Doch, an der erwartbare Anzahl von schweren Verläufen nd Todesfällen, und damit an den wichtigen Zielparametern einer Epidemie-Eindämmung ändert die Definition des Begriffes "Risikogruppe" sehr wohl eine Menge, ...
In der Regel wird doch immer von den Risikogruppen gesprochen und durchaus differenziert zwischen den Altersgruppen sowie Vorerkrankungen, wer sich die Mühe macht, die RKI Berichte zu lesen. Und auch für die Risikogruppen gilt natürlich, dass man die Gesamtheit der Statistiken nicht eins zu eins auf einen Einzelfall übertragen kann (auf den 70zigährigen IM-Finisher z.B.), wie Du weisst, und das der Einzelfall sich nicht auf die Gesamtheit verallgemeinern lässt. Eigentlich banal, wenn man sich die Zahlen für die Altersgruppen und die Menschen mit Vorerkrankungen anschaut, die halt zusammengenommen ca. eine Menge von 30 % in DE ergeben.
Hier der Artikel im Spiegel dazu. Hätte mir Infos gewünscht wie das Studiendesign genau aussieht. Findet man wahrscheinlich irgendwo, hab ich Grad keine Zeit zu suchen. Klingt aber natürlich gut.
Genau diese Definition gilt es zu präzisieren. Eigene Erfahrung: Ärzte neigen jedes medizinische Risiko maximal hoch zu hängen, und sträuben sich, Risiken relativ zueinander einzuordnen oder gar zu quantifizieren. Meine Hypertrophe Kardiomyopathie wurde vom ersten Kardiologen so eingestuft, daß ich am besten mich nie mehr anstrenge (am Besten Puls immer unter 100), da diese Diagnose ein "erhöhtes Risiko" für plötzlichen Herztod bedeuten soll. Erst nach mehreren Jahren ist jetzt die Uniklinik mit einer quantifizierten Risikoeinschätzung rausgerückt: bei meiner Situation (Befund, Alter, sonstiger Zustand, Belastbarkeit, ...) liegt das Risiko zwar 10x höher, als für den Normalsterblichen, aber immer noch im Bereich von unter 2 %, und ich wurde ermutigt, weiterhin nach Wohlgefühl Ausdauersport zu treiben (wenn auch kein Wettkampf, und obwohl ich jetzt eingeschränkter bin, als vor 5 Jahren). Ebenso sind die 30 % der Corona-Risikogruppe nicht alle gleich hoch gefährdet, sondern unterliegen einer großen Spreizung. Undifferenzierte, vor allem unquantifizierte Risikoangaben sind daher wenig hilfreich zur Gefahreneinschätzung, aber super geeignet Angst zu schüren.
Verstehe deinen Einwand nicht, in dem Artikel wird doch klar deutlich wie Jens Spahn auf diese Zahl kommt
Zitat:
"...Bei uns sind 23 Millionen Deutsche über 60", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im Politik-Talk Die richtigen Fragen auf Bild live. "Wir sind ein Wohlstandsland mit Zivilisationskrankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewichtigkeit. Alles Risikofaktoren für dieses Virus, wie für viele Infektionskrankheiten übrigens auch."
Verstehe deinen Einwand nicht, in dem Artikel wird doch klar deutlich wie Jens Spahn auf diese Zahl kommt
Zitat:
"...Bei uns sind 23 Millionen Deutsche über 60", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im Politik-Talk Die richtigen Fragen auf Bild live. "Wir sind ein Wohlstandsland mit Zivilisationskrankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewichtigkeit."
Tja, und eben dies erweckt den Eindruck, daß alle das gleich hohe Risiko haben, was aber nicht der Fall ist. Allein Bluthochdruck ist ein sehr breites Feld, bei dem die Zahl der "Risikopatienten" durch eine kleine Änderung der Grenzwerte gleich um 50 % höher oder niedriger ausfällt - ohne daß die betreffenden Personen echte oder andere Probleme hätten. Bei manchen führt Corona mit 90 % Wahrscheinlichkeit zu schweren Verläufen, bei anderen mit höchstens 10 %, den meisten irgendwo dazwischen - daher trügt das Bild, daß so viele (gleich) "hoch gefährdet" sind.
Abgesehen davon, wenn das
Zitat:
Alles Risikofaktoren für dieses Virus (sind), wie für viele Infektionskrankheiten übrigens auch.
Wieso konnten wir es so lange verantworten, diese Menschen nicht alle in der winterlichen Infektzeit durch gemeinsamen Verzicht auf Kontakte zu schützen, bzw. wie haben sie sich bisher geschützt? Oder heißt der letzte Satz, daß wir den gegenwärtigen Zustand in Zukunft beibehalten, weil es ja so viele Risikopatienten gibt, die nicht nur von Corona, sondern von jedem Mitmenschen als Virusschleuder bedroht sind?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Wieso konnten wir es so lange verantworten, diese Menschen nicht alle in der winterlichen Infektzeit durch gemeinsamen Verzicht auf Kontakte zu schützen, bzw. wie haben sie sich bisher geschützt? Oder heißt der letzte Satz, daß wir den gegenwärtigen Zustand in Zukunft beibehalten, weil es ja so viele Risikopatienten gibt, die nicht nur von Corona, sondern von jedem Mitmenschen als Virusschleuder bedroht sind?
Stichwort: Medikamente wie Antibiotika gegen grippal verursachte Lungenentzündung oder hohes Fieber in Verbindung mit einer Grippe z.B.. . Gäbe es ähnlich wirksame Medikamente gegen Sars Cov-19 würde man anders mit der Pandemie umgehen, weil dann die Sterblichkeit und schwere Verläufe deutlich niedriger wären.