Integration ist entsprechend mehr als Gesetze einhalten, sondern ein Prozeß kultureller Anpassung, ohne die ein Zusammenleben problematisch sein kann.
Keine Ahnung, was Du konkret meinst, sorry. Ich sehe nun mal öfter Einzelaspekte ebenso wie Gemeinsamkeiten von Kulturen, Ländern, die auch zum Gesamtbild gehören.
Du definierst Integration = Assimilation (Anpassung) und verlangst Anpassung. Integration bedeutet aber per Definitionem eher ein Zusammenwachsen und Zusammenleben unterschiedlicher Identitäten in einem gemeinsamen Staat.
Zitat:
Wikipedia: "Der Prozess der Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund besteht aus Annäherung, gegenseitiger Auseinandersetzung, Kommunikation, Finden von Gemeinsamkeiten, Feststellen von Unterschieden und der Übernahme gemeinschaftlicher Verantwortung zwischen Zugewanderten und der anwesenden Mehrheitsbevölkerung. Im Gegensatz zur Assimilation (völlige Anpassung), verlangt Integration nicht die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität. "
Ich hab mehr Angst vor Rechtsextremen als vor Migranten. Die rechtsextreme Kultur ist über Generationen gewachsen.
Und letztlich bestätigt die Einschätzung auch die Kriminalstatistik.
"Lustig" ist dass die rechtsextreme Szene Migranten pauschal als archaisch, gewaltbereit, ... darstellt, dabei aber verschweigt dass sie selber nichts anders sind.
Bei vielen AfD-Wählern würde es gut tun wenn sie einfach mal unser Grundgesetz lesen würden. Grundrechte, Menschenrechte, Religionsfreiheit ... es ist erschreckend wie schnell sowas über Bord geworfen wird.
Du definierst Integration = Assimilation (Anpassung) und verlangst Anpassung. Integration bedeutet aber per Definitionem eher ein Zusammenwachsen und Zusammenleben unterschiedlicher Identitäten in einem gemeinsamen Staat.
Das Thema hatten wir schon öfter. Es ist keine 100%-ige Assimilation nötig (ist für Erwachsene auch nicht möglich; erst für die zweite, spätestens die dritte Generation aber praktisch unvermeidbar, wenn Integration ernst gemeint ist). Wenn jemand als Fremder in ein Land zieht, dann ist Integration kein ausgewogenes Zusammenwachsen von beiden Seiten, sondern der Neue muß in die Gemeinschaft reinwachsen, diese akzeptieren, und mindestens im Alltag deren Sprache, Werte und Verhaltensweisen weitgehend übernehmen. Zu Hause bleibt natürlich viel von der eigenen Identität übrig, und ein Teil bleibt auch nach Außen sichtbar - kein Problem, wenn es als "Eigenheiten" wahrgenommen werden können, die nicht völlig konträr zum Wertesystem der Gesellschaft stehen. Wenn es nicht so läuft, und der Zugezogene in einer geschlossenen Gemeinschaft seiner Heimat lebt, entstehen Parallelgesellschaften, die dauerhafte Konfliktherde sind.
Ich hasse sie nicht dafür, sie war auch nicht die erste mit dieser These, aber ich halte die Aussage für falsch. Die Muslime, die hier leben, gehören zu einem großen Teil tatsächlich zu Deutschland. Diejenigen, die gerne in der Moschee hören, daß sie sich vom Westen fernhalten sollen, die lieber in ihrer islamischen Welt und Wertesystem verbleiben, gehören m.M.n. nicht dazu, sie leben nur hier. Und der Islam widerspricht in einfach zu vielen Punkten dem westeuropäischen Wertekanon, als daß ich den letzten Satz für wahr halten könnte. Wenn er wahr ist, wäre auch die Aussage von "Islamisierung des Abendlandes" wahr, und das wünsche ich nicht. In keinem islamisch dominierten Land der Welt wird m.W. neben dem Islam eine andere Weltanschauung als völlig gleichwertig akzeptiert.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Da müssen sich die Rechtsextremen noch etwas bemühen, um aufzuholen. Eine Motivation liefert das unsägliche Polit-Theater leider dafür... Übrigens: Bei erfassten rechtsextremen "Straftaten" ist nun mal ein sehr großer Anteil das tragen/zeigen verbotener Symbole. Diese Kategorie gibt es nirgendwo sonst (jeder darf mit Mao oder Stalin-T-shirts rumlaufen, u.ä.m.), so daß es die Statistik stark verzerrt.
