Zur Vorstellung von dem, was die Hölle ausmacht, fällt mir ein Bild einer Reise ein. Im Sommer habe ich in Bolognas Dom diese Abbildung der Hölle gesehen. Um den Teufel herum, der die Sünder frisst und wieder ausscheidet, befinden sich Menschengruppen, die die Todsünden begehen und welche jeweils mit einer Fahne beschriftet sind. Mohammed ist auch dabei, ist auch eigens beschriftet. Letzteres war mir neu.
Zur Vorstellung von dem, was die Hölle ausmacht, fällt mir ein Bild einer Reise ein. Im Sommer habe ich in Bolognas Dom diese Abbildung der Hölle gesehen. Um den Teufel herum, der die Sünder frisst und wieder ausscheidet, befinden sich Menschengruppen, die die Todsünden begehen und welche jeweils mit einer Fahne beschriftet sind. Mohammed ist auch dabei, ist auch eigens beschriftet. Letzteres war mir neu.
Wegen der Mohammed Darstellung planten Dschihadisten auch schon Anschläge auf die Basilika, wurden aber rechtzeitig entdeckt.
Kunsthistorisch sind die italienischen (spät)mittelalterlichen Höllendarstellungen ja insofern interessant, als die Maler die Sünder und Verdammte in der Hölle als Akte malen durften und sie den verdammten Menschen realistische ausdrucksstarke Gesichter gaben, während für die Heiligen und Päpste mehr ikonografische (stereotypisierte) Gesichts- und Figurendarstellungen gewählt wurden. Die Malerei entwickelte sich über die Höllendarstellungen.
Weil er Gott ist. Er ist dir als Mensch in dieser Hinsicht in allem Überlegen. Eine wirkliche Chance sich ihm zu entziehen hättest du nicht mehr. Wie könntest du guten Gewissens die Weisheit eines dir überlegenen Wesens ignorieren? Du wärst letztlich dazu gezwungen.
Genau! Ebenso müssen Kinder und Jugendlich exakt das tun, was die an Wissen und Erfahrungen reicheren Eltern vorgeben. Eine wirkliche Chance sich ihnen zu entziehen hätten sie nicht. Denn wie könnten sie guten Gewissens die Weisheit eines ihnen überlegenen Menschen ignorieren? Sie sind letztlich dazu gezwungen.
Dass Gott keine wissenschaftlich fassbaren Einwirkungen auf diese Welt hat, muss aber nicht heißen, dass Gott gar keine Einwirkung auf diese Welt hat. Nur eben nicht in dem Sinne, dass es wissenschaftlich messbar oder reproduzierbar wäre.
Aber angesichts dessen, was wir alles messen können, bleibt doch relativ wenig Spielraum für diesen Gott, der nur das Nicht-messbare beeinflusst.
Wir können sogar Dinge messen, die ein tausendstel so groß sind wie ein Atomkern. (Damit wurden jüngst die Gravitationswellen nachgewiesen; die Forscher bekamen einen Nobelpreis.) Wir können ein einziges (!) masseloses (!) Elektron nachweisen.
Wenn Dein Argument also darin besteht, dass Gottes Wirkung noch winziger ist als das, dann kann man sich getrost auf die andere Seite legen und weiterschlafen. Dieser Gott ist völlig machtlos.
Mich interessieren vor allem Deine Methoden. Wie hast Du das herausgefunden? Wenn es keine Möglichkeit der Messung gibt, wie unterscheidest Du diesen Gott dann von "Nichts"?
Steckt darin nicht eine Immunisierung? Etwa in der Art, dass Du in der Not sogar das "Nichts" zu etwas Göttlichem erklärst?
PS: Man beachte, dass ich mich wie immer ausschließlich auf die Argumente und die Methode beziehe und nicht auf den Gläubigen, der sie vertritt oder anwendet.
"Was wäre das für ein Gott?" Ein Gott, der mithilfe der Wissenschaft beweisbar wäre. Das wäre ein Gott, der wenig göttlich daher kommt. Wenn er mit unserem beschränkten Verstand gänzlich fassbar wäre, wäre er wohl nicht "der Höchste".
Das ist, wie fast alle religiösen Argumente, ein Zirkelschluss. Man setzt zu Beginn voraus, was am Ende herauskommen soll.
Das Matterhorn ist für mich der tollste Berg überhaupt. Folglich muss er auch der höchste sein. Denn wenn er nicht der höchste wäre: wie könnte er da der tollste sein? Eben.
PS: Man beachte, dass ich mich wie immer ausschließlich auf die Argumente und die Methode beziehe und nicht auf den Gläubigen, der sie vertritt oder anwendet.
Wenn er mit unserem beschränkten Verstand gänzlich fassbar wäre, wäre er wohl nicht "der Höchste".
