Anscheinend möchtest Du ausdrücken, dass wir als globale Weltgemeinschaft vorrangig dort die Emissionen reduzieren sollten, wo das am billigsten und am schnellsten mit dem größten Volumen möglich ist.
Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das Deiner Überzeugung nach in Indien mehr der Fall als in Deutschland oder Europa. Die Schwellenländer der Erde würden als globale Vorreiter im technologischen Wandel zu einer emissionsfreien Wirtschaft voran gehen. Könntest Du diese Idee etwas ausführen?
Nur mal so als Anregung:
Bei einem Flug kann man freiwillig Kompensationskosten für das ausgestoßene CO2 zahlen. Das liegt im unteren bis mittleren zweistelligen Eurobereich pro Tonne. Damit werden dann teilweise Aufforstungsprojekte, teilweise Ausbau EE, teilweise andere low-hanging-fruits wie effizienter Kochöfen in Afrika finanziert.
Laut ChatGPT liegen die Kosten pro eingesparter Tonne CO2 bei einer Wärmepumpe, die eine noch laufende Gasheizung ersetzt, bei ca. 1000€/t, also etwa 10-100 mal so hoch.
(Annahme: JAZ 3, Wärmebedarf pro Jahr 15MWh, aktueller Strommix, Investitionskosten 30k€, 20 Jahre Laufzeit)
Natürlich schreibt einem aktuell kein Gesetz vor, eine bestehende Gasheizung zu ersetzen, viele machen es aus Idealismus trotzdem.
Wieviel weitere Maßnahmen gibt es, die ähnlich irrsinnig sind?
Hausaufgabe: Was würde es kosten, den letzten Gasverbrauch Deutschlands bei vollständig ausgebauten EE und voller Elektrifizierung aller Heizungen und Mobilität zwecks Langzeitspeicher für Dunkelflaute auf Gas umzustellen? Sind wir dann da auch bei 10-100€/gesparter Tonne, oder vielleicht doch etwas höher? Vergiss nicht, dass auch hier Teile gewartet und ersetzt werden müssen. Häufig wird nämlich das Märchen erzählt, man müsse die Kosten nur einmal bezahlen und sei dann für immer unabhängig und kostenfrei. Sonne und Wind stellen ja keine Rechnung
Ich kann nicht für Johannespopannes sprechen, aber für mich. Ich halte diverse dieser Aussagen für Quatsch oder in einem völlig sinnlosem Zusammenhang. Am aller geilsten finde ich immer noch die Prognosen für den zukünftigen CO2 Ausstoss. Wir haben auf der Welt überhaupt nicht die Ressourcen und das Wissen, um so viele neue Mienen in der Zeit förderfähig zu machen. Das ist völliger Quatsch. Ein anderes Beispiel ist die Vermüllung der Meere mit Plastik. 5 Länder verursachen hier bereits 70% des Mülls. Alle in Asien. Die Philippinen sind allein mit 36% dabei. Europa liefert 0,6% und Deutschland als Teil davon 0,1%.
Wenn dann immer wieder darauf verwiesen wird, dass man etwas tun muss, ist das auch wenig. Manchmal frage ich mich, ob der Kapitalismus als System, Liberale oder Wilfredo Pareto Euer größtes Feindbild sind
War hier im Faden nicht letztes Jahr die große Ankündigung, dass 2024 erstmal rückläufige CO2 Emissionen zu verzeichnen sind? Hand aufs Herz... Träumen ist auch nicht Wissen.
Vllt nur kurz:
1. super immer wieder von dir zu lesen
2. was du vllt suchst wäre: new ecological paradigm (NEP) verus anthropocentrism
- zum Beispiel: Migranten in die VAE entwicklen eine Identität als global citizen als primäre, saliente Kategorie
- in der Anwendung (konstruiert): NEP'ler in Deutschland schaffen es, dass die Firma Diehl Defence, hier 4,5 Km Luftlinie entfernt, auf eine einzige Missile für das IRIS-T verzichten, und spendeten diese 400000 EUR den Philippinen für eine Filteranlage für den "Flussmüll" (also der Müll im Fluss durch Zentralmanila) in Manila, hier entstand die Sprache der Philippinos, das Tagalog, wörtl.: "Leute vom Fluss".
