@Schwarzfahrer: Ja, Logo. Musst dir nur mal ansehen in welchem Verhältnis Kohlestrom im Strommix in D ist.
Was ich meinte ist: Wenn ich 1kWh saubere Energie habe, wo stecke ich sie am Besten rein, um CO2 zu reduzieren? Wieviele CO2 spare ich ein, wenn ich 1kWh „lang“ mit nem eAuto fahre und nicht mit nem Verbrenner? Wieviel CO2 spare ich aber ein, wenn ich 1kWh Kohlestrom kompensiere? Ein Steinkohlekraftwerk hat eine CO2 Billanz von 800-1100 g/kWh. 1kWh entspricht ungefähr 0,1l Diesel. Wenn man 0,1l Diesel verbrennt, entstehen ungefähr 270g CO2. Bei einem Wirkungsgrad der Dieselvorkette von 80-85% heißt dass, wir reden von einer Well-to-Wheel CO2 Billanz von 340g/kWh. Ich würd also das 1kWh Ökostrom lieber so investieren, dass ich dafür 1kWh weniger Kohlestrom erzeugen muss. Bringt deutlich mehr CO2 Einsparung. Am Emde des Tages steht ein Saldo von 460-760g CO2 / kWh zu buche, wenn ich Steinkohlestrom mit Ökostrom ersetze. Braunkohle is übrigens noch schlechter als Steinkohle. Das meine ich.
Völlig weltfremd, gibt es hier auch Großfamilien, die ohne Auto auskommen???
Da ich hier einen sehr extremen Standpunkt vertrete, fühle ich mich da doch angesprochen. Und bei so einem Standpunkt muss man natürlich auch mal mit Gegenwind rechnen.
Ich habe zwei Kinder. Deshalb kann ich mir schon vorstellen, was fünf für einen logistischen Aufwand bedeuten, kann da mangels eigener Erfahrung aber natürlich nicht mit Ratschlägen dienen.
An dieser Diskussion beteiligen sich viele Leute. Anscheinend sind sehr viele Menschen der Meinung, dass es mit dem Individualverkehr so wie bisher nicht weiter geht. Das finde ich gut! Ich habe hier einige gute Ideen gelesen und aufgenommen. Ganz besonders von Leuten, die anderer Meinung sind als ich!
Entschuldige bitte, wenn ich jetzt die ganz große Moralkeule hervorhole: Nur von Dir lese ich bisher nichts konstruktives. Gerade von jemandem mit fünf Kindern würde es mich sehr interessieren, was für eine Welt er seinen Kindern hinterlassen will und wie sein Beitrag dazu aussieht.
Zitat:
Zitat von welfe
Ja, ich kenne Familien ohne Auto. Die leben auf Kosten derer, die ein Auto haben: "Kannst du meine zum Wettkampf etc mitnehmen? Ich kann nicht fahren, ich habe kein Auto." Ganz einfach.
Also ich miete mir einfach eins, wenn ich mal zu einem Wettlampf will. Denn genau darauf habe ich keinen Bock: Überall rumtrompeten, dass man keins braucht und dann bei jeder Gelegenheit angeschissen kommen. Für die kleineren Gelegenheiten zwischendurch nutze ich Carsharing oder ein Taxi. Bekomme ich beispielsweise Besuch, fahre ich mit meinem Klapprad zum Bahnhof und mit dem Taxi zurück. Denn es ist für mich ein Gebot der Höflichkeit, ihn nicht mit meinen "Spinnereien" zu belästigen und ihn missionieren will ich schon mal gar nicht.
Viele Grüße,
Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek
(...) Foren lesen macht langsam...
Geändert von chris.fall (05.04.2019 um 21:54 Uhr).
Dazu muss man aber auch sagen, dass der ÖV hier in der Schweiz (wo Du meines Wissens aufgewachsen bist) schon sehr lange sehr gut ausgebaut ist. Wir haben seit 8 Jahren kein Auto mehr, sind viel unterwegs und es klappt sehr gut.
Ich habe über 30 Jahre im Hochwald (D-RP) gelebt. Dort sind viele Dörfer, bei denen ich mir nicht vorstellen kann, wie man als Familie ohne Auto klarkommen könnte.