Das Argument enthält wohl noch einen weiteren Fehler. Um zu wissen, ob Gott existiert, wäre es überhaupt nicht zwingend erforderlich, dass ich ihn "gänzlich erfasse". Das ist reine Rhetorik. Man kann von allem sagen, dass man es nicht "gänzlich" erfasst. Ich erfasse beispielsweise die Gedanken und Gefühle einer Kuh nicht. Trotzdem kann ich klar bestimmen, ob sie vorhanden ist. Auch die Welt kann ich nicht "gänzlich erfassen", aber sogar Gläubige würden zustimmen, dass sie vorhanden ist und dass die Wissenschaft etwas darüber sagen kann.
Die Beurteilung, ob etwas vorhanden ist, fällt also leicht. Dieses Vorhandensein ist aber nicht das Ergebnis, sondern die Voraussetzung für die anschließende Betrachtung, ob ich es "gänzlich" erfasse. Ansonsten, wenn man die Reihenfolge umdrehen würde, wäre es ein Zirkelschluss.
Weiter: Wenn ich nicht ausreichend genau weiß, was "es" ist, weiß ich erst recht nicht, was überhaupt mit "gänzlich erfassen" gemeint sein soll. Kann jemand den "Äther" gänzlich erfassen? Diese Frage macht nur Sinn, wenn man definieren kann, was der "Äther" sein soll. Wer nicht klar sagen kann, was "Gott" oder das "Höchste" sein soll, kann auch das Argument nicht verwenden, wir könnten es nicht "gänzlich erfassen". Es sind leere Worte. Eben deswegen sind sie bei Gläubigen populär. Jeder kann daraus machen, was er möchte, und man kann nichts beweisen oder widerlegen. Perfekt!
PS: Man beachte, dass ich mich wie immer ausschließlich auf die Argumente und die Methode beziehe und nicht auf den Gläubigen, der sie vertritt oder anwendet.
Wenn er mit unserem beschränkten Verstand gänzlich fassbar wäre, wäre er wohl nicht "der Höchste".
Und noch eine Zugabe: Gläubige, meist die offiziellen Vertreter, setzen sich selbst oft auf einen derart hohen Sockel, dass man sie von dort kaum noch herunter holen kann, ohne dass es sehr unhöflich wirkt. Und man möchte ja nicht unhöflich sein. Deswegen lässt man sie auf dem Sockel.
Hier wird nun darüber orakelt, ob wir Gott "gänzlich erfassen", oder ob nicht vielleicht ein winziges Fitzelchen auf ewig unerreichbar bleiben könnte.
In Wahrheit ist jedoch nicht der kleinste Krümel dieses Gottes je sichtbar geworden, so sehr man auch gesucht, gefleht und gefastet hat. Zudem sprechen alle wissenschaftlichen Ergebnisse dagegen. Aber anstatt angesichts dieser Sachlage etwas bescheidener aufzutreten, hält man sich damit nicht weiter auf und raunt geheimnisvoll über das letzte Fitzelchen, dass uns betrüblicherweise versagt bleiben könnte.
Damit nicht genug. Man fühlt sich mit komplett leeren Händen auch noch der gesamten Wissenschaft haushoch überlegen.
Man ist diese Chuzpe von religiöser Seite schon so sehr gewohnt, dass es einem kaum noch auffällt.
PS: Man beachte, dass ich mich wie immer ausschließlich auf die Argumente und die Methode beziehe und nicht auf den Gläubigen, der sie vertritt oder anwendet.
Wegen der Mohammed Darstellung planten Dschihadisten auch schon Anschläge auf die Basilika, wurden aber rechtzeitig entdeckt.
Kunsthistorisch sind die italienischen (spät)mittelalterlichen Höllendarstellung ja insofern interessant, als die Maler die Sünder und Verdammte in der Hölle als Akte malen durften und sie den verdammten Menschen realistische ausdrucksstarke Gesichter gaben, während für die Heiligen und Päpste mehr ikonografische (stereotypisierte) Gesichts- und Figurendarstellungen gewählt wurden. Die Malerei entwickelte sich über die Höllendarstellungen.
Danke. Wegen der Anschlagsvorgeschichte war der Eingang der Basilika auch militärisch bewacht. Diese drastische Darstellung, dass der falsche Prophet in den Sünder- fressenden und – ausscheidenden Teufel kommt, ist aus heutiger Sicht schon wirklich irritierend. Und zeigt auch an dieser Stelle die mitunter große Wandlungsfähigkeit der sich als Christen Fühlenden in Bezug auf die Sicht der Welt.
Ansonsten habe ich den oberen Teil nicht fotografiert, weil die stereotyp dargestellten Gerechten in der Tat schematisch und vergleichsweise langweilig wirken