Wer geht denn bei Dir in Mannheim in der Fußgängerzone einkaufen? Ohne mich da näher auszukennen, würde ich vermuten, es sind die Mannheimer. Ein Teil kommt vielleicht auch aus dem Umland mit einer Entfernung von vielleicht 15 Kilometern vom Zentrum. Fast allen diesen Personen stehen öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung, meistens sogar mehrere verschiedene.
Das Umland bzw. Einzugsgebiet ist deutlich weiter definiert, ich bin mit ca. 18 km noch recht nahe, und kann allein gut mit dem Rad hin; mit Familie klappt das nicht mehr immer, je nach Transportbedarf auch mir nicht. Mit ÖPNV dauert es für mich deutlich länger, als mit dem Rad (3 - 5 Mal Umsteigen); natürlich gibt es Leute, die günstig wohnen, die kommen auch mit ÖPNV.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Woraus leitest Du das Recht dieser Menschen ab, vor der Haustür der Stadtbewohner billigen Parkplatz zur Verfügung gestellt zu bekommen, nebst einer "einfachen und zügigen" Anfahrt?
Es geht nicht um "das Recht", und ich schrieb nichts vom billigem Parkplatz. Mir geht es um ein sinnvolles Verkehrsangebot, um sowohl Kunden als auch Geschäften gerecht zu werden; die Hauptfunktion von Mobilität muß zügig, direkt, effektiv sein. Auf dem Land ist vieles nicht mehr zu bekommen. Z.B. Hat Mannheim inzwischen den einzigen Sportladen mit nennenswert umfangreichem Qualitätssortiment in der Region zwischen Darmstadt und Karlsruhe (auch Heidelberg hat nur noch einen überschaubaren Sportladen, andere Orte höchstens einzelne Spezialisten).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.
Natürlich kommen die Innenstadbewohner auch auf die Idee, an den Tegernsee zu fahren. Die wollen in ihrer Freizeit auch mal raus. Und ich will ja auch nicht zwingend kostenlose Parkplätze - wo es knapp ist mit Parkplätzen, ist sicherlich eine Regulierung sinnvoll und ein Obulus angebracht. Ob es dann sinnvoll und angemessen ist, (wie kürzlich in Reutte gesehen), daß die Parkplätze nur ganze Tagesgebühren haben, ohne Zeitstaffelung, obwohl ich z.b. nur für 2 h ins Schwimmbad gehe, kann man natürlich diskutieren (allerdings ist die Parkgebühr immer noch niedriger, als der Schwimmbadeintritt oder die Busfahrkarte).
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner
Da hast Du sicher Belege für die beiden Behauptungen.
Amazon ist in Amerika nicht erfolgreich weil die Infrastruktur der Städte auf Autos ausgelegt ist und auch daß eine Autofreie Innenstadt nicht mit erfolgreichen lokalen Einzelhändlern zusammen geht.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.
Du möchtest aber vermutlich auf einer gut ausgebauten Autobahn zum Tegernsee kommen und nicht auf einer einspurigen Landstraße.
In Stuttgart ist es z.B. so, dass du schon mal froh bist, wenn du überhaupt zur Parkpklatzsuchen gekommen bist, weil der Weg dorthin schon nervenaufreibend ist und meist sehr zeitraubend.
In Stuttgart ist es z.B. so, dass du schon mal froh bist, wenn du überhaupt zur Parkpklatzsuchen gekommen bist, weil der Weg dorthin schon nervenaufreibend ist und meist sehr zeitraubend.
Ich bin mal mit dem Auto von Erfurt nach Stuttgart gefahren. Das waren ca. 350km. Ich war nach knapp 3,5h am Ortseingang Stuttgart. Das war entspannt gefahren und angekommen. Ich habe danach aber noch fast 1,5h in die Stadtmitte benötigt. Das war alles andere als entspannt. Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe
Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe
Ich habe 10 Jahre in Stuttgart gewohnt (zugegeben bis vor 35 Jahren). Stuttgart ist schon allein wegen der Topographie für jeden Verkehr eine Katastrophe; mit dem Rad ist es auch nicht besser (außer für Bergtraining für Triathleten), und Bahnverkehr hat auch seine Grenzen (siehe Stuttgart 21). Übrigens, was ist "Ortsrand Stuttgart"? Du meinst die Autobahnabfahrt? Stuttgart ist ja eigentlich ein Konglomerat von kleineren Ortschaften. Von der Autobahn bis in die Stadmitte quert man locker 3 - 4 Städtchen (und Wäldchen).
