Auch nicht größer, als wegen der Dieselfahrverbote - aber es wäre unterm Strich vermutlich hilfreicher, wenn beides durch entsprechende Maßnahmen flankiert wird (statt Pendlerpauschale Förderung von Umzügen in Arbeitsplatznähe, zu Schulverlegung reichlich öffentliche Verkehrsmittel, etc.)
Ich finde den Ansatz richtig und sehr interessant. Aber wie könnte das praktisch aussehen, wenn heute schon die Wohnräume in Ballungsgebieten knapp und teilweise nicht mehr zu bezahlen sind (Bsp. München). Unbegrenzte Flächen zum Neubau stehen in Großstädten ja auch nicht zur Verfügung.
Völlig weltfremd, gibt es hier auch Großfamilien, die ohne Auto auskommen???
Ich brauche für mich kein Auto, aber ich habe fünf Kinder. Hat jemand mal versucht damit von A nach B zu kommen? Viel Spaß! Unterschiedliche Unterrichts-, Trainingszeiten usw., Busse fahren ab der ersten Schneeflocke "die Höhenlagen" in der Stadt gar nicht mehr an und abends sowie frühmorgens sowieso nur einmal die Stunde, und wer mal versucht mit Kinderwagen die Deutsche Bahn zu benutzen tut das einmal und nie wieder. Von Großeinkäufen ganz zu schweigen.
Ja, ich kenne Familien ohne Auto. Die leben auf Kosten derer, die ein Auto haben: "Kannst du meine zum Wettkampf etc mitnehmen? Ich kann nicht fahren, ich habe kein Auto." Ganz einfach.
Völlig weltfremd, gibt es hier auch Großfamilien, die ohne Auto auskommen???
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Wir haben keine fünf Kinder, aber immerhin drei, von denen zwei mittlerweile volljährig sind und ihren eigenen Führerschein haben. Also damit vier Führerscheininhaber und ein Auto.
Unseren Zweitwagen haben wir vor 12 Jahren abgeschafft und haben noch ein Auto, das überwiegend für Großeinkäufe und Wettkampffahrten und Fahrten zum 15km entfernten nächstgelegenen Bahnhof zum Einsatz kommt (z.B. auch um die von dir skizzierten Schmarotzertendenzen gar nicht erst aufkommen zu lassen). Wir wohnen auf dem Land mit ziemlich schlechtem Nahverkehr. Meine Frau und ich arbeiten beide Vollzeit und haben täglich 30 bzw. 25km Arbeitsweg, die wir nicht mit dem Auto, sondern Fahrrad zurücklegen.
Aktuell gibt es in Deutschland 56 Millionen Führerscheinbesitzer und 48 Millionen zugelassene Autos. Wenn also jede Familie mit unserer Quote von 1:4 auskommen würde, dann würden in D nur noch etwa ein Drittel der derzeit zugelassenen Autos rumfahren mit allen positiven Effekten, die das auf den Verkehr hätte.
Kernaussage: man muss (mEn) aktuell nicht unbedingt komplett ohne Auto auskommen (obwohl das zweifellos möglich wäre), sondern es wäre der Umwelt und der Verkehrssituation schon sehr geholfen, wenn man wenigstens mit deutlich weniger Autos auskommen würde.
Sorry, das Teil ist allerdings auch ein Minikraftwerk, bzw. Wasserkraftwerke gibt es in diversesten Größen, da kann man jetzt alles und nichts beweisen.
Dabei geht es nicht darum etwas zu beweisen. Wieso auch? Es geht um Größenordnungen und darum, ein Beispiel zu konstruieren, um 243MWh einschätzen zu können. Weil ich halt hier wohne war ich im Beispiel sehr konkret und nahm das Teil um die Ecke
Man kann auch das etwas flußaufwärts liegende Kernkraftwerk Isar II. Eines hinsichtlich der produzierten Energiemengen per anno führenden Kernkraftwerke der Welt. Das KKI II hat ne Keistung von 1.410 MW netto. Wenn man das ausrechnet, kommt man darauf, dass dieses hochpotente KKW ca. 10min laufen muss, wenn die Hälfte der BMW Mitarbeiter so laden wie Dirk das beschrieben hat.
Ich finde das KKW Beispiel aber schlecht, weil wir ja aus der Kernenergie aussteigen. Aus der Kohle steigen wir auch aus.
