Hallo Matthias,
das ist aber nett
Ganz allgemein, für Alle die nicht den ganzen langweiligen Text unten lesen wollen, ich kann sehr zufrieden sein, es gab bisher keine medizinischen Rückschläge und alles ist bis dato optimal verlaufen, denke ich.
Arbeiten bin ich seit dem 10. November ja schon wieder und wenn ich hier so sitze oder mit Freunden die eine oder andere Flasche Rotwein leere, dann merke ich von dem Unfall eigentlich nichts mehr und das ist das Wichtigste.
Achtung, jetzt viel Text
Ich fange mal hinten an, letzte Woche habe ich auch endlich meine endgültig neuen Zähne(Keramikteilkronen) bekommen und mein Zahnarzt hat einen super Job gemacht, sieht gut aus. Leider lockert sich der damals abgebrochene Zahn bei jeder Behandlung wieder, dass ich noch keinen Frontalangriff auf eine Apfel vornehmen kann, aber das kenne ich schon. Der braucht wieder einige Wochen um fest zu werden. Das Verkleben der Kronen ging mit mächtig Druck einher….
Ich bin ja nicht so ein regelmäßiger Zahnarztgänger (glücklicherweise bin ich da mit guten Voraussetzungen gesegnet), da ich auch nie Problem hatte. Bei der letzten dreistündigen Behandlung setzte es auch gleich ca. 7 Spritzen und war eine lustige Erfahrung, ich fühlte mich wie Axel Schultz nach einem seiner Boxkämpfe oder Donatella Vesace, interessanter Weise sah man nicht so aus nur bei Versuch zu trinken, lief durch die Betäubung das Wasser links und rechts wieder raus, unangenehm
Jetzt, dem Forumssinne entsprechend, zum Sportlichen – Anfang Mitte/November, direkt nach der Reha bin ich gleich wieder zum Vereinstraining Schwimmen gegangen und hab mich gefreut, das ich auf Anhieb ein ganzes Training durchgehalten habe. Ich habe mich brav auf der langsamsten Bahn eingereiht und bin aber schon während des Trainings eine weiter nach rechts gerutscht. Das ging dann auch stetig sehr schnell so weiter(ich kam ja von der schnellsten Bahn ganz rechts). Ich glaube beim Schwimmen hab ich über die Dauer am wenigsten verloren, jetzt bin ich aber seit einiger Zeit schon auf der zweitschnellsten Bahn, komme aber nicht mehr voran. So als ob ich einen Limiter erreicht habe. Manchmal bin ich sehr enttäuscht, wenn ich sehe wer da noch schneller ist und ich das mit früher vergleiche, aber dann führe ich mir wieder vor Augen, wo ich herkomme. Ich denke beim Schwimmen fehlen so 5-10% zu früher.
Auch mit dem Rollentraining habe ich gleich nach der Reha richtig angefangen. Ich saß zwar schon vorher drauf, das hatte mit Training im früheren Sinne nicht viel zu tun. Bin auch gleich wieder Rennen in der IndoorBikeLeague gefahren und die Sufferfest Videos etc. Vor zwei Wochen bin ich mit dem Crosser und einem Freund(Ullse) mal wieder 2 Stunden draußen gefahren. Nach der ersten Kurve aus seine Heimatstrasse raus, fuhr gleich wieder ein PKW ohne zu schauen auf eine Tanke und querte den Radweg auf dem wir waren. Zum Glück war ich ein Stück hinter meinem Kollegen, denn mit den dicken Winterhandschuhen war die Bremswirkung nicht so dolle. Da war ich für Sonntagmorgen gleich wieder wach und dachte „Willkommen zurück im Kriegsgebiet“
Er die gefühlten 2 Stunden am Quasseln mit Puls 98 und ich im
Schnitt bei 144 – also da fehlt noch einiges, gerade im Ausdauerbereich. Bei den kurzen Sachen bis 1 Stunde habe ich durch die OnlineRennen eine guten Vergleich zum letzten Jahr, da fehlen mir noch ca. 15%-20% Leistung zu früher.
Aber da es bei uns keine Swim and Bike Wettkämpfe gibt, nun zum Laufen. Fast alle Ärzte haben gesagt, ich soll das Laufen für immer lassen, Risiko wegen des Knorpelschadens zu hoch. Das waren aber auch Ärzte, die mit Laufsport nichts zu tun hatten und in dem Sinne sagten: „dann mach halt Duathlon“. „Duathlon ist Laufen, Biken, Laufen“.“ Ah so, ich meine auch Biathlon“ – Originaldialog im Krankenhaus zur Abschlussuntersuchung
Mein Orthopäde war früher Leistungssportler im Laufbereich und mit diesem habe folgenden „Deal“ ausgehandelt. Marathon vorbei, HM vorbei. Keine langen Läufe über 75 Minuten, aber Intervalle auf der Bahn im Trainingsbreich für einen 10km-Wettkampf ok. Zumindest weniger Hüftbelastend als ein ruhiger 2 Stundenlauf. Anfang Januar hatte ich das OK, wieder mit vorsichtigem Laufen zu beginnen. Sobald ich aber Schmerzen im Hüftbereich verspüre, solle ich es vergessen und sein lassen. Ich hab ja ein Laufband zu Hause und habe dort mit 5 Minuten im 7:30er Schnitt angefangen zu Traben. Das gesteigert auf 6*5, dann 4*8 und 3*10 Minuten, dann auch alles im 6er Schnitt. Das gute, keine Schmerzen im Hüftbereich; juhu. Die letzte Minute habe ich mal einen 5er Schnitt probiert und da schnellte der Puls in einen Bereich wo früher der 4er oder schneller war :-( (früher bin ich meine 30er knapp unter 5 gelaufen)
Am schlimmsten war aber die Erfahrung als ich letzte Woche das erste Mal raus bin und 2*15 Minuten laufen wollte im 6er Schnitt. Ich habe mit Mühe und Not die dreimal 10 Minuten geschafft, da ich extreme Schmerzen in den Fußgelenken und Knien hatte. Marathon bei km39 ist nichts dagegen gewesen. Habe ich nicht verstanden, auf dem Laufband war das nicht so und hat mich ganz schön gefrustet. Da bin ich natürlich meilenweit von früher entfernt und so war das noch nicht mal als ich vor Jahren mit dem Laufen angefangen habe. Da fange ich gefühlt quasi komplett neu an und dann überlegt man schon, ob sich das lohnt wieder so viel Energie hineinzustecken um annähernd wieder dahin zu kommen wo man war. Bin ja nun auch nicht mehr der Jüngste(1969) und hab noch andere Hobbys „lieben“ gelernt in der Zeit nach dem Unfall. Leider auch relativ ehrgeizig, das ich schon Probleme hätte wenn ich von „früher“ zu weit entfernt bin.
Aber, Lanzarote und LaSanta ist für Mitte März schon gebucht :-)