Ich habe die Frage im Zabel-Thread schonmal angerissen. Wenn sich jetzt herausstellt, dass die von uns beauftragten Regierungen mit dem von uns zur Verfügung gestellten Geld Jahrzehnte lang Doping aktiv gefördert haben (evtl. noch immer fördern?) - welche moralische Grundlage haben wir dann noch, uns über Sportler zu erheben, die dieses von uns bereitgestellte angebot auch nutzen?
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Ich habe die Frage im Zabel-Thread schonmal angerissen. Wenn sich jetzt herausstellt, dass die von uns beauftragten Regierungen mit dem von uns zur Verfügung gestellten Geld Jahrzehnte lang Doping aktiv gefördert haben (evtl. noch immer fördern?) - welche moralische Grundlage haben wir dann noch, uns über Sportler zu erheben, die dieses von uns bereitgestellte angebot auch nutzen?
Gruß Torsten
Hi,
mal bei Kai Baumgartner nachlesen, von wegen Pioniere und so. Hatte ich bereits anderswo hier verlinkt.
Grundwerte des Triathlonsports sind auf meinem Blog "datengesichert" und dürfen von jedermann kommentiert werden. Comments werden moderiert, d.h. werden nach Prüfung freigegeben oder auch nicht.
mal bei Kai Baumgartner nachlesen, von wegen Pioniere und so. Hatte ich bereits anderswo hier verlinkt....
Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang.
In einer Demokratie bin ich als wahlberechtigter Bürger für das Handeln meiner Regierung mitverantwortlich. Offensichtlich sind wir dieser Verantwortung nicht gerecht geworden und haben zugelassen, dass die von uns beauftragten Politiker massive Dopingförderung betrieben haben.
Trotz aller persönlicher Abneigung gegen Doping stellt sich mir die Frage, wieweit wir angesichts oben beschriebener Mitverantwortung überhaupt moralisch berechtigt sind dopende Leistungssportler zu verurteilen.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
In einer Demokratie bin ich als wahlberechtigter Bürger für das Handeln meiner Regierung mitverantwortlich. Offensichtlich sind wir dieser Verantwortung nicht gerecht geworden und haben zugelassen, dass die von uns beauftragten Politiker massive Dopingförderung betrieben haben.
Trotz aller persönlicher Abneigung gegen Doping stellt sich mir die Frage, wieweit wir angesichts oben beschriebener Mitverantwortung überhaupt moralisch berechtigt sind dopende Leistungssportler zu verurteilen.
Sehe ich nicht so, dass man für das Fehlverhalten seiner Regierung verantwortlich ist, wenn diese heimlich handelt und man folglich weder Wissen darüber noch Einflussmöglichkeiten hat.
Als Chef bist du auch für das Handeln deiner Angestellten verantwortlich - egal ob du den Überblick hast oder nicht. Außerdem, wichtiger Unterschied, sprach ich von MITverantworlich.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Als Chef hab ich aber auch die Möglichkeit der klaren Anweisungen, Vorkehrungen gegen Mißbrauch und Kontrolle. Diese Möglichkeiten stehen mir als Bürger und Wähler aber nicht zur Verfügung. Im übrigen bin ich doch nie in allen Punkten der Meinung derjenigen, die ich gewählt habe (der anderen offensichtlich sowieso nicht). Da bin ich doch nicht verantwortlich für. Mir bleibt aber nur, entweder "das geringste Übel" oder überhaupt nicht zu wählen. Mit letzterem wähle ich dann aber auch und wäre nach Deiner Definition wohl auch "mitverantwortlich".
Sehe ich nicht so, dass man für das Fehlverhalten seiner Regierung verantwortlich ist, wenn diese heimlich handelt und man folglich weder Wissen darüber noch Einflussmöglichkeiten hat.
spätestens seit dem Fall Dressel und dem Spiegelartikel ist es eine reine Schutzbehauptung, dass das eine völlig unbekannte Sache war. Und das ist lange kein Einzelfall. Freiburg hatte da nicht erst seit Telekom einen "guten" Ruf. Und schau dir mal alte Aussagen des sportwissenschaftlichen Guru Keul an zum Thema Anabolika an. Und es gibt reichlich weitere Beispiele, wie zb eine sehr erfolgreiche Leichtathletiktrainingsgruppe, wo systematisches Doping mit weitgehenden Absprachen nach oben erfolgte. Nein, es war auch vorher schon bekannt. Es hat nur nie jemanden interessiert!
Die Präsentation der Zwischenergebnisse der Forschung: "Doping in Deutschland von 1950 bis heute" der Berliner AG an der Humboldt Universität vom Sept. 2011: Ergebnisse für die Phase 1972-1989 . Prof. Dr. Spitzer et al.
und ein Bericht der Mainzpost mit konkreten Aktenbelegen:
"Neue Aktenfunde aus den 70er Jahre beweisen: Die Bundesrepublik Deutschland finanzierte aus Steuergeldern am sportmedizinischen Institut der Universität Freiburg Dopingforschung mit Anabolika, Insulin und Wachstumshormonen."