Zitat:
Zitat von marc74
Hi,
das mit den Triggerpunkten ist sicher eine gute Sache, die man auf jeden Fall probieren sollte...und wenn es in der Vergangenheit schon geholfen hat erst recht....
Ich möchte aber auch das Ileo Sakral Gelenk ins Spiel bringen, das gerne mal blockiert. Ein blockiertes ISG kann ziemlich alle Beschwerden im Beckenbereich imitieren bzw verursachen....von Leistenbeschwerden über Hüft und Ischiasbeschwerden bis zum "sterilen" Harnwegsinfekt.
Lösung des Problems wäre ein Arzt bzw Physiotherapeut, der chirotherapeutisch bzw manualtherapeutisch bewandert ist.
Gruss,
Marc
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Damit hast Du zweifellos recht, jedoch wird das ISG m.E. gerne als Ursache überschätzt, da dieses beim Durchschnittsmenschen aufgrund seiner minimalen Beweglichkeit gar nicht so einfach aus der Fassung gebracht werden kann. Etwas anders liegt die Sache bei gebärenden Müttern. Wenn eine Frau ein paar Geburten hinter sich hat, steigt das Risiko eines "ausgeleierten" ISG.
Ich wage zu behaupten, dass es sehr, sehr häufig Trigger sind, die ISG-Beschwerden emulieren, das ISG aber nicht die Ursache ist.
Selbst wenn das ISG die Schmerzen auslöst, so stellt sich die Frage, warum es aus der Fassung geraten ist, sofern kein Trauma (Sturz zb) vorlag. Auch hier kommen dann Myofasziale Triggerpunkte ins Spiel, die durch die Verkürzung der Muskelstränge zu ISG-Beschwerden beitragen können. Eliminiert man die Trigger, so verschwinden auch die ISG-Beschwerden. Murkst man nur am ISG rum (Chirotherapie u.w.m.) ohne aber die muskuläre Ursache zu eliminieren, so schnappt das ISG ruckzuck wieder in die die schmerzverursachende Lage zurück.
Schaut euch mal die Grafik rechts an, damit ihr versteht, wie komplex die Lage aufgrund des Phänomen des "Übertragungsschmerzes" sein kann, der von Triggern ausgeht:
Ein Trigger im Soleus - also in der Wade! - kann in den Bereich des ISG ausstrahlen. 99% aller Orthopäden wird nach der Davos-Methode (Da-wo's-weh-tut) rumpfuschen und damit Null komma Nix erreichen (außer vielleicht echte Schäden am ISG), wenn sie nicht wissen, dass die Beschwerden auch von der Wade herrühren können. Genau diesen Fall habe ich selbst einmal erlebt, drum weiß ich, wovon ich rede.
Im allgemeinen sind es mindestens 10 verschiedene Muskeln, die allesamt über Übertragungsschmerz mit Beschwerden im Bereich des ISG zu tun haben können - die Wahrscheinlichkeit, dass das ISG selbst das Problem ist, ist daher m.E. wesentlich geringer als angenommen wird.
Das Problem ist, dass kaum ein Schulmediziner im Laufe seiner Ausbildung sich mit Triggern beschäftigt hat. Ich habe häufiger selbst erlebt, wie völlige Ahnungslosigkeit diesbezüglich bei promovierten Medizinern aussieht, die nur das für existent halten, was sie auf ihren Röntgenbildern sehen. Dort sehen sie zwar das ISG, aber eben nicht die muskulären Strukturen. Und was sie nicht sehen, kann demzufolge auch nicht schuld an den Schmerzen sein.... .
Wissen ist Macht....
http://www.igtm.org/triggerpunkte.html