Warum muss man seine Meinung eigentlich immer begründen und hinterlegen und mit Zitaten bekräftigen? Jeder halbwegs intelligente und in unserem Land gesellschaftlich anerkannt Lebende Mensch wird sich auf Grund von Erfahrungen und selbst angeeigneten Erkenntnissen eine eigene Meinung bilden können.
Ob man sollte seine Meinung begründen können soll oder muß hängt -meiner Meinung nach - vom Thema ab zu dem man eine Meinung hat.
Wenn hier jemand SRAM cooler findet als Shimano, Canyon besser als Cube oder Opel besser als VW…ist mir das egal. Das sind Diskussionen zu Luxusproblemen.
Wenn aber jemand im Thread "Rechtsruck" eine Meinung zu einer Partei hat, deren Mitglieder sich mehrfach und unumwunden äußern, das Gebilde / die Regeln in und unter denen wir zusammenleben zu zerschlagen und dabei keine rechtsstaatlichen Methoden anwenden wollen und sich nicht an Gepflogenheiten unter Demokraten halten wollen, erwarte ich von demjenigen der das tolerierbar und nachvollziehbar findet, schon eine Erklärung wie er zu seiner Meinung kommt.
Findet er Demokratie blöd, findet er das Grundgesetz doof, ist ihm die freiheitlich demokratische Grundordnung egal, gibt es für ihn bessere Staats- und Regierungsformen, oder hat er (und das wäre meine Hoffnung) seine Meinung nicht auf der Basis von (und in Zeiten von Fake News) Fakten gebildet und das was aus seiner Meinung hervorgeht / hervorgehen könnte nicht zu Ende gedacht?
Wem aus Unzufriedenheit über andere Parteien gleichgültig ist, ob Typen wie Poggenburg und Höcke und andere mit ihren rechtsextremen Ansichten und Worten in der AfD eine politische Heimat finden können, wer diesen Typen zugesteht, dass sie an der Realisierung ihrer anarchischen Pläne unbehindert arbeiten können, der legt seine Hand an den Kitt an, der diesen Laden "Bundesrepublik" seit Jahrzehnten zusammenhält und in und mit dem wir eine historisch lange Periode von inneren und äußeren Frieden in relativen Wohlstand erleben dürfen.
Genau so wenig wie es "ein bißchen schwanger" gibt, so wenig gibt es für die AfD das Prädikat "ein bißchen demokratisch" so lange sie auch nur einen einzigen mit feuchten Revolutionsträumen in ihren Reihen hat.
Das ist doch eigentlich ganz logisch, oder?
Ob man sollte seine Meinung begründen können soll oder muß hängt -meiner Meinung nach - vom Thema ab zu dem man eine Meinung hat.
Wenn hier jemand SRAM cooler findet als Shimano, Canyon besser als Cube oder Opel besser als VW…ist mir das egal. Das sind Diskussionen zu Luxusproblemen.
Wenn aber jemand im Thread "Rechtsruck" eine Meinung zu einer Partei hat, deren Mitglieder sich mehrfach und unumwunden äußern, das Gebilde / die Regeln in und unter denen wir zusammenleben zu zerschlagen und dabei keine rechtsstaatlichen Methoden anwenden wollen und sich nicht an Gepflogenheiten unter Demokraten halten wollen, erwarte ich von demjenigen der das tolerierbar und nachvollziehbar findet, schon eine Erklärung wie er zu seiner Meinung kommt.
Findet er Demokratie blöd, findet er das Grundgesetz doof, ist ihm die freiheitlich demokratische Grundordnung egal, gibt es für ihn bessere Staats- und Regierungsformen, oder hat er (und das wäre meine Hoffnung) seine Meinung nicht auf der Basis von (und in Zeiten von Fake News) Fakten gebildet und das was aus seiner Meinung hervorgeht / hervorgehen könnte nicht zu Ende gedacht?
