Gut.
Vernünftige Auswertungen bzgl. der Übersterblichkeit werden wir frühestens nächstes Jahr haben.
Bis dahin bleibt es Spekulation al gusto ...
Wir haben doch schon längst Zahlen für die erste Welle. Und wenn man sich die RKI-Zahlen anschaut, gibt es nichts signifikantes. Obwohl am Anfang die das Virus ungehindert verbreiten konnte.
Aber es wird immer später verwiesen. Sind also die bisherigen Zahlen unwahr?
Das wird doch schon seit Monaten propagiert, das Schlimmste kommt noch, und jedesmal wiederholt, wenn es nicht eintrifft. Für mich eine arg apokalyptische Einstellung.
Hafu hat da schon recht. Wo ich dir wiederum teilweise recht gebe: das tägliche Nennen von COVID-19 Toten vermittelt einen besonders schlimmen Eindruck. Dabei sterben in Deutschland stündlich etwa 100 Menschen. Das heißt nicht, dass wir uns zurücklehnen sollen und uns die COVID-Toten egal sein sollen, aber ein vergleichender Blick in die Zahlen zeigt einem etwas mehr von der Realität und nicht nur einen schockierenden Einblick.
In D scheinen wir in der Tat KEINE Uebersterblichkeit zu haben. Alles nur zeitlich etwas verschoben?
Vor 5 Wochen gab es bei den über 75jährigen in Deutschland weniger Covid-19-Fälle als im Rest der Bevölkerung und nahezu noch keine Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Mittlerweile ist die Situation umgekehrt und das ist genau das, was man eigentlich im Hinblick auf die so wichtige Protection-/Containment-Strategie im Rahmen der Pandemie vermeiden wollte.
Warum die Situation derartig gekippt ist, noch dazu wo es seit 6 Wochen für Heime und Krankenhäuser verfügbare Schnelltests als zusätzlichen Schutz für Besucher, Mitarbeiter und Bewohner/ Patienten gibt, weiß ich im Augenblick auch noch nicht.
Gut.
Vernünftige Auswertungen bzgl. der Übersterblichkeit werden wir frühestens nächstes Jahr haben.
Bis dahin bleibt es Spekulation al gusto ...
Nicht unbedingt Spekulationen, sondern statistische Berechnungen die durch ein Konfidenzintervall hinreichend genau approximiert werden können*. In der Gruppe der ü80-jährigen liegt meines Wissens nach die CFR bei 10-12%.
Aber was bringt uns das?
Die letzten Wochen zeigen relativ deutlich, dass bereits vor dem lockdown wirksame Handlungsanpassungen gewirkt haben und außerdem, dass diese pauschalen Maßnahmen keinen ausreichenden Schutz für die Risikogruppe der Alten bieten.
*Edit: mittlerweile zumindest für das noch laufende Jahr. Ansonsten haben wir ja gesehen, dass die zu Beginn der Pandemie erstellten Modelle daneben lagen, da ihnen wichtige Parameter fehlten.
Wir haben doch schon längst Zahlen für die erste Welle. Und wenn man sich die RKI-Zahlen anschaut, gibt es nichts signifikantes. Obwohl am Anfang die das Virus ungehindert verbreiten konnte.
Aber es wird immer später verwiesen. Sind also die bisherigen Zahlen unwahr?
Nicht an dich Flow, sondern Frage an alle.
Ja, war mir beim Schreiben auch bewußt ...
Der Effekt der ersten Welle im Frühling läßt sich natürlich schon einschätzen.
("Fehlende Übersterblichkeit", Spätfolgen noch außer Acht ...)
Nicht unbedingt Spekulationen, sondern statistische Berechnungen die durch ein Konfidenzintervall hinreichend genau approximiert werden können. In der Gruppe der ü80-jährigen liegt meines Wissens nach die CFR bei 10-12%.
Auch wenn man es statt "Spekulation" lieber "statistische Berechnung" (der zu erwartenden Zahlen) nennt, bleibt in der Rückschau zu betrachten, wieviele im gleichen Zeitraum z.B. aufgrund anderer Ursachen weniger versterben.
Und letztendlich in einigen Jahren, ob die Menschheit durch Covid-19 nennenswert dezimiert wurde.
Bei den gestrichelten Linien handelt es sich offensichtlich um Schätzungen.
Selbst in der "worst case"-Schätzung (rot gestrichelt) kommt es gerade mal zu etwa 10% höheren Todeszahlen in der AK 80+ verglichen zum Vorjahr.
Nein, nach meinem Verstädnis sind die Covid-toten keine Schätzung, sondern vorläufig, da noch nicht alle Toten erfasst wurden; nur die "Grundsterblichkeit ohne Covid (blau) der letzten Wochen ist eine Schätzung auf Basis der Vorjahre.:
Zitat:
Der hier gewählte Ansatz kann dabei als “worst case” Szenario verstanden werden, weil alle COVID-19 Todesfälle (rot gestrichelte Kurve) zu den sonstigen Todesfällen aufgerechnet werden. Die geschätzte Kurve der sonstigen Todesfälle (blau gestrichelte Kurve) ein damit ein “best case” Szenario.
...
Die Daten der letzten 4 Wochen sind dabei noch nicht endgültig, daher sind diese auch in den Plots gestrichelt dargestellt.
Und dazu kommt, daß die Kurve der letzten Wochen relativ steil ansteigt, es also nicht unwahrscheinlich ist, daß es noch etwas höher geht, bevor es wieder abflacht. 10 % ist keine nationale Katastrophe, aber schon eindeutig eine zeitweise Übersterblichkeit in dieser Altersklasse. Daß sich das wenig auf die Gesamtsterblichkeit des Landes übers Jahr gesehen auswirken wird, ist allerdings wahrscheinlich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Auch wenn man es statt "Spekulation" lieber "statistische Berechnung" (der zu erwartenden Zahlen) nennt, bleibt in der Rückschau zu betrachten, wieviele im gleichen Zeitraum z.B. aufgrund anderer Ursachen weniger versterben.
Da hast du natürlich recht. Eine wirklich differenzierte Auswertung der Zahlen ist jetzt noch nicht möglich. Ich bezog mich ganz allgemein auf die reine Zahl der (Über-)Sterblichkeit. Eine Bereinigung nach anderen Parametern/Effekten etc. kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig durchgeführt werden. Aber dazu und zu allen anderen Corona-betreffenden und artverwandten Themen wird es in den kommenden Jahren nicht an Studien, Abschlussarbeiten, Promotionen etc. nicht mangeln.