vielleicht nicht so konkret formuliert. aber die ständige kritik allen möglichen anderen lebensstilen gegenüber suggeriert genau das. es ist die subtile botschaft die botschaften wie "langdistanztraining ist gut um struktur ins leben zu bringen" oder "rauchen ist scheiße" - wenns von einem triathleten kommt.
es ist das hohe roß, das mich stört. im gegensatz zu anderen lebensphilosophien bietet (strukturierter, zielgerichteter, unterordnender) triathlon nur eine problemverlagerung, keine problemlösung für die menschlichen schwächen.
wenn der jeniger der einen Weg wählt damit glücklich ist, was ist daran auszusetzen!?
Ich lese hier nicht heraus, dass hier jemand irgendetwas höheres für die "Gilde" der Triathleten beansprucht. Wenn jemand meint Partymarathons sind das alleinige Glück, bitte. Ich habe auch in einer Lebensphase jede minute genutzt um zu Feier und Alk in mich zu pumpen, es war für den Moment schön im nachhinein kann ich dieser Phase aber nichts mehr abgewinnen. Im Reinen zu sein mit sich und seinen Umfeld sieht für jeden Menschen hoffentlich und sicherlich ein wenig anders aus. Ausdauersportler (egal ob Triathleten oder wer auch immer) sind da keine Ausnahme.
Und mal ganz ehrlich man kann auch Ding einfach totreden und wenn jemand etwas schlechtes sehen will, dann wird er es auch finden. Ich glaube viele Triathleten machen Triathlon weil es einen höllen Spass macht ! Mir ist doch scheißegal welche Gruppen sich da bilden. Ich geh auch mit Schwimmern trainieren, mit Läufern, mit Radfahrern, selbst mir Rentner. Ich kenne sogar Raucher und Alkies und Leute die in ihrem Leben nie Sport gemacht haben und dennoch sollen sie machen was ihnen Spass macht, die Masse von denen sagt aber selbst, eigentlich müsste ich ja auch weniger, Rauche, Trinken, Essen und vielleicht ein bisschen mehr Sport machen. Und als ambitionierter Triathlet kann ich mich aus solchen Dialogen nicht heraushalten. Man fällt halt auf. Sei es durch Fitness, sei es dadurch, dass man kein Alk trinkt oder sei es dass ich einfach weniger feiere als andere. Aber alll diese Dinge sind die Entscheidungen eines einzelnen zu seinem Leben und machen ihn dadurch zu nichts besserem.
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There are no short cuts. You have to do the miles!
btw. ich habe den artikel über die verwahrlosung der Kinder durch Pornographie gelesen und es stockte mir nicht nur der Atem. Es war auch der ein oder andere schwere Herzschlag dabei.
@KS wenn Du nichts dagegen hast und das Copyright nicht dagegen spricht, setze ich den artikel morgen als pdf hier mal rein. Vielleicht sollte es aber direkt in ein eigenes Thema werden, denn hier passt es nicht so ganz und es gibt mit Sicherheit einiges an Diskussionsbedarf!
Ich bin ab und an mal ganz froh zu lesen/hören, dass es auch anderen so wie mir geht ... nicht das ich sone Art fremde Selbstbestätigung brauche, nur komme ich mir manchmal schon ein bißchen merkwürdig vor, das mir bei solcher Lektüre ganz übel wird ...
und ja ich fände es ok, wenn wir dafür einen eigenen Thread aufmachen, dass das Zündpulver birgt glaube ich auch ...
Aber alll diese Dinge sind die Entscheidungen eines einzelnen zu seinem Leben und machen ihn dadurch zu nichts besserem.
Sehe ich ganz genauso ... sicherlich kann ich mich mit anderen dazu austauschen, aber eine Bewertung steht mir defintiv nicht zu ... ich habe auch Phasen gehabt in denen ich Triathlon dazu benutzt habe, nicht über meine Lebenssituation nachdenken zu müssen, da ich das Gefühl hatte ja zielorientiert und zufrieden zu sein, weil ich abends todmüde ins Bett gefallen bin ... ich kenne nicht gerade wenig Triathleten die durch das Training ihre Liebeskummerphasen oder sonstigen Lebensdurchhänger kompensieren und wenn ihr Leben wieder für sie im Lot ist, reduziert sich auch der Trainingsumfangshype ... so what, das ist menschlich ...
