Ich frage mich wie die Reaktionen in Deutschland wären, wenn es Ullrich und nicht Armstrong wäre, der die TdF so oft gewonnen hätte und man jetzt an den Pranger stellen würde mit den gleichen Anschuldigungen. Wäre der geballte Hass ähnlich wie bei Armstrong? Ich glaube eher nicht, aber das ist jetzt nur Spekulation.
Weiß ich nicht, nun besitzt Jan Ullrich auch keine Persönlichkeit, kein Charisma, um so Emotionen wie Hass auszulösen. Ich glaube in der Tat, dass ein Großteil der Aufmerksamkeit (und auch des wahr genommenen "Hasses") für LA aus seiner penetranten Leugnung zu erklären ist- hätte er früher besser einfach die Klappe gehalten, anstatt Gott und die Welt mit Schimpftiraden und Klagen zu überziehen.
Außerdem denke ich, dass LA deutlich mehr auspacken könnte als z.B. Herr Ullrich. Jan Ullrich traue ich schlicht und einfach nicht zu, ein Dopingsystem mit Absicherung durch UCI aufzubauen - nicht weil er moralische Bedenken hätte, sondern weil er's nicht kann.
In diesem Sinne wurde meine Neugier von diesem Interview enttäuscht, zumal ich zu gerne die Verbruggens und McQuaids in die Untersuchungen einbezogen sähe.
Das halte ich für groben Unfug.
Wer hat den Armstrong in erster Linie zu Fall gebracht?
Die Ex-Doper Landis und Hamilton. Die haben zwar lange gebraucht, bis sie ihr eigenes Lügen und Leugnen beendet haben, aber seitdem sind ihnen meines Wissens keine weiteren Lügen ernsthaft vorgeworfen geschweige denn nachgewiesen worden.
Und warum machen sie es? Um ihren eigenen A*sch zu retten? Um Profit zu machen (Bücher verkaufen z.B.)? Um im Gespräch zu bleiben? Und sind sie freiwillig aus dem Radsport ausgeschieden und haben freiwillig ohne Druck gesagt: Da wird gedoped, ich habe es getan, ist nicht richtig, ich pack jetzt mal aus - undzwar vollständig ohne wenn und aber. Und nennt dann noch Ross und Reiter. Und wer tut das alles dann noch freiwillig und unter Eid vor einem Staatsanwalt?
Das Interview mit Hamilton finde ich sehr erhellend.
Armstrong war der "Golden Boy" der UCI, der das große Geld gebracht hatte, deshalb hatte man ihn besonders behütet, solange die Quelle sprudelte.
Mit dem damaligen UCI Vorsitzenden Hein Verbruggen war Armstrong per du, so dass bei einer gelegentlichen positiven Probe ein kurzer Anruf von Armstrong genügte um die Akten sauber zu halten.
Und selbst der jetzige UCI-Boss Pat McQuaid findet nichts verwerfliches daran, dass für Armstrongs damalige Spende doch nur ein neues Analysegerät zur Dopingbekämpfung angeschafft wurde.
Hamilton schätzt, dass ca. 80% aller TdF-Starter seinerzeit gedopt gewesen waren und ein Sieg ohne Doping für ihn völlig undenkbar wäre.
Als der Reporter nachfragt welche anderen Sportarten noch vom Dopingarzt Fuentes betreut wurden, zögert Hamilton und ihm ist offensichtlich nicht wohl dabei. Dann rückt er aber scheibchenhaft mit seiner Antwort heraus und sagt, dass Fuentes auch Tennisspieler und Fußballer behandelt(e).
Aber nach so viel Rummel um Armstrong wird wohl leider das große Interesse an Dopingaufklärung in der Öffentlichkeit bzw. der Medienwelt recht bald wieder abebben. Schließlich will man ja irgendwann wieder zu den normalen Geschäften zurückkehren.
Das Buch geht ja noch viel weiter und ist an Transparenz kauf zu überbieten.
Wenn die Justiz dann keine weiteren Schritte einleitet und z.B. die Fuentes-Geschichte nicht ernsthaft verfolgt, kann Arstrong, Landis, und Hamilton sagen was sie wollen. Da passiert garnichts.
