Sorry Lidl und Jörn.
Lese erst jetzt nochmal richtig nach.
Und zu meiner Entschuldigung muss ich anfügen, ich hatte Nachtschicht letzte Woche.
Und war einfach Samstag Nacht fix und alle.
Sonntag nicht viel besser und noch Unterwegs.
Beantworte die Fragen natürlich gerne noch.
Gebt mir a bissl Zeit.
Gruß Martin
Mir ist bewusst, dass die Diskussion gerade aufeinem etwas anderen Weg ist. Heute habe ich aber in der Süddeutschen einen Artikel gelesen, bei dem ich an diesen Thread denken musste.
Der von vielen Weltklassesportlern als Guru verehrte Mueller-Wohlfahrt gibt hier interessante Einblicke in seine Diagnose-Findung. Er hat ja schon an anderer Stelle breichtet, mit den Händen sehen zu können.
"Man müsse sich Zeit nehmen, sagt der Mediziner. Und wenn er dann mit der Behandlung beginne, lege er erst einmal seine Hände auf den Schultergürtel seiner Patientin oder seines Patienten und spreche in Gedanken ein Gebet dafür, dass er Erfolg habe. Der Mann mit den mutmaßlichen Wunderhänden, der aus einer ostfriesischen Pastorenfamilie stammt und dessen Vater einst wollte, dass er evangelische Theologie studiert, setzt auf Gott: "Ich habe das noch nie jemandem erklärt", sagt er. Auch die Patienten wüssten nichts davon, die dächten, er würde sich einfach nur konzentrieren.
Er erlebe bei seiner Arbeit ohnehin die Nähe Gottes, erklärt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Mit den Fingern nehme er Dinge wahr, die man mit Apparaten nicht darstellen könne. Seine Diagnosen stelle er ohne Computertomografen und ohne Kernspin; solche Maschinen benutze er erst später, "für die Versicherung, weil die nicht glaubt, dass man nur mit den Händen diagnostizieren kann". Doch er selber frage sich auch, wie er manche Diagnose habe stellen können. Und er arbeite ja auch mit Homöopathie und habe damit Erfolg, "wie kann ich das verstehen"? Seine Antwort ist: "Ich sehe da Gottes Hand, ich sehe da Energie und Kraft von oben."
Ich sehe da eine gewisse Ambivalenz. Grundsätzlich klingt für mich irritierend, wenn der Arzt mich denken lässt, er würde sich konzentrieren, und dabei betet er gerade. Andereseits ist er offensichtlich schon seit Jahrzehnten in der Lage, vielen Menschen medizinisch zu helfen. Ein bisschen schrill.
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Ich sehe da eine gewisse Ambivalenz. Grundsätzlich klingt für mich irritierend, wenn der Arzt mich denken lässt, er würde sich konzentrieren, und dabei betet er gerade. Andereseits ist er offensichtlich schon seit Jahrzehnten in der Lage, vielen Menschen medizinisch zu helfen. Ein bisschen schrill.
Ich würde vermuten, weil:
- er sehr, sehr viel Erfahrung hat mit seiner Diagnostik ohne Geräte und seinen Händen.
- Homöopathie (und Gott) als Placeboeffekt wirken wie Studien zur Homöopathie belegen.
- er sich mit dieser kurzen Bet-Session zu Beginn der Behandlung wirkungsvoll auf den nächsten Patienten konzentriert und sammelt (wirkt wie autogenes Training.).
Wieso braucht er die Hände? Beten alleine sollte doch ausreichen?
Und warum betet nicht einfach der Sportler selbst?
Manche Leute haben leider einen Prophetenwahn, sodass sie denken, sie könnten besser als andere mit den Göttern sprechen, oder ihre Hände hätten Zauberkräfte, oder als könnten sie allein mit ihren Gedanken die Welt ändern. Tragisch, aber meistens harmlos.
Ich würde vermuten, weil:
- er sehr, sehr viel Erfahrung hat mit seiner Diagnostik ohne Geräte und seinen Händen.
- Homöopathie (und Gott) als Placeboeffekt wirken wie Studien zur Homöopathie belegen.