Sehe ich ganz genauso ... sicherlich kann ich mich mit anderen dazu austauschen, aber eine Bewertung steht mir defintiv nicht zu ... ich habe auch Phasen gehabt in denen ich Triathlon dazu benutzt habe, nicht über meine Lebenssituation nachdenken zu müssen, da ich das Gefühl hatte ja zielorientiert und zufrieden zu sein, weil ich abends todmüde ins Bett gefallen bin ... ich kenne nicht gerade wenig Triathleten die durch das Training ihre Liebeskummerphasen oder sonstigen Lebensdurchhänger kompensieren und wenn ihr Leben wieder für sie im Lot ist, reduziert sich auch der Trainingsumfangshype ... so what, das ist menschlich ...
Und genau in solchen Phasen sehr wichtig. Die Gefahr darin liegt nur, dass es für einige nur funktioniert, wenn sich der Erfolg einstellt.
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wenn der jeniger der einen Weg wählt damit glücklich ist, was ist daran auszusetzen!?
ich glaube, es ging weniger darum, diesen weg FÜR SICH SELBT zu wählen, sondern darum, wie das nach außen getragen wird.
und es ist tatsächlich auch mir schon aufgefallen, dass unter triathleten die ansicht recht weit verbreitet ist, dass alles andere außer triathlon sowieso kein sport und absolut unwürdig ist. allerhöchstens werden da noch einzeldisziplinen gelten gelassen. aber jemand der ballett macht oder fußball spielt, egal mit welchem ehrgeiz oder erfolg, der ist kein sportler.
und eine gewisse hochnäsigkeit kann man auch aus den beiträgen einiger nasen hier im forum herauslesen.
__________________ Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser.
wenn der jeniger der einen Weg wählt damit glücklich ist, was ist daran auszusetzen!?
nix, darum gings mir auch nicht
Zitat:
Zitat von Rene
Ich lese hier nicht heraus, dass hier jemand irgendetwas höheres für die "Gilde" der Triathleten beansprucht. Wenn jemand meint Partymarathons sind das alleinige Glück, bitte.
bis hierhin wollte ich dir noch glauben, daß du das ernst meinst, aber dann ...
Zitat:
Zitat von Rene
Ich habe auch in einer Lebensphase jede minute genutzt um zu Feier und Alk in mich zu pumpen, es war für den Moment schön im nachhinein kann ich dieser Phase aber nichts mehr abgewinnen. Im Reinen zu sein mit sich und seinen Umfeld sieht für jeden Menschen hoffentlich und sicherlich ein wenig anders aus.
palim palim, da kommt dann doch wieder die wertung hinterher. und eigenartigerweise wird immer der vollsuff als negativbeispiel eines "anderen lebens" bemüht. warum?
ich kann bello nur recht geben. abgrenzung und sowas sind ja keine triathlon(forums)phänomene. es ist mir in letzter zeit nur gerade hier irgendwie besonders aufgefallen.
wenn man ein paar mehr hobbies pflegt als nur den sport und die eine oder andere freundschaft unterhält, die vom sport weit entfernt ist, wenn man dann noch forumsabstinent ist und dann nach einigen wochen doch mal wieder den blick ins forum wirft, ist die erkenntnis frappierend. so sehr ist mir das "früher" nie aufgefallen. vielleicht bin ich auch paranoid, aber ich bleibe dabei: viele ehrgeizige LD athleten (mit dem entsprechenden trainingspensum und einhergehender unterordnung anderer lebensinhalte) sind neurotiker.
vielleicht nicht unbedingt unfähig zu sozialleben und partnerschaft, aber bekloppt genug, ein buntes leben vieler interessen, lebendiger freundschaften und anderer hobbies gegen bedeutungslose zielzeiten zu tauschen. und immer wieder kommt dann die moralkeule hinterher: sieh her, ich habs geschafft. du kannst das auch! (mit der unterstellung, daß das was erstrebenswertes wäre)