Widerspricht hier nicht der erste Satz dem zweiten?
Ist der Sinn nun von Gott (oder von den Religionen) bereits vorgegeben oder nicht?
Zitat:
Zitat von Trimichi
Man kann die Sinnfragen doch individuell und/oder auch kollektiv klären? Oder etwa nicht. Muss sich das ausschließen? Ein Sinnsucher lebt als Asket in einer Höhe und findet auf Sinnfragen Antworten, buddhistische Mönche sitzen im Kloster bei Tee zusammen und singen und trinken Tee, finden Sinn und die christlichen Gläubigen fröhnen ihrer Religion und finden Sinn. Einverstanden? Wozu aber nun die Religionen? Womöglich geben Religionen Sinn, Richtung und Orientierung vor? Jeder darf selbst Antworten suchen? Dieses in einer religiösen Gruppe zu tun ist dabei ausgeschlossen?
Ein Mensch geht in den Wald und macht Holz. Er findet Sinn. Am nächsten Tag geht er in die Kirche mit anderen zusammen zum Gottesdienst und findet wiederum Sinn und Richtung, Orientierung und Glaube.
Zitat:
Zitat von Jörn
Was sind also die Gründe?
Na, ich meinte, dass Gründe subjektiv sind. Die Summe subjektiver Erlebnisse sind imho Narrative, Mythen und noch weiter abstrahiert oder regelgeleitet Religionen, wenn man so möchte.
Was Du nicht willst das man Dir tut das füg`auch keinen anderen zu. Kann sowohl auf der Individualebene als auch auf der Gruppenebene gelten. Und auch auf der intergruppen- und interkulturellen Ebene, wobei sich hier, auf der interkulturellen Ebene die Debatte entzündet hatte, insofern, dass Du alle Religion abschaffen willst. Blieben also noch Mythen und Legenden und die Narrative wie zum Beispiel die Geschichte vom Sandmännchen oder die Mär von der guten Zahnfee (die sich bei meinem letzten Zahnarztbesuch als die Geschichte von der bösen Zahnhexe entpuppt hatte).
Meine Frage war, was die "Gründe" sind (gemeint sind die Gründe für die Schöpfung), weil Du sagtest, dass allein die Religion diese tiefsinnige Fragen beantworten könne.
Deine Antwort darauf ist:
Zitat:
Zitat von Trimichi
Na, ich meinte, dass Gründe subjektiv sind. Die Summe subjektiver Erlebnisse sind imho Narrative, Mythen und noch weiter abstrahiert oder regelgeleitet Religionen, wenn man so möchte.
Was Du nicht willst das man Dir tut das füg`auch keinen anderen zu. Kann sowohl auf der Individualebene als auch auf der Gruppenebene gelten. Und auch auf der intergruppen- und interkulturellen Ebene, wobei sich hier, auf der interkulturellen Ebene die Debatte entzündet hatte, insofern, dass Du alle Religion abschaffen willst. Blieben also noch Mythen und Legenden und die Narrative wie zum Beispiel die Geschichte vom Sandmännchen oder die Mär von der guten Zahnfee (die sich bei meinem letzten Zahnarztbesuch als die Geschichte von der bösen Zahnhexe entpuppt hatte).
Verstehe ich Dich also richtig, dass die Antwort auf die Frage, wozu das Universum geschaffen wurde, inklusive allen Lebens, allen Sterbens, allen Leidens, folgende ist: "Was Du nicht willst das man Dir tut das füg`auch keinen anderen zu".
Das ist also die Antwort der Religion auf das große Rätsel der Existenz von allem?
Aber gut, dann führe ich es nochmalig aus, wenn ich schon für die folgerichtige Antwort auf Deine Fragestellung abgewatscht werde. Die Psychologie sagt, wie etwas ist. Die Philosophie sagt, wie etwas sein sollte. So haben wir es gelernt an der Uni. Wie auch, dass noch tiefer als die Philosophie die Religion/Mythologie fragt. Wissenschaft, Philosophie und Religion schließen sich nicht aus, sind ineinander verschachtelt, auch als das Modell der geologischen Schichten bekannt. Wissenschaft kratzt an der Oberfläche, Philosophie dringt tiefer vor (unter die Oberfläche). Die tiefste Schicht ist demnach die Religion/Mythologie (Gründe).
Ist mir schon klar, dass Du auf die Feuerbach-Projektionstheorie hinaus willst.
.......
Ausnahmsweise mal nicht, sondern auf die Erläuterung des Lösungsansatz-/-vorschlages von Zarathustra zum Theodizee-Problem. Aber ich finde es auch interessant, etwas über die Bedeutung und Gegenstandsbereiche der einzelnen Wissenschaften zu lesen, wie sie Dir an der Uni vermittelt wurden. Danke Dir für Deine Mühe.
Aber gut, dann führe ich es nochmalig aus, wenn ich schon für die folgerichtige Antwort auf Deine Fragestellung abgewatscht werde. Die Psychologie sagt, wie etwas ist. Die Philosophie sagt, wie etwas sein sollte. So haben wir es gelernt an der Uni. Wie auch, dass noch tiefer als die Philosophie die Religion/Mythologie fragt. Wissenschaft, Philosophie und Religion schließen sich nicht aus, sind ineinander verschachtelt, auch als das Modell der geologischen Schichten bekannt. Wissenschaft kratzt an der Oberfläche, Philosophie dringt tiefer vor (unter die Oberfläche). Die tiefste Schicht ist demnach die Religion/Mythologie (Gründe).
Ist mir schon klar, dass Du auf die Feuerbach-Projektionstheorie hinaus willst.
Obwohl es mit meiner ursprünglichen Frage zur Theodizee nichts zu tun hat, möchte ich gerne noch kurz inhaltlich darauf antworten. Zu meiner Studienzeit hätten sich Dozenten mit solchen Lehrmeinungen sehr kritische Fragen gefallen lassen müssen und wir hätten als Studentenschaft Professoren mit anderen Wissenschaftsauffassungen vom Fachbereich gefordert. Z.B.: Erklären Sie dieses Schichtenmodell und die Verschachtelung von Wissenschaft und Religion am Beispiel der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias? Frageliste lässt sich leicht fortsetzen ...