Nur hat die Jury schon entschieden.
Hoffentlich kommen die verbleibenden Fahrer gut durch. Wenn die namhaften Faher weiterhin in dieser Frequenz stürzen/ausscheiden, wird es einsam in Paris.
Man könnte die Abläufe im Sprint vermutlich sehr lange und sehr intensiv analysieren.
So könnte man bestimmt einige Fehlverhalten verschiedener Rennfahrer finden.
Wahrscheinlich wäre es auch möglich das erste Fehlverhalten innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls herauszufinden, was eine Kette von ungünstigen Verhaltensweisen anderer Fahrer verursachte.
Das Ganze hat sich aber innerhalb kurzer Zeit abgespielt und die Fahrer waren ganz sicher völlig aufgedreht und voller Stresshormone.
Ich bin nicht dafür krasse Fehlverhalten, vor allem welche, die Verletzungen anderer Fahrer oder gar schwere oder schwerste Unfälle billigend in Kauf nehmen, nicht zu ahnden - ganz im Gegenteil, aber man bedenke, um was es ging und wie die Umstände waren.
Kein Mensch verhält sich bei Tempo 70 auf dem Rennrad so wie ganz ruhig und ausgeglichem am Schreibtisch.
Für mich sieht es in den Videoauschnitten, die ich kurz mir angeschaut habe, so aus als würde Cavendish Sagan bedrängen, in dem er sich zwischen ihn und der Bande platzieren möchte bzw. diesen Zwischenraum nutzen, um an ihm vorbeizufahren.
Ich bin ein friedliebender Mensch, aber ich weiß nicht, ob ich da nicht auch meinen Ellenbogen zur Seite geneigt hätte.
Was zuvor ablief, habe ich mir allerdings nicht angeschaut.
Wenn man die Einzelbilder ein paar Sekunden früher beginnen würde, könnte man aber auch sehen, dass Cavendish nur deshalb Sagan mit dem Kopf wegdrückt, weil Sagan 2-3m von der Mitte nach rechts rübergezogen ist und Cavendish den Platz nimmt.
Zu dem Sturz wäre es nicht gekommen, wenn Sagan in der Mitte geblieben wäre.
Wenn es nicht um puren Vorsatz geht (was hier sicher nicht der Fall ist), bestraft die Rechtssprechung auch den unglücklichen Zufall. Aber auch wenn Sagan nur zur falschen Zeit am falschen Ort war: Sein 2-3m Rechtsdrift hat nicht zur Entspannung der Situation beigetragen.
alles richtig. nur passieren solche situationen quasi in jedem zweiten sprint. und es sind schon vorher stürze durch schlenker oder das verlassen der fahrlinie passiert. noch nie wurde daür ein fahrer mit ausschluß bestraft. mit dieser strafe kann eigentlich nur ein absichtliches umfahren/umstoßen/ellenbogenwegchecken des kontrahenten bestraft werden. und das war sicherlich auch der gedanke hinter der strafe. nur liegen sie falsch. die ellenbogenbewegung von sagan hat null mit dem sturz von cavendish zu tun.
alles richtig. nur passieren solche situationen quasi in jedem zweiten sprint. und es sind schon vorher stürze durch schlenker oder das verlassen der fahrlinie passiert. noch nie wurde daür ein fahrer mit ausschluß bestraft. mit dieser strafe kann eigentlich nur ein absichtliches umfahren/umstoßen/ellenbogenwegchecken des kontrahenten bestraft werden. und das war sicherlich auch der gedanke hinter der strafe. nur liegen sie falsch. die ellenbogenbewegung von sagan hat null mit dem sturz von cavendish zu tun.
+1
Sagan ist hier ein Sündenbock gewesen. Schade das er raus ist.
Schon richtig der Einwand, aber wie würde eine perfekte, auch für die Öffentlichkeit nachvollziehbare Entscheidung der Rennjury lauten?
Nur Demarre disqualifizieren ( bzw. für diese Etappe auf den letzten Platz zurücksetzen) und den Ellbogen von Sagan ungeahndet lassen?
Demarre und Sagan disqualifizieren?