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich bin mal mit dem Auto von Erfurt nach Stuttgart gefahren. Das waren ca. 350km. Ich war nach knapp 3,5h am Ortseingang Stuttgart. Das war entspannt gefahren und angekommen. Ich habe danach aber noch fast 1,5h in die Stadtmitte benötigt. Das war alles andere als entspannt. Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe
Ja, mein Beileid, ist aber normal. Da hatten wir Protestler gar nicht so unrecht, als wir gegen das Konzept von S21 auf die Straße gingen Manchmal frage ich mich wirklich, was mit Deutschland los ist, wenn Baustellen ewig nicht fertig werden und preislich ständig nach oben korrigiert werden. Zu viel Bürokratie, zu kompliziert konzipiert?
Du meinst die Autobahnabfahrt? Stuttgart ist ja eigentlich ein Konglomerat von kleineren Ortschaften. Von der Autobahn bis in die Stadmitte quert man locker 3 - 4 Städtchen (und Wäldchen).
Ich meine das Ortseingangsschild nach der Autobahnabfahrt aus Richtung Heilbronn.
Zitat:
Stuttgart ist schon allein wegen der Topographie für jeden Verkehr eine Katastrophe; mit dem Rad ist es auch nicht besser (außer für Bergtraining für Triathleten), und Bahnverkehr hat auch seine Grenzen (siehe Stuttgart 21).
Das ist auch schwer. Es ist allerdings deutlich aufs Auto fokussiert. Und hier ist die Grenze des Machbaren (eigentlich des Erträglichen) längst überschritten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Stuttgart mit der Zahl an Autos vernünftig funktionieren kann. Irgendwann ist es einfach zuviel. Und hier liegt das Überschreiten dieser Grenze deutlich in der Vergangenheit. Da würde ich ja sogar "Degrowth" unterstützen
Ich meine das Ortseingangsschild nach der Autobahnabfahrt aus Richtung Heilbronn.
Also ja, ab Autobahnabfahrt, inklusive der Fahrt durch die Stuttgarter Dörferlandschaft (Kornwestheim, Zuffenhausen, Feuerbach, ...).
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Stuttgart mit der Zahl an Autos vernünftig funktionieren kann. Irgendwann ist es einfach zuviel. Und hier liegt das Überschreiten dieser Grenze deutlich in der Vergangenheit. Da würde ich ja sogar "Degrowth" unterstützen
Es ist auch schwer vorstellbar, wie es ohne Auto funktionieren kann, wenn man sein Leben nicht auf eines der Dörfer begrenzt. Ich habe zum Schluß in der Innenstadt gewohnt, Auto war nur für Fahrten aus der Stadt raus am Wochenende nötig, innen ging alles mit Rad und S-Bahn - soweit schön (die Fahrt ins Grüne dauerte aber immer ewig lang).
Davor war ich in Feuerbach bzw. Botnang; was nicht im Dorf vorhanden war, wie z.B. die Uni in Vaihingen, war nur per Fahrrad oder Auto in sinnvoller Zeit erreichbar (Anfangs gab es nicht mal die S-Bahn da raus, und Fahrad war je einfach-Strecke 250 hm; ich war damals noch kein Triathlet. hatte aber Spaß daran - wie nur wenige andere). Meine Mutter kam ohne Auto nie in ihre Arbeit (Schillerhöhe). Inzwischen ist wohl der Einzugsbereich für Pendler wegen der hohen Mieten in Stuttgart erweitert, was die Zahl der Autos erhöht. Das ist bei der Topologie tödlich. Bin froh, dort weg zu sein, der Verkehr war eines der Hauptgründe, aus der Großstadt rauszuziehen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)