Also für die Praxis gefragt: sind die Werte für mich überhaupt relevant? Ich denke man müsste doch so etwas hernehmen wie kh pro Stunde pro Leistung. Gibt es dazu Studien oder Wissen?
Satte Grüße,
Thomas
Letztlich sind die körpereignen Glykogenspeicher bei mehrstündigen Ausdauerleistungen begrenzt, weil sie entleert werden und längere Zeit (bis 48h) zur Wiederauffüllung brauchen.. Mit weniger Leistung brauchst Du halt auch länger für die gleiche Strecke.
Bei einer Langdistanz und auch schon bei einer Mitteldistanz kommst Du ziemlich sicher in einen Bereich, wo Deine körpereignen Kohlenhydratspeicher verarmen und Du von einer Zufuhr von außen profitierst.
Insofern konzentriert man sich halt nicht auf den Verbrauch, sondern auf die maximal mögliche Zufuhr, um den Anteil der Energie, die aus Kohlenhydraten gewonnen wird, möglichst hoch zu halten. Die Zufuhr ist von einigen Parametern abhängig wie Transportwegen im Darm oder Toleranz des Athleten im Magen unter Hochleistung ect.
Das sind zumindest aus meiner Sicht die Gründe, weshalb wenig bis gar nicht ein Bezug auf die erbrachte Leistung und auch nicht auf das Körpergewicht hergestellt wird. Wichtig sind eher die Belastungszeit und die Aufnahmerate.
ich kann keine Studien beisteuern und glaube ohnehin, dass man die Nahrungsaufnahme trainieren muss und an seine eigenen Voraussetzung anpassen muss, sonst hilft keine Studie: Was funktioniert BEI MIR? Als zu prüfende These ist "viel hilft viel" aber ein guter Startpunkt.
Ich habe mit meinen 88kg auf meiner letzten LD auf dem Rad 120g/h flüssige Kohlenhydrate aufgenommen. Das liegt weit über dem, was vorher mein Standard war (ca 80g, geschätzt). Im Ergebnis war die Radperformance durchaus besser als vorher, aber der Lauf war sensationell am oberen Limit meiner Möglichkeiten. Ich führe das in aller erster Linie darauf zurück dass die Speicher bei Laufbeginn noch sehr gut bestückt waren und obwohl die Aufnahme beim Laufen nicht toll war (50g/?) konnte ich bis zum Ende voll durchziehen.
VO2max? Auf der LD zumindest ist man ja weit unterhalb der VO2max unterwegs, was bringt es einem wenn diese 65 statt 60 ist wenn man im Wettkampf in oberen GA1 bei zB 40 unterwegs ist? Der Athlet mit 65 ist insgesamt ggf. fitter als der mit 60, aber VO2max ist in meinem LD-Training absolut gar nicht im Fokus, VO2max ist nicht mein Limiter.
Also, Studien schön und gut, aber probieren geht über studieren.
Für mich selber bin ich überzeugt dass 120g/h nicht das Limit ist, werde da versuchen noch höher zu gehen. Man hört von Athleten die 150 aufnehmen.
Ich mische selber mit Maltodextrin und Isomaltulose.
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Grüße
Tri-K
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@arne: wie sieht deine Mischung aus für Italien? Ich hatte bisher immer 20 gels in eine Flasche gedrückt, dazu noch zwei in Reserve und drei Riegel.
na ja, wenn man einfach so 20 Gels in eine Pulle quetscht, ist das ja nur Pi x Daumen.
Ich hantiere mit der Faustregel: 1g/kg Körpergewicht/h (meist +10-15% als Reserve)
Um das mit Gels hinzukriegen sollte man natürlich schauen was auf der Verpackung steht.
Oder aber halt selber was mit hochkonzentrierten KH anrühren.
Ich komme mit Powerbar Gels gut klar und nehme die im Rennen, da hab ich alles was ich brauche - auch Salz in der richtigen Menge.
In jedem Fall muss das im Training getestet werden. Auch die 4. Disziplin muss trainiert werden.