Wem aus Unzufriedenheit über andere Parteien gleichgültig ist, ob Typen wie Poggenburg und Höcke und andere mit ihren rechtsextremen Ansichten und Worten in der AfD eine politische Heimat finden können, wer diesen Typen zugesteht, dass sie an der Realisierung ihrer anarchischen Pläne unbehindert arbeiten können, der legt seine Hand an den Kitt an, der diesen Laden "Bundesrepublik" seit Jahrzehnten zusammenhält und in und mit dem wir eine historisch lange Periode von inneren und äußeren Frieden in relativen Wohlstand erleben dürfen.
Genau so wenig wie es "ein bißchen schwanger" gibt, so wenig gibt es für die AfD das Prädikat "ein bißchen demokratisch" so lange sie auch nur einen einzigen mit feuchten Revolutionsträumen in ihren Reihen hat.
Das ist doch eigentlich ganz logisch, oder?
Gruß
N.
Vielleicht sieht man diese Personen ja auch nur als ungewollte Geschwüre die mit Ihren Ansichten über die Strenge schlagen.
Es steht ja nicht im Parteiprogramm das die Demokratie abgeschafft werden soll.
Machen wir uns nichts vor, eine Mehrheit wird die AfD nie erreichen. (Ist auch gut so.) Aber können die Einflüsse die bei steigender Wählerzahl auf die Regierung genommen wird nicht zumindest in Ansicht der Wähler einen positiven Einfluss haben?
Ich sehe das auch anders aber ich verurteile auch niemanden der durch diese etwas fragwürdige Art von Protestwahl versucht seine Interessen zu vertreten.
Man kann die AfD einfach toll finden, und TROTZDEM ein liberaler, demokratischer und moralisch integrer Wähler sein.
Moralisch integer?
So wie der Mausrutscher von Trixi Storch?
So liberal wie Bernd Höcke ("Homosexualität ist auf der Grundlage unserer Rechtsnorm nicht zu akzeptieren")?
Oder so demokratisch wie Konrad Adam ("Wussten Sie, dass auch unser Grundgesetz – Art. 137, Abs. 1 – Beschränkungen des passiven Wahlrechts (für Angehörige des öffentlichen Dienstes!) zulassen würde?")?
Die AfD ist eine legitimierte Partei in Deutschland. Die kann man toll finden und wählen. Dafür muss man sich nicht rechtfertigen, man muss keine Argumente für sein Handeln erläutern, man muss sich nicht damit beschäftigen und man muss sich auch nicht gefallen lassen, seine gefühlte unbequeme Wahrheit hinterfragt zu bekommen.
Man kann die AfD einfach toll finden, und TROTZDEM ein liberaler, demokratischer und moralisch integrer Wähler sein.
So einfach ist das. Und ich bin der Meinung, dass sollte man im "Gegenlager" einfach mal akzeptieren.
Natürlich muss man das nicht akzeptieren, die Welt wird jedoch kein bisschen verbessert, wenn man es dem AfD Wähler oberlehrerhaft und moralinsauer vorhält.
nein niemand muss sich dafür rechtfertigen was er oder sie toll findet. Ich meint das auch nicht auf das toll finden. sondern auf Aussagen, z.B von gefühlten Wahrheiten die jemand in z.B einem Forum schreibt.
Indem man seine Meinung hier (oder wo anders) kundtut muss man sich sehr wohl gefallen lassen, dass jemand was dazu schreibt bzw nach Fakten oder Zahlen fragt. Oder sogar Belege postet die die gefühlte Wahrheit als gefühlten Schwachsinn entlarven.
Ich glaube aber Leute die sich eine Erwiderung zu ihren gefühlten Wahrheiten nicht gefallen lassen wollen, haben eigentlich kein Interesse an der faktischen Wahrheit. oder wie auch immer man das nennen mag.
Und was du mit oberlehrerhaft oder moralinsauer meinst kapier ich nicht.
Zu deiner Aussage über die AFD hat ja Nowbody schon was geschrieben. Wenn wir schon bei gefühlten Wahrheiten sind. Mein Gefühl, mein gesunder Menschenverstand, mein Instinkt, sagt mir ich soll solchen Menschen die die AFD vertreten nicht trauen.
