Die Häufung der, vor allem auch schweren, Stürze ist schon irgendwie tragisch.
Was genau der/die Auslöser dafür ist/sind ist wahrscheinlich nicht so einfach zu definieren.
Was mir aber im Moment während der Übertragungen auffällt.
Es ist von Anfang an richtig schnell. 50 km in der ersten Rennstunde sind selbst bei den ganz langen Klassikern eher die Normalität geworden.
Dazu kommt, dass die Teams seit ein paar Jahren einen Fahrer weniger pro Rennen haben und es nicht mehr nur DIE 1-2 Teams gibt wie es in den 90ern und Anfang der 2000er war.
Jetzt halten halt 6-7 Teams voll rein um ihre Topfahrer zu platzieren.
Da wird die Straße dann schnell mal zu eng.
In Kombination mit der erhöhten Intensität, vor allem zu Beginn, gibt das halt dann eine Ermüdung und Dynamik die schnell in die Hose gehen kann.
Das der Rennkalender mittlerweile von Januar bis Ende November geht hilft auch nicht wirklich weiter.
Die Entwicklungen im Materialbereich haben da noch den geringsten Anteil.
Wer sich ein Paradebeispiel der oben angeführten Punkt anschauen will, der sollte mal in die letzten 10 km vom Scheldeprijs vergangenen Mittwoch reinschauen. 🫣
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Win and lose, fast and slow, strong and weak - those are just categories.
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If you do it with love, you will not lose.
Safe Cycling, ein Unternehmen, das Sicherheitslösungen für Fahrer, Veranstalter und Zuschauer anbietet, machte die Veranstalter der Baskenland-Rundfahrt im Vorfeld des Rennens auf die Sicherheitsmängel - insbesondere bei den Abfahrten - aufmerksam. Eine Reaktion erhielt man jedoch nicht.
Natürlich nutzen jetzt zahlreiche Unternehmen die Häufung der Fälle für ihr Marketing, daher sollte man etwas vorsichtig bei den Meldungen sein.
Sollte das aber wirklich stimmen, bin ich der Meinung, dass man die Veranstalter mehr in die Verantwortung nehmen muss.
Sicherlich muss es nicht so bürokratisch werden wie in Deutschland, (Sicherheitskonzepte bis zum Umfallen), aber irgendeine Lösung muss hier geschaffen werden. Wahrscheinlich wäre ein Lösungsansatz, weniger Gewinn einstreichen, und mehr in Kosten "investieren"... aber leider steckt überall ein Unternehmen dahinter...
Lasst uns die Daumen drücken, dass wir das Wochenende ohne eine weitere Horror Meldung überstehen ;-)
Die Häufung der, vor allem auch schweren, Stürze ist schon irgendwie tragisch.
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Es ist von Anfang an richtig schnell.
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In Kombination mit der erhöhten Intensität, vor allem zu Beginn, gibt das halt dann eine Ermüdung und Dynamik die schnell in die Hose gehen kann.
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Das der Rennkalender mittlerweile von Januar bis Ende November geht hilft auch nicht wirklich weiter.
Bin voll Deiner Meinung Max.
Zum verlängerten Rennkalender kommen noch immer mehr Rennen hinzu.
Die Besenwagen Jungs fragen sich zu recht, warum man am Mittwoch vor der Flandernrundfahrt als Top-Favorit das Risiko von Dwars durch Flanderen auf sich nimmt. MvdP war wohl nur am Mittwoch nicht mit von der Partie, weil er die "spezifischen Intensitäten" im Training besser steuern kann als in Rennen....
Bei den großen Runden sehe ich immer ungerner zu, vor allem in der ersten Woche wo man nur warten muss auf den täglichen Sturz oder Stürze. Jetzt ist es auch schon so weit bei einer "kleineren" Runde.
Das Einzige was mir einfällt, ist das langsamer machen des Materials.
z.B. Felgenhöhe <2cm, mindestens 36 runde Speichen.
Das wird die Stürze nicht verhindern, aber man kann besser bei 45 km/h stürzen als bei 50 km/h.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Das Einzige was mir einfällt, ist das langsamer machen des Materials.
z.B. Felgenhöhe <2cm, mindestens 36 runde Speichen.
Das wird die Stürze nicht verhindern, aber man kann besser bei 45 km/h stürzen als bei 50 km/h.
