Ganz Europa ist mit Gaddafi in die Kiste gestiegen.
Ich kann mich erinnern an die Zeit, wo der geächtet war. Wo der Bundesgerichtshof sogar im Urteil zu dem Anschlag auf die Disco damals Gaddafi persönlich mitverantwortlich gemacht hat...
Und dann letztens wurde ich wach, und der Typ tauchte wieder auf irgendwelchen Gipfeln auf, wurde als Staatsgast empfangen und als wertvolles Mitglied im Kampf gegen den Terror gefeiert.
Ist doch total krank. Egal wie sich einer im eigenen Land verhält, Hauptsache nicht (offen) islamistisch.
Warst Du schon in Kairound hast die Armut und das Elend gesehen?
Vielleicht war das etwas mißverständlich. Ich finde das klasse, wenn die Ägypter Freiheit für ihr Volk erreichen. Ich hoffe nur, daß nicht andere Kräfte nachkommen, die nicht besser oder sogar schlimmer als Mubarak sind. Mit El Baradei steht dort ja immerhin eine Leitfigur für die bürgerliche Opposition bereit, das macht schonmal Mut.
Aber Gaddafi wird es nicht mehr lang machen. Ich bin total beeindruckt, was in Tunesien fuer eine Welle losgetreten wurde. In Iran und Bahrain ist ja auch richtig was los, in Marokko gab es ebenfalls Proteste (obwohl die Verhaeltnisse dort wohl weniger prekaer sind, als ich 2002 dort war, waren die meisten Marokkaner mit ihrem Koenig recht gluecklich, kann aber auch sein, dass sich das geaendert hat).
denke mal es geht mehr ums öl. libyen ist der drittgrößte ölversorger deutschlands.........
Das gehört wahrscheinlich beides zusammen. Ein islamistischer Start, der den Westen als Feind sieht, soll möglichst nicht die Kontrolle über solche Ölreserven haben.
Im Irak und Afghanistan hat man gesehen, was Ergebnis der Beseitigung mißliebiger Despoten sein kann: völlige Destabilisierung eines Landes. Davor hat man hier berechtigter Weise Angst. Wenn man sich anhört, was auch säkulare Kräfte in Ägypten an Sprüchen gegen Israel loslassen und was die Moslembrüder (größte Opposition im Land) so im Programm stehen haben, wünscht man sich den Mubarak fast schon zurück.
Irak und Afghanistan wurden von außen destabilisiert und sind daher völlig anders einzuschätzen.
Ich finde nicht, dass man hier Angst haben sollte, sondern in erster Linie die Chance für mehr Demokratie sehen sollte.
Eines der Probleme des Westens ist doch, dass man nach belieben die eigenen Werte ignoriert, wenn es nur in den Kram paßt bzw. Gewinn verspricht. Deshalb werden Despoten wie Gaddafi hofiert und niemand denkt mehr an Lockerbie oder daran, dass die USA Libyen nicht von ungefähr mit Kampfjets bombardiert hat.
Ich denke, dass beispielsweise die Ägypter nicht Mubarak zum Teufel gejagt haben, um von beispielsweise den Muslimbrüdern genauso unterdrückt und eingeengt zu werden. Was die jungen Leute dort wollen ist Freiheit, Gerechtigkeit und eine Perspektive. Natürlich gibt es in so einer Phase immer Risiken, aber man muß hier doch ganz klar die Demokratiebewegung, als Kämpfer für unsere Werte, unterstützen.
Was wäre das für ein Fanal und Beispiel für die muslimische Welt, wenn in Ägypten der Wechsel zu einer Demokratie gelänge!
Irak und Afghanistan wurden von außen destabilisiert und sind daher völlig anders einzuschätzen.
Ich finde nicht, dass man hier Angst haben sollte, sondern in erster Linie die Chance für mehr Demokratie sehen sollte.
Eines der Probleme des Westens ist doch, dass man nach belieben die eigenen Werte ignoriert, wenn es nur in den Kram paßt bzw. Gewinn verspricht. Deshalb werden Despoten wie Gaddafi hofiert und niemand denkt mehr an Lockerbie oder daran, dass die USA Libyen nicht von ungefähr mit Kampfjets bombardiert hat.
Ich denke, dass beispielsweise die Ägypter nicht Mubarak zum Teufel gejagt haben, um von beispielsweise den Muslimbrüdern genauso unterdrückt und eingeengt zu werden. Was die jungen Leute dort wollen ist Freiheit, Gerechtigkeit und eine Perspektive. Natürlich gibt es in so einer Phase immer Risiken, aber man muß hier doch ganz klar die Demokratiebewegung, als Kämpfer für unsere Werte, unterstützen.
Was wäre das für ein Fanal und Beispiel für die muslimische Welt, wenn in Ägypten der Wechsel zu einer Demokratie gelänge!
Denn nicht nur die Muslimbrüder, sondern auch die säkularen Parteien Ägyptens sind fast durchgängig äußerst kritisch gegen den Westen oder sogar radikal antiwestlich eingestellt - von ihrer mehr oder weniger feindseligen Haltung gegenüber Israel ganz zu schweigen. Alle namhaften säkularen Politiker, der "liberale" Präsidentschaftskandidat Ayman Nour eingeschlossen, lehnen den bestehenden Friedensvertrag mit Israel ab; etliche von ihnen fordern sogar die vollständige Zerstörung des jüdischen Staates. Der vermeintliche Hoffnungsträger des Westens, Mohammed El Baradei, hält Israel für "die größte Bedrohung im Nahen Osten".