Was mir dabei und dem Akku Auto sauer aufstößt: Anstatt die regenerativen Energien auszubauen und dafür zu verwenden, dass der Kohlestromausstieg kompensiert wird, sollen wir den Ökostrom in Akkus laden. Dabei wäre er in der Kompensation des Kohlestroms hinsichtlich des CO2 Ausstoßes am Effektivsten und mitnichten in den Akkus von E-Autos. Weil wir den Ökostrom aber eben da reinladen wollen/sollen/dürfen, aus Kohle und Atom aussteigen, kaufen wir wahrscheinlich dann Kohlestrom aus Polen zu, oder? Am Besten aus Kattowitz, da war immerhin schon mal ne Weltklimskonferenz, zu der sich wohl 22.000(!!) Delegierte, meist mit Flugzeug, auf den Weg gemacht haben. Jedenfalls hat die Teilnemerliste als pdf fast 1100 Seiten
Kernaussage: man muss (mEn) aktuell nicht unbedingt komplett ohne Auto auskommen (obwohl das zweifellos möglich wäre), sondern es wäre der Umwelt und der Verkehrssituation schon sehr geholfen, wenn man wenigstens mit deutlich weniger Autos auskommen würde.
Ob das funktioniert hängt auch sehr stark von den Rahmenbedingungen ab. Mit kleinen Kindenr braucht man aus meiner Sicht eher ein Auto als mit fast erwachsenen Kindern, die man auch mal alleine in den Bus setzen kann oder die sich selbstständig um ihre Beförderung kümmern können.
Wir haben z.B. zwei Autos. Mit einem fahre ich auf die Arbeit, da ich mit ÖPNV ca. 1h pro Richtugn brauche. Rad kommt aktuell kaum in Frage, da ich ein Kind auf dem Weg zur Arbeit im Kindergarten absetze und zudem keine Duschmöglichkeit auf der Arbeit habe. Auch mit Duschmöglichkeit würde das bedeuten, dass ich zusätzlich Zeit auf der Arbeit für Duschen und Umziehen einplanen müsste, also, um meine Arbeit zu schaffen, früher aus dem Haus müsste. Das andere Auto steht zu Hause, um die Kinder rumzufahren. Ist nicht perfekt, wir haben auch lange überlegt, ob wir wirklich zwei Autos brauchen. Solange die Kinder klein sind, ist das aber für uns die praktikabelste Lösung.
Wenn das Wetter gut ist, werden Fahrten im Stadtgebiet trotz zwei Auto aber auch mit dem Fahrrad (+Anhänger) gemacht.
M.
Geändert von Matthias75 (05.04.2019 um 20:09 Uhr).
Völlig weltfremd, gibt es hier auch Großfamilien, die ohne Auto auskommen???
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Ich bin in einer Familie mit 3 Kindern, Hund und anderen Haustieren aufgewachsen, meine Eltern hatten nie einen Führerschein. Wir fuhren mit Gepäck, Tieren, Fahrräder mit dem Zug jedes Jahr für 4 Wochen in den Urlaub in die Berge oder die Südschweiz, in den Tessin. Im Winter zum Skilaufen. Waren tolle Erlebnisse! Schule zu Fuss oder später mit Fahrrad. Schwimmwettkämpfe mit Zug und ÖPNV.
Dazu muss man aber auch sagen, dass der ÖV hier in der Schweiz (wo Du meines Wissens aufgewachsen bist) schon sehr lange sehr gut ausgebaut ist. Wir haben seit 8 Jahren kein Auto mehr, sind viel unterwegs und es klappt sehr gut.
Ich habe über 30 Jahre im Hochwald (D-RP) gelebt. Dort sind viele Dörfer, bei denen ich mir nicht vorstellen kann, wie man als Familie ohne Auto klarkommen könnte.
Anstatt die regenerativen Energien auszubauen und dafür zu verwenden, dass der Kohlestromausstieg kompensiert wird, sollen wir den Ökostrom in Akkus laden. Dabei wäre er in der Kompensation des Kohlestroms hinsichtlich des CO2 Ausstoßes am Effektivsten
Dir ist aber klar, daß mit Sonne und Wind ohne eine zuverlässige großvolumige Speicherung (natürlich keine Autobatterien) Kohlestrom nie kompensiert werden kann. Weil Kohlestrom als Grundlast vorhanden ist, d.h. stetig fließt, während die beiden anderen nur periodisch, unregelmäßig und unvorhersehbar schwanken. Für den Fall einer nächtlicher Wind-Flaute muß immer reichlich Reserve her - wenn nicht Kohle, dann eben Gaskraftwerke (die starten schneller), und zwar in der fast gleichen Leistungskapazität, wie die jetzigen Kohlekraftwerke, weil der Bedarf ja gleich bleibt.
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