Im Grunde hab ich bei Altenheimen ja Laborbedingungen. Ich hab abgeschlossene Häuser. die Bewohner verlassen die eher selten und könne eigentlich gut abgeschirmt und getrennt werden. Trotzdem hat man immer wieder Ausbrüche.
Eigentlich sollte man die doch nach 9 Monaten Cororna im Griff haben können. Wenn nicht dort dann wo sonst?
Hat man aber nicht.
Wenn ich mich jetzt auf Alten- und Seniorenheime beschränke in den Massnahmen und den Rest wieder aufmache, Retaurants, Kinos, Theater, Uraub und alle anderen die nix. mir Altenheimen zu tun haben ihr normales Leben führen, dann würden durch die Pfleger noch mehr Infektionen in die Heime kommen (wie sonst kommen die da rein) und sind offensichtlich nicht in den Griff zu bekommen.
Wahnsinn. Da wird seitenweise diskutiert, immer wieder Beispiele gebracht, aber es bleibt nichts hängen als dann wieder zu behaupten, die einzige (/vorgeschlagene) Alternative sei: "Alles auf, Alte einsperren und sterben lassen". Das zeugt von einer ähnlichen Lernkurve wie unter Corona-Leugnern.
Im Grunde hab ich bei Altenheimen ja Laborbedingungen. Ich hab abgeschlossene Häuser. die Bewohner verlassen die eher selten und könne eigentlich gut abgeschirmt und getrennt werden. Trotzdem hat man immer wieder Ausbrüche.
Zitat:
Zitat von Ironie
Genau,
Besucher werden verboten
Das Pflegepersonal sperren wir auch ins Altenheim
Das Küchenpersonal sperren wir ins Altenheim
Das Reinigungpersonal sperren wir ins Altenheim
Ärzte müssen wir natürlich auch einsperren
Wir vergessen nicht, vorher Lebensmittel für 6 Monate auf dem Dachboden zu lagern
Falls mal was kaputtgeht sperren wir vorsorglich noch einen Elektriker, Schlosser.... mit ein.
Die Liste kann noch (fast) beliebig erweitert werden.
...daß eine bestimmte Gruppe überproportional schlimm betroffen ist, und daß deren gezielter Schutz offenbar nicht oder schlecht funktioniert und entsprechend spezifische Verbesserung braucht bzw. schon lange gebraucht hätte - wofür aber wohl in der "großen Verallgemeinerung" keine Ressourcen mehr zu geben scheint.
Im Prinzip teile ich deine Sicht der Dinge, dass bei der Steuerung der Infekteindämmungsmaßnahmen jetzt in der zweiten Welle einige Dinge massiv schief gelaufen sind (im Ggs. zur ersten Welle, wo Deutschland im internationalen Vergleich herausragend gut abgeschnitten hat (vielleicht aber auch nur Glück gehabt).
Was aber nicht stimmt, ist dass es für die propagierte Protectionstrategie keine Ressourcen gibt. Die Ressourcen (Geld, Testkapazität, Antigentests, Schutzausrüstung) ist aktuell in Deutschland im Überfluss vorhanden, aber sie muss halt auch von den Verantwortlichen genutzt bzw. beantragt werden.
Wenn ein Krankenhaus oder ein Pflegeheim einen Covid-19-Fall entdeckt kann es diesen unmittelbar verlegen, sofern in der Einrichtung nicht schon im Vorfeld (wie bei größeren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben) eine separate Quarantänestation vorhanden ist.
Wir haben seit März bei uns in der Klinik eine Quarantänestation mit 6 Betten vorgehalten, nur für den ( bislang bei uns seltenen) Fall, dass Patienten bei uns positiv im Aufnahmescreening oder während des Aufenthaltes )getestet werden und man diese unmittelbar von Mitpatienten separieren muss und die dadurch entstehenden Einnahmeausfälle, weil diese 6 Betten ja während der letzten Monate nicht von zahlenden Patienten genutzt werden können werden unserer Klinikleitung aus dem Pandemiefonds erstattet.
Selbst als eine Nachbarklinik mit über 100 Betten wegen eines Covid-19-Ausbruchs für zweieinhalb Wochen geschlossen und die Mitarbeiter dort in Kurzarbeit geschickt werden mussten, kam der dafür vorgesehene Pandemie-Entschädigungsfond für die daraus entstandenen wirtschaftlichen Schäden auf.
An Geld oder wirtschaftlichen Ressourcen mangelt es in Deutschland sicher am wenigsten. Und auch den gerne allerorten beklagten Pflegekräftemangel sehe ich so in der jetzigen Akutsituation nicht, denn man hat aktuell durchaus die Möglichkeit, Pflege- oder Krankenhausbetten, die man personell gerade auch wegen der unbestreitbaren Mehrbelastungen durch die Hygienekonzepte (An- und Ausziehen von Schutzkleidungen, gegenseitige Testungen mit PCR und AG-Tests, zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen usw.) nicht adäquat versorgen kann, abzumelden und dafür entsprechende Entschädigungen zu beantragen. Personalmangel ist also sicher kein nachvollziehbares Argument, die einem anvertrauten Patienten vermeidbaren Infektionsrisiken auszusetzen.
