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Zitat von Weißer Hirsch
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Hey Hirschi,
Danke Dir für die Fürsorge, leider kann ich langsam schon einwandfrei, ich bräuchte die andere Anleitung - die mit der Verschnellerung, aber wahrscheinlich bringt die Dein radelnder Jean Pütz von Slowtwitch erst pünktlich zum Winterhalbjahr raus...
Sportfreunde,
Heute war der Start in den Tag genial, bereits 4:30 Uhr hatte ich meinen ersten inneren Kampf in der Nachspielzeit für mich entschieden.
Zu diesem Zeitpunkt wachte ich nämlich auf - die beiden Mädelz im Zimmer sägten um die Wette, das hielt meine innere Uhr wohl bereits für das Wecksignal.
Leider dauerte der dunkle Weg im Haus nach unten Richtung Höllenbike einen Tick zu lang, so dass ich vorher in's Gästzezimmer abbog und auf dem Sofa darniedersank, die vorherigen Tage und die knappen 4 Stunden Nachtruhe forderten ihren Tribut.
5 Uhr klingelte aber dann doch der echte Wecker - wie Rambo im Schlaf mit geschlossenen Augen locker zwei Kampfjets mit einem Pfeil abschiesst, so habe ich mittlerweile bei jedem Schlafwandeln und nächtlichen Toilettengang den Wecker wie angetackert am textilfreien Körper.
Wie gut, dass ich nachts (bisher?) nie groß muss(te).
Ob ich dann noch differenzieren würde zwischen Hakle feucht und Blackberry schwarz... könnte 'ne knappe Sache werden - wobei selbst dann die Weckfunktion nicht beeinträchtigt werden sollte, neben dem Hupen kommt dann eben noch eine sensorisch-interessante Note dazu...
Ich hatte das Wecker-Teil mit optionaler Telefonierfunktion also am Mann und sprang beim ersten Piep wie ein Feuerwehrmann beim Alarm in die Klamotten - und los.
3,5 Stunden durch die rauchgeschwängerte Luft, in den Ortschaften konnte ich (bereits/noch) die Kameraden der Feuerwehren, welche die ausbrennenden Hexenfeuer mit den letzten Schlucken Hopfentee bewachten, mit einem erfrischenden "Sport Frei" ermuntern.
Nach 2 Stunden war es dann sogar mild genug, die Handschuhe abzustreifen und die letzten 90 Minuten mit der Sonne im Rücken zurück von den Lausitzer Seen nach Hause zu demmeln.
Dort begannen wir dann das erhoffte Feiertagsprogramm mit der Familie.
Der Tag bei der Feuerwehr war wirklich super!
Wir wohnen ja noch keine drei Jahre in der (kleinen) Stadt, kennen aber mittlerweile vom Bürgermeister bis zum Netto-8Uhr-erst-mal-drei-Bier-frühstücken-Assi alle.
So wurden wir auch vom Bgm. abgefangen und persönlich begrüßt.
Das hängt mit einer Geschichte von vor knapp 3 Jahren zusammen, als wir uns zu unserer Anfangszeit hier zufällig gerade bei ihm "beschwerten", dass im Ort doch so manches "anders" als anderswo sei.
Und zwar verhielt es sich wie folgt:
Wir wollten nach 13 Jahren weg aus Ulm, ich war bei meinen Berufstouren auf der Suche nach etwas Geeignetem, es sollte grob im Dreieck Erfurt-Berlin-Dresden sein.
Nach einigen Versuchen querbeet hatten wir uns auf unser heutiges Haus und Grundstück festgelegt und ich bin dann hier in die lokale Besucherinformation des Rathauses wegen dem Kleinkram (Sportverein, Schwimmhalle, Stadion, Arbeitsmöglichkeit, Schule, Kinderbetreuung,...).
Ich:
"Guten Morgen, wir möchten hier herziehen und daher wollte ich Sie bitten, mir ein paar Informationen zur Stadt zu geben".
Sie:
"Wie? Wohin ziehen?"
Ich:
"Na hier in den Ort."
Sie:
"Wo kommen Sie denn her?"
Ich:
"Ulm."
Sie:
"Hilde! Hilde! Komm mal her!"
Hilde
"Ja Karin, was gibt es denn?"
Karin:
"Der Herr will hier her ziehen!"
Hilde:
"Zu uns?"
Karin:
"Sagt er zumindest."
Hilde:
"Wer zieht denn freiwillig zu uns? Hier gibt's doch nüscht!"
Ich:
"Hmhm, räusper..."
Hilde und Karin ignorieren mich.
Karin:
"Hilde, hol mal den Danz."
Hilde:
"Das kriegen wir auch ohne den hin."
Ja war ich denn der erste Nichtureinwohner seit 1990, der angab, in diesen Ort freiwillig ziehen zu wollen?
"Ich will Sie ja nicht unterbrechen, aber ein Stadtprospekt zu den Schulen, Familieneinrichtungen und Vereinen wäre super".
Hilde und Karin unisono:
"Hammwa nich, aber Sie können den Kulturführer haben, da gibt es tolle Sachen in Dresden, der sächsischen Schweiz und oben an den Seen".
So ging dies noch eine Weile, die Damen wollten mich unbedingt auf andere "tolle Gegenden" umpolen - danach wußte ich:
Hier will ich hin - und so kam es dann ja auch.
Und die Geschichte sprach sich dann eben bis zum Bürgermeister rum (mit Namen Danz) und seither grüßen wir uns und schnacken bei Gelegenheit über den Sport und die Stadt.
Herrliche Provinz!
Nach der Feuerwehrsause bin ich bei Gewitter flink noch eine Stunde gerannt und jetzt geht's ab in die Falle, die nächsten drei Tage steht der Frühsport als gesetzt auf der Agenda - bis dahin wünsche ich uns allen eine gute Zeit!