Klar, ich bin in Zürich-Wollishofen aufgewachsen, in ländlichen Regionen mag es anders aussehen. Längere Fahrten mit dem Zug finde ich eigentlich für Familien angenehm, weil sich da die Kinder mehr bewegen können als im Auto.
Auch mit Duschmöglichkeit würde das bedeuten, dass ich zusätzlich Zeit auf der Arbeit für Duschen und Umziehen einplanen müsste, also, um meine Arbeit zu schaffen, früher aus dem Haus müsste.
ich dusche jeden Morgen. Da macht es für mich - bis auf die Zeit für's Umziehen - keinen Unterschied ob ich mich vor dem Weg zur Arbeit oder danach dusche.
Ich denke aber schon seit dem "Mit dem Rad zum Schwimmtraining" über einen extra Thread mit dem Thema "Zeitmanagement für Triathleten nach" o.ä. nach.
Man kann auch das etwas flußaufwärts liegende Kernkraftwerk Isar II. Eines hinsichtlich der produzierten Energiemengen per anno führenden Kernkraftwerke der Welt. Das KKI II hat ne Keistung von 1.410 MW netto. Wenn man das ausrechnet, kommt man darauf, dass dieses hochpotente KKW ca. 10min laufen muss, wenn die Hälfte der BMW Mitarbeiter so laden wie Dirk das beschrieben hat.
Ich denke , wenn man es will, wäre das kein großes Problem den Strom heranzuschaffen. Nur will man das nicht, man sucht immer Ausreden warum etwas nicht geht. Ausserdem muss das ja auch nicht von einem Tag auf den anderen sein. Das entwickelt sich ja.
Nene, wir Deutschen schaffen uns selber ab. So wie wir hier zurzeit politisch, wirtschaftlich hantieren werden wir uns nie an überhaupt irgendwas anpassen können und Veränderungen erreichen und folglich langsam untergehen.
Ich bin da sehr pessimistisch, aber die besten Zeiten haben wir wohl hinter uns.
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Strommenge von E Autos
Man darf auch nicht vergessen, dass man ja auch Strom einspart, wenn mehr E Autos rumfahren, denn schon allein die Erzeugung von Benzin und Diesel frisst sehr viel Strom. Jedes EAuto, das einen Verbrenner ersetzt, spart also auch was ein.(Und die Erzeugung von benzin ist sicherlich nicht umweltfreundlich)
Die Stromverbrauchkette der Erzeugung reicht von den Bohrinseln über Schiffstransport, Raffinerie, LKW Transport bis zur Tankstelle.
Hier ist ein schöner Bericht dazu, der mal grob alle Verbräuche ausrechnet: https://edison.handelsblatt.com/e-hu.../20826274.html
Ergebnis:
7 Liter Benzin - Durchschnittsverbrauch für 100km - verbrauchen mindestens 11KWh an Strom , und dann ist der benziner noch keinen Meter gefahren. Das reicht einem E Auto allein für 50-80km.
In Shenzhen (China) fahren 16000 E Busse, da geht das komischerweise. warum nicht bei uns?
weil die da keine Demokratie haben. Wenn die Partei da ein Problem erkennt, wird das ohne viel Diskussion einfach geregelt. Total versmogte Städte? Es werden E-Busse verordnet und der Smog ist aus der Stad raus(*), fertig.
(*)Edith hat noch mal kurz gegoogelt und gefunden, dass China zwar (für sie überraschend) 26% seines Stromes regenerativ erzeugt, aber eben 70% thermisch, also aus Kohle.
weil die da keine Demokratie haben. Wenn die Partei da ein Problem erkennt, wird das ohne viel Diskussion einfach geregelt. Total versmogte Städte? Es werden E-Busse verordnet und der Smog ist aus der Stad raus(*), fertig.
(*)Edith hat noch mal kurz gegoogelt und gefunden, dass China zwar (für sie überraschend) 26% seines Stromes regenerativ erzeugt, aber eben 70% thermisch, also aus Kohle.
Viele Grüße,
Christian
Haben wir in D eine Demokratie? Kommt mir irgenwie nicht so vor.