Wenn es also trotzdem Ausbrüche in diversen Heimen gibt, dann darf man schon mit Recht hinterfragen, welche Fehler in der Umsetzung der Hygienekonzepte dort gemacht wurden., zumal es ja nach wie vor genügend Pflegeheime auch in typischen Hotspotregionen gibt, die die Lage nach wie vor im Griff haben und in denen es keine größeren Ausbrüche gibt. Letztlich muss man da die Einzelfälle betrachten, untersuchen und bewerten.
Was aber nicht stimmt, ist dass es für die propagierte Protectionstrategie keine Ressourcen gibt. Die Ressourcen (Geld, Testkapazität, Antigentests, Schutzausrüstung) ist aktuell in Deutschland im Überfluss vorhanden, aber sie muss halt auch von den Verantwortlichen genutzt bzw. beantragt werden.
Bist Du sicher, dass die Antigentests überall ausreichend vorhanden sind?
Ich glaube mich zu erinnern, vor ein paar Tagen im TV gehört zu haben, dass sie - ich weiß leider nicht wo - erst gegen Jahresende ausreichend verfügbar sein werden.
Ich meine, das war auf Altenheime bezogen. Sorry, ist sehr vage - vielleicht finde ich es noch mal ...
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Bist Du sicher, dass die Antigentests überall ausreichend vorhanden sind?
Ich glaube mich zu erinnern, vor ein paar Tagen im TV gehört zu haben, dass sie - ich weiß leider nicht wo - erst gegen Jahresende ausreichend verfügbar sein werden.
Ich meine, das war auf Altenheime bezogen. Sorry, ist sehr vage - vielleicht finde ich es noch mal ...
So erläuterte es Jens Spahn gestern im Interview mit der Aktuellen Stunde. Erst zum Jahresende sollten genügenden socher Test vorhanden sein.
Im Prinzip teile ich deine Sicht der Dinge, dass bei der Steuerung der Infekteindämmungsmaßnahmen jetzt in der zweiten Welle einige Dinge massiv schief gelaufen sind (im Ggs. zur ersten Welle, wo Deutschland im internationalen Vergleich herausragend gut abgeschnitten hat (vielleicht aber auch nur Glück gehabt).
Was aber nicht stimmt, ist dass es für die propagierte Protectionstrategie keine Ressourcen gibt. Die Ressourcen (Geld, Testkapazität, Antigentests, Schutzausrüstung) ist aktuell in Deutschland im Überfluss vorhanden, aber sie muss halt auch von den Verantwortlichen genutzt bzw. beantragt werden.
Sorry für die Irreführung. Ich stimme Dir ja 100 % zu, danke für die ausführliche Begründung, warum es möglich sein sollte, all das sinnvoll einzusetzen.
Nur: bei uns in der Firma wird das Wort Ressource immer für "Mitarbeiter" genutzt (daran mangelt es meist auch bei uns), und nur daran habe ich auch beim Schreiben gedacht. Die Verantwortlichen verausgaben sich wohl im Erdenken von schön strengen, angsteinflößenden Gießkannen-Maßnahmen, oder wechselweise in allgemeinen "Lockerungs-Diskussions-Orgien", und es bleiben zu wenige, oder zu wenig Zeit übrig, um sich gezielt um die schwer Gefährdeten ausreichend gründlich zu kümmern.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Bist Du sicher, dass die Antigentests überall ausreichend vorhanden sind?
Ich glaube mich zu erinnern, vor ein paar Tagen im TV gehört zu haben, dass sie - ich weiß leider nicht wo - erst gegen Jahresende ausreichend verfügbar sein werden.
Ich meine, das war auf Altenheime bezogen. Sorry, ist sehr vage - vielleicht finde ich es noch mal ...
Ich arbeite in einem Unternehmen die die Antigen Tests von Roche verkauft. Im Moment ist die Nachfrage definitiv größer als das Angebot bzw. das was Roche liefert.
Ich glaube, das geht nur realistisch, wenn man anfinge, alle anderen Todesursachen mit ähnlicher Akribie zu erfassen, wie Corona. Alles andere geht in statistischen Schätzungen unter, wie in den bisherigen Todesstatistiken auch. Darum kann man ja jetzt schon zB. tolle Rechnungen über xTausend zusätzlich frühzeitig verstorbenen Menschen wegen Diesel, Kohle, Depression, was weiß ich was erstellen, ohne je eine genaue Prüfung befürchten zu müssen, wie man diese Toten bzw. die Todesursache von anderen im Einzelfall unterscheidet, und wie man Zuordnungen wählt. Ist ein Triathlet, der im Wettkampf beim Schwimmen stirbt, ein Herztoter, oder ein Ertrunkener? Hat der Kettenraucher am Neckartor sein Lungenkrebs von Diesel oder von Tabakrauch - oder stirbt er am Ende an einer nosokomialen Lungenentzündung, und kommt in die Kategorie Infektionskrankheiten? Endlose Möglichkeiten, die Statistik nach seinen Wünschen zu gestalten, kaum Möglichkeiten zur sicheren objektiven Unterscheidung.
Das klingt mir etwas zu fatalistisch.
Ich denke, es gibt schon Möglichkeiten und Ambitionen, die Lage mit vernünftiger Schärfe zu erfasssen, wenn auch nicht in erschöpfender Tiefe und allen Details komplexerer Zusammenhänge.