- er sich mit dieser kurzen Bet-Session zu Beginn der Behandlung wirkungsvoll auf den nächsten Patienten konzentriert und sammelt (wirkt wie autogenes Training.).
Wieso braucht er die Hände? Beten alleine sollte doch ausreichen?
Und warum betet nicht einfach der Sportler selbst?
Manche Leute haben leider einen Prophetenwahn, sodass sie denken, sie könnten besser als andere mit den Göttern sprechen, oder ihre Hände hätten Zauberkräfte, oder als könnten sie allein mit ihren Gedanken die Welt ändern. Tragisch, aber meistens harmlos.
Ja, die “Hand Gottes“ in seiner eigenen zu fühlen... Vermutlich spielt auch hier die frühe Erziehung eine Rolle. Man kann sich das wahrscheinlich selbstverständlicher vorstellen, wenn man in einer Pastorenfamilie aufwuchs.
Geändert von waden (12.11.2019 um 06:42 Uhr).
Grund: Rechtschreibung, umformuliert
Es lohnt vielleicht, dieses Beispiel nochmal genauer zu untersuchen, um damit einen Zynismus deutlich zu machen, den man in einigen Religionen findet, sehr stark aber gerade im Christentum.
Jemand glaubt also allen Ernstes, der Schöpfer der Welt würde sich regelmäßig und wiederholbar um die Muskelverspannung eines reichen Sportlers kümmern. Er vergisst dabei, dass der gleiche Gott sich völlig gleichgültig gegenüber Kinderkrebs oder dem Welthunger zeigt.
Diese blinde Selbstverliebtheit, angesichts des großen Leids in der Welt, ist verblüffend.
Es ist für Journalisten offenbar schwierig, das Gespräch auf diesen Zynismus zu lenken. Denn die logische Nachfrage wäre ja, warum der Herr Doktor seine Zauberkräfte nicht auf wichtigere Ziele lenkt und z.B. krebskranke Kinder heilt?
Oder der Journalist könnte auf die sich hier andeutende Weltsensation hinweisen, dass erstmals die Wirkung von Gebeten nachgewiesen wurde. Warum fragt der Journalist nicht in diese Richtung?
Oder man könnte sich höflich nach einem Nachweis für den behaupteten Zusammenhang erkundigen. Es ist ja äußerst unwahrscheinlich, dass irgendetwas an den Behauptungen dran ist. Wäre das nicht ebenfalls gute eine Schlagzeile: "Lügenarzt behandelt unsere Fußballer!"? Aber offenbar gibt es eine Kundschaft für Esoterik, und folglich wird entsprechend geschrieben.
Anstelle von journalistischen Rückfragen, die bei einem politischen Interview völlig selbstverständlich wären, erzeugt man den Eindruck, als würden hier höchst noble und ehrenwerte Weisheiten besprochen, ungefähr nach dem Schema: "Was Großmutter noch wusste": Der Herr Doktor beschwört die guten Geister, das wussten schon die Naturvölker im Regenwald! Es muss nicht immer Chemie sein!
Klar, reiche Spitzenfußballer zahlen besser als Kinder im Krankenhaus. Und Spitzensportler, zumal im Fußball mit oft sehr jungen Karrieren, sind nicht selten etwas ungebildet. Da müsste sich doch was verdienen lassen?
Es ist für Journalisten offenbar schwierig, das Gespräch auf diesen Zynismus zu lenken. Denn die logische Nachfrage wäre ja, warum der Herr Doktor seine Zauberkräfte nicht auf wichtigere Ziele lenkt und z.B. krebskranke Kinder heilt?
Also wirklich Jörn! Du bist nicht Up to Date!
Donny Trumpimausi hat uns doch allen ganz fest versprochen, schon ganz bald Krebs und Aids zu heilen... gleich als erstes nach seiner Wiederwahl!!! Das ist auch ausgesprochen wichtig, weil hier doch so viele Windräder stehen, die Krebs verursachen. ... Das Thema wäre dann wohl erledigt.
Das bedeutet ganz klar, dass sich Gott ENDLICH um die Muskelverspannungen der reichen Sportler kümmern kann.