Ich hatte es immer so verstanden, dass du eher LowCarb unterwegs bist. Aber bei Unmengen von Haferflocken dürfte das wohl nicht der Fall sein.
Dafür ist er in Hawaii unterwegs
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."
Darf ich um eine weitere Differenzierung des Begriffs Getreide bitten? Ich gehe davon aus, dass wegen der Schädlichkeit die klassischen, glutenhaltigen Vertreter überwiegend gemeint sind, also Weizen, Gerste, Roggen. Reis und Mais enthalten viel Stärke aber sonst recht wenig.
Aber was ist mit Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen?
Ich lebe übrigens seit ca. 10 Jahren glutenfrei und empfinde das gar nicht mehr als Verzicht. Hart ist nach den ersten Monaten nur, wenn man hungrig ein fremdes Restaurant betritt und feststellt, dass die einzigen glutenfreien Gerichte grüner Salat und Pommes frittes sind....
Gluten ist nicht das einzige Problem mit Getreiden, sondern die nahezu unüberschaubare Fülle an weiteren "Antinutrients" wie Phytinsäure (die dazu führt, dass Mineralstoffe und Spurenelemente chellieren und so nicht mehr vom Körper aufgenommen werden, bis hin zu Lektinen verschiedenster Art, die generell im Zusammenhang mit Unverträglichkeiten und Allergien gesehen werden. Abgesehen davon natürlich der hohe Gehalt an Kohlenhydraten, die im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom eine dominierende Rolle spielen.
Hafer ist für mich keine Alternative zu Weizen, da auch Hafer voll von Antinutrients ist und auch im Zusammenhang mit Glutensensitivität und Zöliakie umstritten ist. Hafer ist auch ausgeprägt reich an Exorphinen, opiatähnlichen Substanzen, die direkt unser Belohnungszentrum im Gehirn ansprechen und so zu mildem Suchtverhalten beitragen können und generell von einigen Stimmen mit psychischen Anomalien in Zusammenhang gesehen wird ("Jemanden sticht der Hafer").
Die Pseudo-Grains (Buchweizen, Amaranth, Quinoa) sind ebenfalls mit Antinutrients belastet und daher für mich persönlich keine wirkliche Option in einer gesunden Ernährung. Schließlich verdrängt ja der Konsum von diesem Zeug den Konsum anderer Nahrungsmittel wie Obst, Salat, Gemüse usw. die eine wesentlich höhere Nährstoffdichte pro Kalorie aufweisen, als Pseudo-Grains. Das Thema ist aber in der "Paleo-Welt" durchaus umstritten, und manche Vertreter haben wenig bis keine Bedenken, auf Pseudograins zurückzugreifen (mmacht eben auch solche kommerzielln Konzepte alltagstauglicher und weniger entbehrungsreich...sie verkaufen sich umso besser, je weniger Veränderungen am Lebenstil vorgenommen werden müssen...da läßt der ein oder andere "Guru" dann schon mal fünfe gerade sein.) Ich zähle nicht zu diesen, da ich Paleo in ketogenen, zumindest aber kohlenhydratarmen Varianten für vorziehenswürdig halte und Pseudograins und Ketose einfach schwer zusammenpassen.
Reis (vor allem Vollkorn) ist u.U. in bedenklichem Maße mit Arsen, Quecksilber und anderen Umweltgiften belastet, und da bislang dafür keinerlei gesetzliche Grenzwerte existieren wird darauf auch nicht systematisch kontrolliert und deklariert. Sollte an wirklich sauberen Reis zur Verügung haben - was aber niemand weiß, ob er sauber ist - so ist Reis vergleichsweise arm an Antinutrients, wenn man die Nicht-Vollkorn-Varianten wählt. Bleibt aber trotzdem das Problem der hohen glykäischen Last und des hohen glykämischen Index, was aber nur dann ein wirkliches Problem ist, wenn man weniger Energie verbrennt, als man zuführt und so die Fettspeicherung über den Insulinmechanismus angeregt wird. Wenn ich die Wahl zwischen Hafer(flocken) und weißem Reis fällen müßte, würde ich mich für den Reis entscheiden.