Weiß ich nicht, nun besitzt Jan Ullrich auch keine Persönlichkeit, kein Charisma, um so Emotionen wie Hass auszulösen. Ich glaube in der Tat, dass ein Großteil der Aufmerksamkeit (und auch des wahr genommenen "Hasses") für LA aus seiner penetranten Leugnung zu erklären ist- hätte er früher besser einfach die Klappe gehalten, anstatt Gott und die Welt mit Schimpftiraden und Klagen zu überziehen.
Außerdem denke ich, dass LA deutlich mehr auspacken könnte als z.B. Herr Ullrich. Jan Ullrich traue ich schlicht und einfach nicht zu, ein Dopingsystem mit Absicherung durch UCI aufzubauen - nicht weil er moralische Bedenken hätte, sondern weil er's nicht kann.
In diesem Sinne wurde meine Neugier von diesem Interview enttäuscht, zumal ich zu gerne die Verbruggens und McQuaids in die Untersuchungen einbezogen sähe.
Das Problem ist ja, dass nur die Person gesehen wird. In Wirklichkeit ist es doch ein System. Mediziner, Trainer usw.
Schau dir das Einzelzeitfahren 2000 in Australien an.
1 Ein Russe
2 Ein Deutscher
3 Ein Amerikaner
Aus meiner Sicht sind es drei Systeme die gegeneinander Kämpfen.
Wenn Armstrong nur dritter wird, kann man mit etwas Verstand erahnen was die zwei anderen Systeme abgezogen haben müssen.
Das Buch geht ja noch viel weiter und ist an Transparenz kauf zu überbieten.
Wenn die Justiz dann keine weiteren Schritte einleitet und z.B. die Fuentes-Geschichte nicht ernsthaft verfolgt, kann Arstrong, Landis, und Hamilton sagen was sie wollen. Da passiert garnichts.
Die juristische Aufarbeitung der Fuentes-Geschichte ist meines Wissens bereits beendet, im Sande verlaufen, da in Spanien (wie übrigens auch in Deutschland) Doping oder Beihilfe zum Doping nicht strafbar ist. Hamilton schildert ja sehr plastisch, wie sehr Fuentes davor zurückschreckte, Blutttransfusionen in Italien vorzunehmen.
Interessant wäre vor allem, wenn Armstrong seine Beziehungen zu den UCI-Oberen aufdeckte. Solange nur Hamilton darüber schreibt, sind dies letztendlich nur indirekte Hinweise. (die zusammen mit den bekannten Fakten - den Armstrong-Spenden schon eine sehr deutliche Sprache sprechen)
Das Problem ist ja, dass nur die Person gesehen wird. In Wirklichkeit ist es doch ein System. Mediziner, Trainer usw.
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1 Ein Russe
2 Ein Deutscher
3 Ein Amerikaner
Aus meiner Sicht sind es drei Systeme die gegeneinander Kämpfen.
Wenn Armstrong nur dritter wird, kann man mit etwas Verstand erahnen was die zwei anderen Systeme abgezogen haben müssen.
Auch das ist unstrittig; der Unterschied in meiner Wahrnehmung ist, dass LA der einzige Fahrer ist, der das System gesteuert hat - bei allen anderen waren es wohl eher die Teams. (Postal war LAs Mittel zum Zweck)
Das Problem ist ja, dass nur die Person gesehen wird. In Wirklichkeit ist es doch ein System. Mediziner, Trainer usw.
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1 Ein Russe
2 Ein Deutscher
3 Ein Amerikaner
Aus meiner Sicht sind es drei Systeme die gegeneinander Kämpfen.
Wenn Armstrong nur dritter wird, kann man mit etwas Verstand erahnen was die zwei anderen Systeme abgezogen haben müssen.
Das Problem scheint zu sein, dass oberhalb von Athleten, Medizinern und Trainer irgendwer sitzt, der garkein Interesse daran hat, dieses Spiel zu beenden. Ansonsten hätte man auf dem juristischen Sektor sicherlich schon ganz andere Kaliber aufgefahren. Hier kommt dann wieder die Argumentation von Kurt D. ins Spiel...