- die Tugend zielt auf die Mitte? Nein, deine Zahlen über die Philippinen sind totaler Unsinn? Nirgendwer wirft Plastikmüll einfach in die Natur dort. Zum Beispiel werden aus 1,5L Plastikflaschen Weihnachtsbäume gebaut. Auf jedem öffentlichen Platz gibt es rote, schwarze und gelbe Mülltonnen für Plastik, Hausmüll und Biomüll. Kaum zu glauben, stimmt aber. In den großen Städten siehts anders aus, das stimmt, siehe Hafenbecken Manila.
NEP oder:
- es ist doch völlig egal, wer Schuld ist. Richtig, der von dir erwähnte Ökonom ist Anthropozentrist. NEP wäre Toleranz, wechselseitiges Lernen und Helfen und eben nicht auf die Köpfe hauen, schon viel eher teilen, also Wissen, Ressourcen, Naturschutz machen usw. oder was genau?
-Zusammenfassung. Angesichts existentieller Umweltprobleme ist eine valide Messung von Umweltbewusstsein und -einstellungen nach wie vor ein zentrales Anliegen umwelt- und sozialpsychologischer Forschung. Es überrascht daher, dass für das seit Jahrzehnten international und disziplinübergreifend meistgenutzte Instrument, die New Ecological Paradigm Scale (NEP-Skala) von Dunlap, Van Liere, Mertig & Jones (2000), bislang keine psychometrisch differenziert betrachtete deutsche Fassung vorliegt. Dabei wird die theoretische und empirische Verwendung der Originalskala durchaus kritisch diskutiert. Diese Lücke will der vorliegende Beitrag schließen: Es wird eine deutschsprachige Übersetzung der NEP-Skala vorgestellt, für die anhand einer universitären Stichprobe (N = 573) erste empirische Validitätshinweise vorgelegt werden. Dabei ergibt sich ein Faktormodell zweiter Ordnung mit 4 korrelierten Faktoren erster Ordnung, das theoretisch differenziert betrachtet wird. Eine Schmid-Leiman-Lösung weist auf die Möglichkeit einer verkürzten Skala hin, die direkt das höher angesiedelte Konstrukt „Umweltbewusstsein“ messen könnte. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, stets die Dimensionalität der Skala methodisch angemessen zu überprüfen als auch, 20 Jahre nach der letzten Überarbeitung, inhaltliche Erweiterungen anzustoßen.
Quelle: eHofgrede
qbz soll die Testbatterie/den Fragebogen hier im Forum installieren zusammen mit der Admin, so dass wir dann genau wissen wie hoch welche user tatsächlich umweltbewusst und nachhaltig denken, fühlen und handeln. Womöglich muss dann das Messinstrument NEP-Skala erweitert werden nur in der dt.sprachigen Version, freilich.
P.S.: bloggen und ts wird ja wohl noch erlaubt sein - @tuben: bestellt, deine LIT-Empfehlung, dankeschön, sehr gerne mehr davon.
Stell dir zwei Länder vor, beide mit gleichen Emissionen und gleicher Bevölkerungszahl. Im einen Land steigen die Bevölkerungszahl und die Emission in einem bestimmten Zeitraum auf den doppelten Wert. Die Pro-Kopf-Emissionen bleiben also gleich. Im anderen Land stagniert die Bevölkerungszahl und die Emissionen steigen um 50%.
Welches Land emittiert mehr CO2?
Welches Land tut mehr im Kampf gegen den Klimawandel?
Beantworte bitte insbesondere die zweite Frage und lies meine Aussagen nochmal vor diesem Hintergrund.
Es interessiert mich jetzt doch deine Lösung dazu, deshalb hier meine:
Im Grund tut kein Land mehr gegen den Klimawandel, da 2. Land verschlimmert den Klimawandel noch weit mehr, als Land 1.