Gruß Robert
EDIT: Gerade hab ich noch einen neuen Blog-Beitrag von William Davis ("Wheat Belly") gefunden, der die interessante Frage aufwirft, ob die zu beobachtende verstärkte Infokusnahme der "Pseudograins" in der Propaganda der US-Agrarlobby als "gesunde Alternative" zu (Vollkorn-)Getreide nicht als geschicktes Manöver zu werten ist, um künftige neue Märkte zu schaffen, da die alten aufgrund der sich mehrenden kritischen Stimmen zum Getreide und der Bad Science, die die bisherige Argumentation unterfüttert hat, immer fadenscheiniger wird.
Geändert von pinkpoison (07.02.2013 um 10:44 Uhr).
Ich hatte es immer so verstanden, dass du eher LowCarb unterwegs bist. Aber bei Unmengen von Haferflocken dürfte das wohl nicht der Fall sein. Die kommen immerhin mit geschmeidigen 63gr/100gr daher. Low Carb ist das wohl nicht. Aber besser als Schoko mit Sicherheit
Das Problem ist, dass der Begriff "Low Carb" nicht klar abgegrenzt wird, so dass man dann gerne aneinander vorbei redet. Das passiert auch in der Wissenschaft leider regelmäßig, wenn verschiedene Diäten verglichen werden und dann eine angebliche Low-Carb-Diät mit anderen verglichen wird, die aber alles andere als Low Carb sein muss.
Ich halte es mit den führenden Ketose-Forschern Westman, Volek und Phinney so, dass für mich eine Ernährung dann als Low-Carb zu bezeichnen ist, wenn diese zu stabiler und dauerhafter Ketose führt.
Das ist für die meisten Menschen im Bereich von unter 50g/d an KH der Fall. Ist man ketoadaptiert, dann kann man als Leistungssportler durchaus auch mit Varianten der ketogenen Ernährung experimentieren, die rund um die sportliche Belastung herum höhere Mengen an KH's ermöglichen (targeted und zyklische ketogene Ernährung).
Insofern kann selbst der reichliche Konsum von Haferflocken in einer ketogenen Ernährung unter bestimmten Umständen möglich sein, paleo ist diese dann aber nicht, da Hafer als Getreide als Nahrungsmittel in diesem Kontext ja gemieden werden sollte.
Ein weiterer Sargnagel für den jahrzehntelang gepredigten Bullshit, wonach (tierische) gesättigte Fette für Herzkrankheiten verantwortlich seien und man diese durch Omega-6-haltige Fette ersetzen sollte, liefert das renommierte British Medical Journal.
Es mehren sich auch durch diese Studie die Indizien, dass von wirtschaftlichen Interessen, Dummheit und Bad Science geleitete Forschung und Ernährungsberatung eine zentrale Verantwortung für die Prevalenz solcher Krankheiten hat.
Wenn Euch euer Hausarzt demnächst raten sollte, ihr sollt tierisches Fett meiden und statt dessen omega-6-haltiges pflanzliches Öl zu Euch nehmen, wißt Ihr, welchen Finger Ihr ihm zeigen solltet... .
Zitat:
New analysis of missing data casts doubt on diet-heart advice
Dietary advice about fats and the risk of heart disease is called into question on bmj.com today as a clinical trial shows that replacing saturated animal fats with omega-6 polyunsaturated vegetable fats is linked to an increased risk of death among patients with heart disease.
The researchers say their findings could have important implications for worldwide dietary recommendations.
Advice to substitute vegetable oils rich in polyunsaturated fatty acids (PUFAs) for animal fats rich in saturated fats to help reduce the risk of heart disease has been a cornerstone of dietary guidelines for the past half century. The most common dietary PUFA in Western diets is omega-6 linoleic acid (n-6 LA for short).
(...)
The researchers conclude that recovery of these missing data "has filled a critical gap in the published literature archive" and that these findings "could have important implications for worldwide dietary advice to substitute omega-6 linoleic acid (or polyunsaturated fatty acids in general) for saturated fatty acids."
In an accompanying editorial, Professor Philip Calder from the University of Southampton says the new analysis of these old data "provides important information about the impact of high intakes of omega 6 PUFAs, in particular linoleic acid, on cardiovascular mortality at a time when there is considerable debate on this question."
Calder says the findings argue against the "saturated fat bad, omega 6 PUFA good" dogma and suggest that the American Heart Association guidelines on omega-6 PUFAs may be misguided. They also "underscore the need to properly align dietary advice and recommendations with the scientific evidence base." (...)
