Och ich halt's da mit den Fanta4: "Du kannst zwar machen was Du willst aber nicht wollen was Du willst..."
Zur philosophischen Literaturdebatte kann ich leider nicht viel beitragen, ich vertrete da eher die neurophysiologische und neuropsychologische Seite (Hirnforschung und Willensfreiheit, Geyer, Roth, Dörner etc.).
Das war meine erste Anlaufstelle, aber ich wollte mir ein paar Empfehlungen einholen von Leuten, die sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt haben.
Kann man Nietzsche "Jenseits von Gut und Böse" ohne was von ihm vorher gelesen zu haben "verstehen"?
Augustinus klingt auf jeden Fall mal sehr interessant.
Und was wären so grundlegende Werke der Philosophie, die man gelesen haben "muss"?
Nietzsche lohnt, bringt Dir hier aber nichts, weil ihn das Thema in dieser Schrift nicht interessiert
von den reinen Neuro-Sachen würde ich die Finger lassen, weil die meist philosophisch nicht sehr trainiert sind, allerdings lohnt der Libet-Klassiker (und die unmittellbaren Sachen da herum) eine Meditation
ein moderner Klassiker, aber "biased": Ted Hondrich, Wie frei sind wir?
oldie but goldie übrigens: U. Pothast (Hg.), Seminar: Freies Handeln und Determinismus,Ffm, 1978 (!)
m., ich weiss ja garnicht, ob ich das hier alles geschrieben habe , ich musste einfach....
(Peter Bieri (der schreibt auch mal unter anderem Namen ), "Handwerk der Freiheit" setzt übrigens, um Enttäuschungen zu vermeiden, die Tatsache des menschlichen Freiheit voraus)
Möglicherweise werden wir viel mehr von unseren Gefühlen geleitet und haben nur den Eindruck, dass wir Dinge mit dem Verstand steuern können.
Warum scheitern denn sonst so viele gute Vorhaben, Diäten,...?!
Precht meinte mal, dass der Verstand nur eine "Marketingabteilung ist, die im Nachhinein rechtfertigt, was die Gefühle schon längst entschieden haben." Man kann über ihn sagen was man will, für mich ist RDP einer, auf keinen Fall vorlauter, Vordenker, der nur aufgrund seiner Medienpräsenz unterschätzt wird...
Gibt es denn überhaupt noch vernünftige Zweifel daran, dass es KEINEN freien Willen gibt?
Hä - gibt es irgendeinen Hinweis darauf, das es freien Willen gibt?
Es gibt chemische Prozesse in Körper und Gehirn, und dadurch determinierte Handlungen. Selbst das Nachdenken über den Willen ist eine deterministische Handlung. Es gibt Kasualität und Zufall. Wo ist da der freie Wille anzusiedeln?
Interessant ist eher, was man gesellschaftlich aus dieser Erkenntniss macht: im neuro-deterministischen sinne gibt es ja z.b. keine Schuld (da kein freier wille). Nichts desto trotz macht es für das soziale Zusammenleben Sinn mit dem Konzept zu arbeiten um für die Allgemeinheit schädliche Handlungen zu identifizieren und durch soziale Ablehnung zu bestrafen.
Für mich sind Konzepte wie Gott, Bewusstsein, freier Wille, Gerechtigkeit etc. metaphysische Konstrukte, die dazu dienen die Gesellschaft zusammen zu halten. Mittel zum Zweck um das Spiel spielbar, interessant und am laufen zu halten, keine Wahrheiten.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Es gibt chemische Prozesse in Körper und Gehirn, und dadurch determinierte Handlungen. Selbst das Nachdenken über den Willen ist eine deterministische Handlung. Es gibt Kasualität und Zufall.
Ich erwarte hier eine Moderation vom Moderator, der ja bekanntlich Physiker ist.
Ich erwarte hier eine Moderation vom Moderator, der ja bekanntlich Physiker ist.
Warum, weil ich über Chemie sprach? Chemie ist die Physik der äußeren Atomhülle. Paßt schon.
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