, damit er auf meine Ansprache nicht reagieren musste. Ich holte wieder den Schaffner usf. ....
Schliesslich wurde es mir zu viel an steigernden Provokationen und ich sagte dem Schaffner, dass ich mich nicht mehr sicher fühlte, weil die Truppe auch ein Messer hatte. Dabei erklärte ich ihm, dass ich Ausländer bin und zeigte meinen Schweizer Pass. Zum Glück reagierte der Schaffner beim Anblick des Passes endlich (sah wohl die Presse im Ausland berichten), liess den Zug im nächsten Bahnhof unplanmässig anhalten und die Polizei (Grenzschutz oder Bundespolizei) zusteigen, welche dann die Neonazis namentlich kontrollierte und von mir die Zeugenaussagen aufnahm (niemand traute sich). Anschliessend verhielten sie sich bis Erfurt zurückhaltender und ich wechselte aus Sicherheitsgründen den Wagen. In Erfurt gab es zum Glück "ein Spalier" von Grünen beim Aussteigen für die Neonazis. Zum Glück, weil ich schon Angst hatte, die Typen könnten mir beim Verlassen des Bahnhofes oder der Strassenbahn auflauern (waren gut organisiert und erhielten die "Befehle" zum provokanten Verhalten im Zug offenbar über das Handy).
Diesselbe Stimme übrigens, die im Zug als Reaktion auf die ihn auch nervenden Provokationen meinte, das wäre vor 1989 nicht geduldet worden, beschwerte sich nach dem unplanmässigen Halt unterwegs bei mir, dass er wegen der Zugverspätung nun den Anschluss in Erfurt nicht mehr erreichte. Toll ....
Fazit: Angst zu verbreiten, zu drohen und einzuschüchtern (wer würde vor Gericht persönlich gegen einen oder mehrere Neonazis aussagen?), das scheint mir ein strategisches Ziel der Neonazis zu sein.