Zitat:
Zitat von Meik
Bei vielen AfD-Wählern würde es gut tun wenn sie einfach mal unser Grundgesetz lesen würden. Grundrechte, Menschenrechte, Religionsfreiheit ... es ist erschreckend wie schnell sowas über Bord geworfen wird.
Stell mal objektiv die Positonen von Reichsbürgern und gläubigen Moslems zu den Themen Grundrechte, Gleichheit von Mann und Frau, Religionsfreiheit gegenüber. Nach dem wie ich beide kenne, gibt es deutliche Unterschiede.
Oder sind diese Begriffe Deiner Meinung nach in rechts regierten Ländern wie Italien, Ungarn, Niederlande wirklich genauso gelebt, wie in islamischen Staaten?
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Daraus wird klar, daß wir sehr unterschiedliche Vorstellungen haben, was wir jeweils unter "Kultur" meinen, und was wir jeweils als notwendige und hinreichende Bedingungen für Integration sehen. Da reden wir wunderbar aneinander vorbei. Sich an Gesetze halten ist ausreichend für einen Urlaubsaufenthalt, aber hat nichts mit Integration, dazugehören oder kultureller Verträglichkeit von großen gesellschaftlichen Gruppen zu tun. Die Kultur eines Landes, eines Volkes besteht aus viel mehr, als aus Gesetzen, das hat viel mit Sprache, Sozialisierung, Traditionen, Verhaltensweisen im Umgang miteinander, mit Tabus und mit Werten jenseits von Gesetzen zu tun (auch wenn eine Frau Özoguz z.B. sowas gar nicht erkennen kann). Integration ist entsprechend mehr als Gesetze einhalten, sondern ein Prozeß kultureller Anpassung, ohne die ein Zusammenleben problematisch sein kann.
Keine Ahnung, was Du konkret meinst, sorry. Ich sehe nun mal öfter Einzelaspekte ebenso wie Gemeinsamkeiten von Kulturen, Ländern, die auch zum Gesamtbild gehören.
Noe, du kannst garnix fordern was über Gesetze hinaus geht. Es ist natürlich erstrebenswert, aber wenn ich keinen Bock habe, Kehrwoche zu machen, auf das Weinfest zu gehen oder am Klaasohm teilzunehmen (lesenswert, wie Teile Deutschland "Kulturgut" haben die Frauen respektieren, oder eben nicht) gehör ich genauso zu Deutschland, wie der Migrant von gegenüber.
Eigentlich fast lustig, dass für Migranten zur Einbürgerung höhere Hürden gelten (z.b. Sprachtest) als für hier Geborene.
Und wenn du von Anpassung sprichst, dann ist es vllt an der Zeit, sich anzupassen und es zu akzeptieren, dass Menschen den Islam praktizieren, Sonntags zur Kommunion in die Kirche gehen, dass Spaghettimonster anbeten und ein Nudelsieb auf dem Kopf tragen oder einfach an nichts glauben. Das geht die Politik, den Schwarzfahrer und sonstwen einen feuchten Käse an. Das sind Rechte die jeder in Deutschland lebende Mensch hat, ob Migrant, Bayer, Hamburger oder Rheinländer.
Im gleichen Atemzug müssen natürlich alle, seien es militante Islamisten (dass dies als Problem erkannt ist, zeigt ja das Vorhandensein einer Gruppe im BKA - soviel zur Untätigkeit), der Horst von schräg gegenüber der meinen Gartenzwerg mit einem Silvesterböller sprengt weil ich nicht genug Kehrwoche mache, an Gesetze halten.
Integration im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist dort bedroht, wo Teilgruppen Gewalt ausüben. Ich sehe hier eine Gemeinsamkeit zwischen islamistischen und neonazistischen Terrorgruppen: Beide sind Feinde der Integration und des gesellschaftlichen Pluralismus.