Die AfD ist eine legitimierte Partei in Deutschland. Die kann man toll finden und wählen. Dafür muss man sich nicht rechtfertigen, man muss keine Argumente für sein Handeln erläutern, man muss sich nicht damit beschäftigen und man muss sich auch nicht gefallen lassen, seine gefühlte unbequeme Wahrheit hinterfragt zu bekommen.
Klar man muss aber auch nicht an Diskussionen teilnehmen, weder hier noch am Stammtisch noch sonstwo.
In dem Moment wo man aber an Diskussionen teilnimmt, kann man ja kaum behaupten, man müsste keine Argumente vortragen. Was willst du sonst vortragen, in einer Diskussion?
wenn man sich diese Zitate ansieht, wird es meiner ganz persönlich Meinung nach mit der moralischen, demokratischen Integrität nicht gehen.
Dieses, die sind doch demokratisch, die darf man doch wählen, die bekommen nie die Mehrheit usw, habe ich schon mal gelesen, in Geschichtsbüchern. Ich würde gern weiterhin in einer Gesellschaft leben, die aus den Fehlern der Generationen vor uns gelernt hat.
Dafür bin ich zur Not auch bereit mich, ohne Gewalt, zu streiten, weil es mir wichtig ist.
Mir sind Menschen sympatisch die fliehen müssen. Hier ist sympatisch natürlich nicht der richtige Ausdruck. Sie haben mein Mitgefühl
Mitgefühl passt besser. Aber auch da tue ich mich schwer, dies undifferenziert zu sehen. Von der IS verfolgte Jesiden flohen genauso hierher, wie von der Irakischen Regierung verfolgte IS-Mitglieder. Flieht jemand, weil die Dürre seine landwirtschaftliche Lebensgrundlage zerstört hat, oder weil er mehr als den durchschhnittlichen Lebensstanndard vor Ort erreichen will? Da kann ich das Mitgefühl nicht allein am Zustand "fliehen müssen" festmachen.
Zitat:
Und nein ich muss und kann gar nicht für alle Menschen in Not kämpfen. Ich kann auch nicht jeden Tropfen Milch auf seine bioökologische und tierfreundliche Herkunft überprüfen.
Natürlich nicht, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mir ging es darum, daß man nicht für eine (fur sich selbst betrachtet) "gute Sache" nur in Bezug auf bestimmte sympathische Menschengruppen eintreten sollte, und für andere nicht. Mir liegt z.B. viel an inklusiver Schulbildung, und kümmere mich wenig um mehr Organspenden, obwohl ich auch letzteres wichtig finde - man setzt Prioritäten. Aber ich kann nicht inklusive Schulbildung nur für mir sympathische Gruppen fordern (z.B. nur Down-Syndrom-Kindern), und es o.k. finden, daß andere Behinderte ausgeklammert werden (z.B. Rollifahrer - die können sich ja gut selbst wehren). Das ist dann keine Bekämpfung einer Diskriminierung, sondern "nur" selektives einsetzen für eine Menschengruppe, aber nicht für die "Idee" an sich. Auch legitim, sollte aber auch so ausgedrückt werden.
Zitat:
Ich frag dich mal ob du dieses "viele" auch in Zahlen ausdrücken kannst oder ob das nur dein gefühlter Eindruck ist.
Ich erstelle keine Statistik; der Eindruck entsteht u.a. aus den Berichten von Bekannten, die z.B. aktiv Integrations- und Sprachkurse halten, und einen Querschnitt der Migranten über die Jahre gesehen haben. Nach diesem Eindruck ist viele möglicherweise über 50 %. Aufjeden Fall haben für mich "Flüchtlinge" aus z.B. Nordafrika im seltensten Fall vergleichbare Fluchtgründe wie Menschen aus Syrien oder Afghanistan (wobei von dort auch nicht nur die direkt im Krieg bedrohten kommen).
Zitat:
Und dann bleibt noch der Spruch: „Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! ...Ich glaube das ist eine der Hauptängste: Die Angst das bisschen Wohlstand, ... zu verlieren. Und daran sind natürlich die Ausländer bzw. Flüchtlinge schuld.