Conclusions Advice to substitute polyunsaturated fats for saturated fats is a key component of worldwide dietary guidelines for coronary heart disease risk reduction. However, clinical benefits of the most abundant polyunsaturated fatty acid, omega 6 linoleic acid, have not been established. In this cohort, substituting dietary linoleic acid in place of saturated fats increased the rates of death from all causes, coronary heart disease, and cardiovascular disease. An updated meta-analysis of linoleic acid intervention trials showed no evidence of cardiovascular benefit. These findings could have important implications for worldwide dietary advice to substitute omega 6 linoleic acid, or polyunsaturated fats in general, for saturated fats.
Dazu auch - sehr pointiert - John Briffa in seinem Blog:
Zitat:
You may wish to take this study and the authors’ conclusion and wave them under the face of anyone suggesting that you need to swap ‘deadly’ butter for ‘healthy’ margarine or vegetables oils. There is no good evidence that this is beneficial to health, and there never was. If fact, we have at least some evidence that this oft-touted nutritional strategy actually jeopardises health and life itself.
Geändert von pinkpoison (07.02.2013 um 10:10 Uhr).
Das Problem ist, dass der Begriff "Low Carb" nicht klar abgegrenzt wird, so dass man dann gerne aneinander vorbei redet. Das passiert auch in der Wissenschaft leider regelmäßig, wenn verschiedene Diäten verglichen werden und dann eine angebliche Low-Carb-Diät mit anderen verglichen wird, die aber alles andere als Low Carb sein muss.
Ich halte es mit den führenden Ketose-Forschern Westman, Volek und Phinney so, dass für mich eine Ernährung dann als Low-Carb zu bezeichnen ist, wenn diese zu stabiler und dauerhafter Ketose führt.
Das ist für die meisten Menschen im Bereich von unter 50g/d an KH der Fall. Ist man ketoadaptiert, dann kann man als Leistungssportler durchaus auch mit Varianten der ketogenen Ernährung experimentieren, die rund um die sportliche Belastung herum höhere Mengen an KH's ermöglichen (targeted und zyklische ketogene Ernährung).
Insofern kann selbst der reichliche Konsum von Haferflocken in einer ketogenen Ernährung unter bestimmten Umständen möglich sein, paleo ist diese dann aber nicht, da Hafer als Getreide als Nahrungsmittel in diesem Kontext ja gemieden werden sollte.
Mit anderen Worten, "locker baumeln" ist (vermutlich) weder LowCarb noch Paleo unterwegs. Er greift aber partiell Ideen/Ansätze auf und setzt diese (offensichtlich) erfolgreich für sich um.
Mit anderen Worten, "locker baumeln" ist (vermutlich) weder LowCarb noch Paleo unterwegs. Er greift aber partiell Ideen/Ansätze auf und setzt diese (offensichtlich) erfolgreich für sich um.
Warum auch nicht - auch in kleinen Schritten in die richtige Richtung gelangt man zu Verbesserung (Kaizen-Prinzip des japanischen Qualitätsmanagements)
Unterm Strich gehts ja nicht um Ideologie oder Religion, wenn wir uns mit Ernährung beschäftigen, sondern darum gesund alt zu werden, also möglichst lange unsere sportliche und geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten - und in diesem Kreis hier zusätzlich, individuelle sportliche Höchstleistung abrufen zu können.
Wenn "locker baumeln" das mit seinem persönlichen Konzept so schafft, dann ist sein Konzept für ihn das richtige. Ob das nun wie auch immer mit Paleo, Low/HighCarb zu ettiketieren ist ist zweirangig. Was aber nicht heißt, dass er mit seinem Ansatz schon am persönlichen Limit angelangt sein muß.... .
Bad Science in Reinkultur: Aus Korrelationen werden Kausalitäten gebastelt, obwohl es sich lediglich um eine "oberservational study" auf Basis von Fragebögen handelt, die von den Befragten in Eigenregie ausgefüllt wurden. Und am Ende noch ein Bonbon für die (die Forscher allimentierende?) Nahrungsmittelindustrie nachgeschoben:
Kuchen und Kekse als gesunde Nahrungsmittel.... :
Zitat:
The paradoxical findings concerning the potential health benefit of coffee as well as cakes and cookies are interesting and should be investigated further
Wie lange wirds wohl dauern, bis uns diese Botschaft der Studie von den Leibnitz-Keks-Packungen entgegenstrahlt?
Wann immer der Name von H.Boeing in einer Ernährungsstudie auftaucht, muss ich spontan an Korruption denken... woran das wohl liegen mag?!?