Macron und seine Parteianhänger wollen einige der angeführten Punkte gerade ändern und er brachte entsprechende Reformen (Sozialabbau) auf den Weg. Insofern verfolgt Macron durchaus eine neoliberale Agenda. In Fr regt sich allerdings im Unterschied zu DE Widerstand, wenn z.B. das Renteneintrittsalter verlängert werden soll.
Franzosen gehen 5 Jahre früher in Rente als Deutsche. Es stellt sich schon mal die Frage, warum es im "vereinten" Europa so große Unterschiede gibt. Nur Portugiesen und Iren gehen später als Deutsche. Und obwohl wir spät in Rente gehen, steuern wir auf eine breite Altersarmut zu.
In Frankreich brach bei der letzten Wahl das Parteiensystem zusammen. Mit Macron steht der Freihandel, Europa, das Postnationale und Globalisierung im Vordergrund. Möglicherweise erkennen die Menschen, dass diese Dinge kein Allheilmittel sind.
Amerika hat Trump. In Deutschland sitzt die AfD in allen Landtagen und ist stärkste Opposition. England hat den Brexit. In Frankreich hatte LePen die absolute Mehrheit unter der Arbeiterschaft.
Franzosen gehen 5 Jahre früher in Rente als Deutsche. Es stellt sich schon mal die Frage, warum es im "vereinten" Europa so große Unterschiede gibt. Nur Portugiesen und Iren gehen später als Deutsche. Und obwohl wir spät in Rente gehen, steuern wir auf eine breite Altersarmut zu.
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Das liegt hauptsächlich am zu geringen Lohnniveau in den unteren Lohneinstufungen in DE, wo die Rentenbeiträge nicht ausreichen, um später eine Rente über der Existenzsicherung zu erhalten. Der Mindestlohn in DE liegt im EU-Vergleich hinter LU, FR, BE, NE, IR. Es wären in diesen Bereichen eine sofortige Niveau-Anhebung der Löhne in DE notwendig.
...Es geht um:
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- eine internationale Widerstandsbewegung, als Gegenpol zu multinationalen Konzernen
- Stop der neoliberalen Agenda
Was der ganz kleine Mann jeden Tag tun kann, hatte ich schon erwähnt: Das Gegenteil von Divide et impera! Zusammenhalt fördern, Vereinstätigkeit, Nachbarschaftshilfe usw.
Ja. Das liest sich -auf den ersten Blick- vernünftig.
Aber kann und darf sich eine "internationale Widerstandsbewegung" bei der angestrebten Förderung des Zusammenhalt auf Personen bestimmter Herkunft beschränken und sich somit u. a. gegenüber Menschen, die vor den Folgen der "neoliberalen Agenda" auf der Flucht sind nur wegen deren Herkunft, Abstammung und Religionszugehörigkeit verweigern?
Ja. Das liest sich -auf den ersten Blick- vernünftig.
Aber kann und darf sich eine "internationale Widerstandsbewegung" bei der angestrebten Förderung des Zusammenhalt auf Personen bestimmter Herkunft beschränken und sich somit u. a. gegenüber Menschen, die vor den Folgen der "neoliberalen Agenda" auf der Flucht sind nur wegen deren Herkunft, Abstammung und Religionszugehörigkeit verweigern?
Was schreibt Prof. Michael Hartmann dazu?
Gruß
N.
Ich weiß nicht, was er dazu schreibt, aber warum sollten Personen ausgeschlossen werden?
Die Gelbwesten protestieren gegen die Benzinpreise, weil sie hierbei direkt betroffen sind. Zahlreiche Leute müssen auf das Land ziehen und irgendwelche Jobs annehmen, sind also auf das privaten PKW angewiesen. Zwar rechtfertigt die Regierung das mit Umweltschutzgründen, die öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Land und in den Stadtrandbezirken wurden nichtsdestominder nicht ergänzt, zugleich die Lohnabhängigen und sozial Schwachen aus den Städten verdrängt wurden und ständig lange Wege zu ihren Arbeitsplätzen und in die Städte in Kauf nehmen müssen. Es werden also mal aufs Neue die zur Kasse gebeten, die nicht umsteigen können.
Nicht nur das, denn anhand die Einschnitte bei der Bahngesellschaft möchte Macron noch mal über 11 000 Schienenkilometer abschaffen. Zeitgleich wird der Ölkonzern Total von jeglichen Steuern befreit und bekommt grünes Licht für neuer Ölfelder. Es hat sich in der Haushaltsdebatte für 2019 herausgestellt, dass über 500 Millionen € aus der Benzinsteuer nicht für die Energiewende genutzt werden, statt dessen Haushaltslöcher gestopft werden sollen, die durch die Abschaffung der Vermögenssteuer entstanden sind.
Prof. Michael Hartman hat kürzlich im Rahmen der Vortragsreihe Soziale Ungleichheit in Deutschland und Frankreich der Stiftung Demokratie Saarland eine Rede über die Eliten in Deutschland und Frankreich gehalten, die aufgezeichnet wurde.
Das entsprechende Video schaue ich mir jetzt an.
Im Begleittext ist u.a. folgendes zu lesen:
Zitat
Emmanuel Macron ist die perfekte Verkörperung des französischen Elitesystems. Er stammt aus einer großbürgerlichen Familie, hat eine der renommiertesten Schulen des Landes besucht, danach mit der Sciences Po und der ENA zwei der berühmten Elitehochschulen absolviert und während seiner Berufslaufbahn erst eine Spitzenposition in der öffentlichen Verwaltung, dann eine in der Wirtschaft und schließlich eine in der Politik bekleidet.
Die Eliten entfernen sich immer weiter von der normalen Bevölkerung, sagt der Soziologe Michael Hartmann. Das verändere ihr Denken und nütze Rechtspopulisten.
Mir hat der Vortrag auch gefallen :-).
Es freut mich ganz besonders, wenn sehr gebildete und intelligente Leute auch in ethischer oder moralischer Hinsicht etwas darstellen.
Michael Hartman wirkt auf mich so, auch wenn er fast durchgängig sich darum bemüht einfach sachlich Fakten darzustellen.
Ab und zu lässt er dann halt doch ein bisschen was durchblicken :-) und das ist dann wahrscheinlich wesentlich wirkungsvoller als würde er sich dauernd so geben.
Solche Menschen sind ein großer Trost für mich und machen mir Hoffnung.
Es gibt sie also tatsächlich Vertreter wirklicher Eliten.