Bei der überwiegend dürftigen Qualifikation der Zuwanderer der letzten Jahre haben höchstens Geringstqualifizierte einen Grund, Angst um ihren Job zu haben - dieses Problem spricht u.a. .Sahra Wagenknecht mir Ihrer Bewegung an. Ich glaube, die Ängste sind nicht so konkret selbstbezogen, sondern eher bezogen auf eine Bedrohung der "Gemeingüter" einer Gesellschaft, wie z.B. die Sozialsysteme: diese wurden von den Menschen hier erwirtschaftet, und können nicht beliebig auf unbegrenzte Anzahl neuer Mitbürger ausgedehnt werden (das Thema wurde übrigens bei der Wiedervereinigung ab 1990 auch viel diskutiert, und als großes Problem gesehen). Anderes Beispiel für Gemeingüter: die sog. "innere Sicherheit": wenn als Folge der Massenzuwanderung zu viele hinzukommen, die sich nicht an die Regeln halten (egal ob es 1 oder 2 oder 5 % sind, es sind alle zu viel), und in der Folge in manchen Städten die Polizei Frauen abraten muß, alleine joggen zu gehen, geht etwas verloren, was diese Land über Jahrzehnte aufgebaut hat: eine Gesellschaft, in der ein grundlegendes gegenseitiges Vertrauen der Menschen existiert. Auch wenn das nur lokal ein Problem ist, ist es für alle anderen, die günstiger wohnen, ebenso eine Bedrohung. Solche Ängste sind natürlich nicht so einfach in zwei Schlagworten zu formulieren, aber solche Sachen stehen wohl eher hinter dem Begrifff des "besorgten Bürgers". Und eines der besten Fördermethoden für die AfD ist die Unterdrückung der Diskussion über solche Themen aus Angst, damit "Ängste zu schüren und die AfD zu stärken".
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
wenn man sich diese Zitate ansieht, wird es meiner ganz persönlich Meinung nach mit der moralischen, demokratischen Integrität nicht gehen..
Wie wahr.
Die Diskrepanz in der Beurteilung der AfD durch verschiedene Menschen liegt m.M.n. darin, wie solche Zitate gewertet werden. Die einen wollen eher das Parteiprogramm sehen, in dem vieles drinsteht, was legitim oder zumindest akzeptabel sein kann als Meinung oder Ziel. Wenn aber solche Leute, wie hier zitiert, das Programm umsetzen sollen, kann nichts gutes dabei rauskommen. Ging mir übrigens mit der Pegida anfangs auch so. Die erste Liste mit den Forderungen war für mich nachvollziehbar, wenn ich auch nicht alles selbst so gefordert hätte. Was später alles dort rumlief und schrie, war aber eine ganz andere Nummer.
Ich sehe aber auch, daß (wenn auch in geringerem Ausmaß) andere Parteien auch ihre extremen und problematischen Personen haben, die für mich genauso zu verhindern sind, wie ein Björn Höcke, wenn auch aus anderen Gründen (egal ob es Altstalinisten bei der Linken, oder öffentlich auf deutsche Fahne pinkelnde Jung-Grüne, oder SPD-Minister die die Existenz einer deutschen Kultur leugnen sind). Solche Menschen nicht aus der jeweiligen Partei auszuschließen stellt für mich die Wählbarkeit einer jeden Partei in Frage, mag im Programm noch so sinvolles stehen (oder auch nicht).
Ich finde auch in jedem Parteiprogramm Punkte, die mir willkommen sind, und Punkte, die ich komplett ablehne. Die Schwierigkeit liegt in der Priorisierung, bzw. der Verdrängung der inakzeptablen Punkte. Viele Menschen denken eben, die inakzeptablen Spinner bei der AfD werden schon von den Vernünftigen auf Kurs gebracht, und sehen nur die jeweils sie interessierenden Teile des Programms (wie andere Wähler wohl auch) - wenn sie sich da nur nicht irren...
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