Auch Land 1 müsste seine Emissionen ja senken, tut es aber auch nicht.
Wenn man die Aussagen rein mathematisch sieht, tut Land 1 "mehr" gegen den Klimawandel (obwohl sie nichts tun).
Es interessiert mich jetzt doch deine Lösung dazu, deshalb hier meine:
Im Grund tut kein Land mehr gegen den Klimawandel, da 2. Land verschlimmert den Klimawandel noch weit mehr, als Land 1.
Auch Land 1 müsste seine Emissionen ja senken, tut es aber auch nicht.
Wenn man die Aussagen rein mathematisch sieht, tut Land 1 "mehr" gegen den Klimawandel (obwohl sie nichts tun).
Danke für deine Antwort. Mit „Lösung“ meinst du wahrscheinlich eher „Antwort“, denn hier wurde gar kein Problem dargestellt, das es zu lösen gilt. Es geht mir hier um eine persönliche Einschätzung.
Ohne selbst eine Wertung vorzunehmen, stelle ich nur fest, dass sich die Bevölkerungszahl in Deutschland seit 1921 um ca. 34% erhöht hat, während es in Indien im gleichen Zeitraum 570% waren (1921, weil es 1925 keine Volkszählung gab, damals nur alle 10 Jahre).
Hätte Indien es „geschafft“, seine Bevölkerungszahl ebenfalls auf 34% zu begrenzen, wären sie mit den heutigen Emissionen bei bei knapp 10t/Jahr und Kopf.
Aus einer bestimmten Sicht könnte man also argumentieren, dass Deutschland durch das Begrenzen der Bevölkerungszahl wesentlich mehr für das Klima getan hat als andere heutige Entwicklungsländer.
So möchte ich aber nicht argumentieren.
Andererseits erscheint mir die aktuell gängige Argumentation auch nicht richtig.
Wir konnten unsere Bevölkerungsentwicklung ja nur eingrenzen, weil wir schon eine Industrienation waren. Und dieser Status ist dann mit einer „historischen Schuld“ verbunden, die uns nun zu aberwitzigen Aktionen zwingen soll.
Wie du merkst, habe ich die Frage selbst nicht beantwortet. Ich tue mich sehr schwer damit. Du hast ja auch nur eine mathematische Antwort gegeben.
Indien hat sich zum Ziel gesetzt, die Kohlenstoffintensität seiner Wirtschaft bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 45 Prozent zu senken.
Das klingt für mich so, daß das Ziel eine absolute Emissionssenkung um 45 % war (wäre zumindest im Sinne von Klimaschutz ein sinnvolles Ziel).
Sie haben seither massiv zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut, aber auch Wind und Sonne genutzt. Jetzt wird gemeldet, daß
Zitat:
Derzeit stammt die Hälfte der indischen Stromproduktion aus erneuerbaren und nicht-fossilen Energiequellen.
Es ist hier nicht erkennbar, ob Indien seine CO2-Emission absolut verringert hat, es geht um Anteile - und diese sind dem Klima völlig egal. In 2005 hatte Indien 160GW installierte Leistung, jetzt sind es wohl 480 GW. Auch wenn davon die Hälfte CO2-frei ist, bleibt unterm Strich ein deutlicher Emissionsanstieg. Ich sehe keinen Grund zum Jubel, besonders, wenn man noch berücksichtigt, daß es im Artikel um installierte Leistung geht,
Zitat:
Nach Angaben des Ministeriums für Neue und Erneuerbare Energien (MNRE) wurden im Juli 2025 von insgesamt 484,8 Gigawatt installierter Stromkapazität in Indien rund 242,8 Gigawatt durch umweltfreundliche Energieformen wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Kernkraft und Biomasse erzeugt.
, und wenn die Hälfte der installierten Leistung Wind und Sonne beinhaltet, dann kann angesichts der geringen Nutzungsgrade von den beiden (unter 25 %) nie im Leben die Hälfte vom Strom aus diesen Quellen kommen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)