Cavendish auch noch zu bestrafen, der natürlich rückblickend betrachtet auch hätte zurückziehen können, als es absehbar eng wurde, wäre angesichts dessen, dass er das Hauptopfer aller Aktionen von Demarre, Sagan und seiner eigenen war, abwegig.
Im Prinzip wäre es rein juristisch betrachtet wünschenswert, einen Regelverstoß unabhängig von den Folgen zu ahnden, da die tatsächlichen Folgen (Sturz/ kein Sturz/ Sturz mehrerer Fahrer/ Sturz mit Verletzungsfolge) letztlich gerade in einem Radsportmassensprint eine Frage des Zufalls sind.
In der Praxis ist es aber anders. Fahrlässige Tötung wird in der herkömmlichen Justiz auch härter bestraft als fahrlässige Verletzung. Demarres Fahrweise hatte keinen unmittelbaren Sturz zur Folge, auch wenn er indirekt zur Eskalation hinter ihm beitrug.
Wenn der Ellbogen von Sagan nicht zu dem spektakulären Sturz von Cavendish und nachfolgenden Fahrer geführt hätte (bzw. daran beteiligt gewesen wäre), hätte es wohl auch keine Bestrafung gegeben und das Ganze wäre Sagan als "gesunde Härte" oder "Schlitzohrigkeit" ausgelegt worden. Da es aber die Fernsehbilder mit dem Foul und v. a. dem nachfolgenden Sturz gab, stand die Jury nahezu unter Handlungszwang.
Durchaus möglich, dass Cavendish sogar ohne Ellbogen gestürzt wäre, da sein Gleichgewicht davor schon nicht mehr gegeben war, aber das wird man jetzt nicht mehr rausbekommen.
stimmt alles haargenau was Du schreibst.
Ausschluss ist trotzdem übertrieben
Djamolidin "der Terror von Taschkent" Abdujaparov hätte darüber nur gelacht
Auch wenn ich Sagan nicht übernatürlich mag, finde ich die Strafe ist zu hart. Im ersten Moment dachte ich auch an einen Ausschluss. Wenn man sich die Wiederholungen anschaut sind 30 sec und 80 Punkte Abzug sicherlich gerecht fertig. Vielleicht sollte man ihm 150 Punkte abziehen um zu gewährleisten, dass er grün nicht nach Paris trägt. Damit wäre er individuell bestraft und das Team könnte weiter um Etappensiege kämpfen. Geschmack bekommt das noch zusätzlich falls Demare oder Bouhanni das Grüne nach Paris tragen.
Ich sehe den Vorgang etwas anders. Cav (auch wenn ich den noch weniger mag als Sagan) hatte keine andere Wahl. Auch wenn es hier nicht den falschen trifft (rein vom eigenen Sprintverhalten her -so einen Unfall wünscht man keinem) wird er halt von Sagan abgedrängt. Das er den Kopf auflegt ist meiner Meinung nach nur noch ein Versuch die Balance zu halten. Daher ist auch richtig, dass der Ellenbogen beim Sturz auch keine aktive Rolle mehr spielt. Schaut euch mal die 3-4 Sekunden vor dem Sturz an. Da ist einerseits erkennbar, dass die beiden nebeneinander fahren und das Sagan da schon einmal den Ellenbogen ausfährt und Cav auch ausweicht. Beim zweiten Mal konnte er halt nur nicht mehr ausweichen.
Wäre das eine Tätlichkeit gewesen hätte Cav vielleicht auch anders reagiert. Ich denke Sagan hat ohne Rücksicht auf Verluste (wobei Rücksicht bei einem Sprint mit 70 km/h vielleicht das falsche Wort ist) agiert und somit einen Sturz billigend in Kauf genommen. Daher bleibe ich dabei: Ein DSQ ist es nicht.
die ellenbogenbewegung von sagan hat null mit dem sturz von cavendish zu tun.
Warum ist Sagan dann noch im Ziel rumgefahren/gelaufen und hat sich überall versucht zu entschuldigen?
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Warum ist Sagan dann noch im Ziel rumgefahren/gelaufen und hat sich überall versucht zu entschuldigen?
Weil ihm das seine Eltern so beigebracht haben und es anständig ist? Ich empfinde es als Unsitte, von einem Schuldeingeständnis auszugehen wenn jemand um Entschuldigung bittet.