Das wird genau nichts ändern.
Das größere Problem ist.
Nicht jeder kann abfahren wie Tom Pidcock.
Wenn der Abstand aber nicht zu groß werden soll, muss es aber zumindest versucht werden, sonst ist die Gruppe einfach mal weg und ggf. die Chance auf die Gesamtwertung.
Das führt dazu das das Limit ausgereizt wird, bzw der ein oder andere einfach über seinem Limit fahren muss.
Da bringt auch nichts nur auf breiten Straßen zu fahren.
Beim Scheldeprijs ging es 10 km vor dem Ziel über eine 4 spurige gerade Straße.
Wenn 6 Teams mit jeweils 3, max 4 Fahrern, die alle am Anschlag sind, um die Positionen kämpfen und dabei 4-5 solcher Züge nebeneinander von links nach rechts ihren Weg suchen wird es einfach zu eng und es knallt. Und wenn sich nur jemand im Laktatnebel am Hinterrad aufhängt.
Ob du da dann 45, 50, oder 60 fährst ist dann auch im ersten Moment mal egal.
Eine wirkliche, endgültige Lösung des Themas wird es kurzfristig nicht geben und auf Vernunft und Rücksicht zu hoffen ist mMn Träumerei.
Die offensichtlich gefährlichen Sachen werden, teils unter massiven Protesten, verboten (supertuck, jetzt hookless Felgen im Gespräch), aber die Renndynamik aufzulösen wird nicht möglich sein.
Und nur TT veranstalten kann auch nicht die Lösung sein.
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Was mir aber im Moment während der Übertragungen auffällt.
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Die Entwicklungen im Materialbereich haben da noch den geringsten Anteil.
gute Analyse, volle Zustimmung.
Zitat:
Zitat von longtrousers
Das Einzige was mir einfällt, ist das langsamer machen des Materials.
z.B. Felgenhöhe <2cm, mindestens 36 runde Speichen.
Das wird die Stürze nicht verhindern, aber man kann besser bei 45 km/h stürzen als bei 50 km/h.
Interessanter nachvollziehbarer Ansatz. Der aber zum einen wenig helfen wird (siehe oben) und sich zum anderen auch nicht durchsetzen lassen wird. Meiner Auffassung nach ist Profiradsport in erster Linie eine Dauerwerbesendung für das neueste Material, das Hobbysportler eigentlich gar nicht benötigen.
Das Problem gestern war ja, wahrscheinlich, der Bordstein. Der könnte zumindest in Abfahrten außen gesichert werden. Wovon die Verletzungen schließlich genau kommen kann ich nicht beurteilen, aber Jonas hat wohl ordentlich an der Betonkannte eingeschlagen.
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Hopefully one day fast enough to run away from problems 🏃🏽
Natürlich nutzen jetzt zahlreiche Unternehmen die Häufung der Fälle für ihr Marketing, daher sollte man etwas vorsichtig bei den Meldungen sein.
Sollte das aber wirklich stimmen, bin ich der Meinung, dass man die Veranstalter mehr in die Verantwortung nehmen muss.
Sicherlich muss es nicht so bürokratisch werden wie in Deutschland, (Sicherheitskonzepte bis zum Umfallen), aber irgendeine Lösung muss hier geschaffen werden. Wahrscheinlich wäre ein Lösungsansatz, weniger Gewinn einstreichen, und mehr in Kosten "investieren"... aber leider steckt überall ein Unternehmen dahinter...
Lasst uns die Daumen drücken, dass wir das Wochenende ohne eine weitere Horror Meldung überstehen ;-)
Sicherlich kann man an der einen oder anderen Stelle mehr in die Sicherheit investieren, was ja zb im Zielbereich schon mehr und mehr gemacht wird. Aber man brauch sich auch nichts vormachen, dass Radsport eben ein sehr gefährlicher Sport ohne Knautschzone ist. Stürze und auch schwere Stürze wird es immer geben.
Und wenn man sich die Szene von gestern anguckt, dann ist die Straße zwar holprig, aber ist eine langgezogene Rechtskurve und jetzt nicht irgendwas ausgefallenes. Einem Fahrer rutscht das Vorderrad weg & eins folgt dem anderen.
Man wird leider nicht 150km einer Etappe absichern können.