Der zeigt auch, wie lange das schon eine Herausforderung ist, das geht ja weiter bis 1990 als die Wiedervereinigung anstand, da mussten auch unterschiedliche Weltbilder zusammen wachsen. Es ist keine Herausforderung, die die Ampel nicht angegangen ist, es ist nicht gerade erst entstanden, und wer auch immer die nächste Bundesregierung stellen wird, wird das Problem auch nicht lösen, darauf wette ich 200 Euro.
Noe, du kannst garnix fordern was über Gesetze hinaus geht. Es ist natürlich erstrebenswert, aber wenn ich keinen Bock habe, Kehrwoche zu machen, auf das Weinfest zu gehen oder am Klaasohm teilzunehmen (lesenswert, wie Teile Deutschland "Kulturgut" haben die Frauen respektieren, oder eben nicht) gehör ich genauso zu Deutschland, wie der Migrant von gegenüber.
Du mußt sicher nicht alles machen, aber wenn Du gar nichts davon machst, wundere Dich nicht, wenn dann die Einheimischen der Ansicht sind, daß Du nicht wirklich integrationswillig bist, und Dich nicht offen empfangen. Aber nein, dann jammert man, daß man diskriminiert wird. Ich brauche nichts fordern, was ich beschreibe ist m.M.n. die Realität von Zuwanderung und Integration in allen Ländern jenseits einer kosmopolitischen "everywhere" Blase.
Zitat:
Zitat von deralexxx
Eigentlich fast lustig, dass für Migranten zur Einbürgerung höhere Hürden gelten (z.b. Sprachtest) als für hier Geborene.
Angesichts der inzwischen vielen hier geborenen Migrantenkindern, die bei der Einschulung noch nicht richtig deutsch sprechen, ist die Anforderung m.M.n. nicht falsch. Auch Bewerber in einer Firma müssen sich beweisen, was die alteingesessenen Mitarbeiter nicht müssen.
Zitat:
Zitat von deralexxx
Und wenn du von Anpassung sprichst, dann ist es vllt an der Zeit, sich anzupassen und es zu akzeptieren, dass Menschen den Islam praktizieren, Sonntags zur Kommunion in die Kirche gehen, dass Spaghettimonster anbeten und ein Nudelsieb auf dem Kopf tragen oder einfach an nichts glauben.
Richtig, das fällt alles in die private Religionsausübung, ohne Auswirkung auf das zusammenleben mit anderen. Aber ich muß es nicht akzeptieren, daß jemand mit Berufung auf Regeln des Islam seine Töchter nicht im Sport oder Schulausflügen mitmachen läßt, vor Gericht zieht, um vollvermummt Autofahren zu dürfen, Mitschüler mobbt um sie zur Einhaltung islamischer Regeln (Kleidung, Fasten) zu nötigen, Schwule und Juden anpöbelt, seine Töchter beschneiden läßt oder zwangsverheiratet, daß er im Hotel herumbrüllt, weil am Frühstücksbuffet nicht markiert ist, welche Gabel für den Schinken gedacht war, daß er die Arbeit für sein Gebet unterbricht, wenn es ihm passt, egal was ansteht, und das alles richtig findet, weil in der Moschee gesagt wird, daß die Akzeptanz der Verhaltensregeln in Deutschland eine Sünde sei. Ebenso wie ich nicht akzeptiere, wenn ungarische Exilanten hierzulande nur noch über die doofen, blöden Deutschen herziehn, und sich dann wundern, daß Sie hier nie heimisch wurden.
Diese Haltung fand ich schon damals, bzw. schon in den 90-ern falsch. Zu geringe Erwartungen werden immer mit wenig Leistung und Entgegenkommen "belohnt", den jahrzehntelangen Fehler büßt das Land mit der Zeit.
Zitat:
Zitat von deralexxx
Es ist keine Herausforderung, die die Ampel nicht angegangen ist, es ist nicht gerade erst entstanden, und wer auch immer die nächste Bundesregierung stellen wird, wird das Problem auch nicht lösen, darauf wette ich 200 Euro.
Die Ampel ist es genauso wenig angegangen, wie viele vor ihr, und ich fürchte, daß das Problem auch nicht mehr so schnell gelöst wird, dafür haben wir inzwischen zu viele integrationsunwillige Parallelgesellschaften heranwachsen lassen. In Dänemark versuchen sie es, aber es ist auch ein Projekt, das über Generationen gehen dürfte.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)