Ich wollte mit diesem Vergleich lediglich sagen, dass die Vergangenheit nicht interessiert, lediglich das jetzt und heute.
Das konnte man auch anders verstehen. Und ich bin mir sicher, dass Du den Vergleich bewußt zweideutug gewählt hast, letztlich um zu provozieren. Rede Dich da doch nicht so fadenscheinig raus.
Zitat:
Zitat von silbermond
Und geraucht habe ich auch nichts, noch nicht mal getrunken.
Um so ernster ist die Lage.
Zitat:
Zitat von silbermond
Nur weil die Namen Stadler/Armstrong in einem Post stehen lass ich mir doch nicht unterstellen ich würde Stadler des dopings bezichtigen.
Siehe oben.
Zitat:
Zitat von silbermond
Dafür sind hier bekanntlich andere zuständig. Wobei sich bisher noch niemand darüber aufgeregt hat dass diese ewigen unbewiesenen Unterstellungen publiziert werden.
Wer, was, wo gegen wen? Falls Du auf meine Einwände anspielst, die ich gegen MacCormacks Doppelstart vorgebracht habe, so zitiere eine Stelle, ich der ich in irgendeiner Weise irgendwas unterstellt habe.
Zitat:
Zitat von silbermond
Vielleicht hat es ja etwas damit zu tun, dass sie eben nicht gegen Stadler gerichtet waren.
Gähn.
Zitat:
Zitat von silbermond
btw. kullerich, vielleicht sollte Armstrong mal prüfen ob Deine Aussage justitiabel ist. Ich kenne keinen positiven Test der den Wada-Codes entspricht. Und das ist (momentan) das einzige was zählt und rechtlich von belang ist.
Ich werde mal recherchieren. Soweit mir bekannt ist, wurden in Armstrongs Proben EPO-Spuren nachgewiesen, wenn dies auch nicht mehr rechtlich verwendet werden konnte.
Zitat:
Zitat von silbermond
Mir, und vielen anderen, ist aber ein Top-Triathlet bekannt, der vor nicht langer zeit - oder ist es doch schon fast anderthalb Jahre her - ankündigte seine Blutwerte regelmäßig zu veröffentlichen.
Was ist daraus geworden?
Die Frage ist berechtigt, erlaubt aber nicht Deine subtilen Unterstellungen.
Sicher gibt es vernünftige Gründe, warum Blutwerte bisher nicht öffentlich im Netz stehen.
Deine Stellungnahme ist insgesamt nach wie vor infam.
Ich werde mal recherchieren. Soweit mir bekannt ist, wurden in Armstrongs Proben EPO-Spuren nachgewiesen, wenn dies auch nicht mehr rechtlich verwendet werden konnte.
"23. August 2005: Die französische Sporttageszeitung „L'Equipe“ veröffentlicht Unterlagen, die eine positive Dopingprobe Armstrongs belegen. Die Probe stammt von der Tour de France 1999 und wurde im vergangenen Jahr aus wissenschaftlichen Zwecken anonym im IOC-Labor in Chatenay-Malabry ausgewertet."
Edit:
"Grundlage der Anschuldigungen in der „L'Equipe“ ist die Veröffentlichung einer Kopie nachträglicher Analysen von bei minus 20 Grad Celsius eingefrorenen Urinproben Armstrongs. „Es gibt keinerlei Zweifel an der Gültigkeit der Testergebnisse“, sagte Jacques de Ceaurriz, der Direktor des in der Nähe von Paris gelegenen Doping-Kontrollinstituts, in dem auch die Methode zum Nachweis von Epo im Urin entwickelt wurde, am Dienstag. Die Urinproben seien zwar erst im Jahr 2004 ausgewertet worden, doch gebe es bei dem Test nur zwei Möglichkeiten: „Entweder bauen sich die Epo-Hormone ab und sind nicht mehr nachweisbar oder das Protein bleibt so, wie es ist.“"
23. August 2005: [/b]Die französische Sporttageszeitung „L'Equipe“ veröffentlicht Unterlagen, die eine positive Dopingprobe Armstrongs belegen. Die Probe stammt von der Tour de France 1999 und wurde im vergangenen Jahr aus wissenschaftlichen Zwecken anonym im IOC-Labor in Chatenay-Malabry ausgewertet."
Das Problem mit diesen Recherchen von Zeitungen ist immer, dass sie mich an die Hitlertagebücher erinnern.
Es gibt aus guten Gründen klare Regeln wann, was, wie als Doping zu gelten hat und wann und wie lange und wer das zu überprüfen hat. Wenn man sich nicht an diese Regeln hält fällt es mir schwer nachzuvollziehen wie man anderen Regelverstöße unterstellen kann.
Das Problem mit diesen Recherchen von Zeitungen ist immer, dass sie mich an die Hitlertagebücher erinnern.
Es gibt aus guten Gründen klare Regeln wann, was, wie als Doping zu gelten hat und wann und wie lange und wer das zu überprüfen hat. Wenn man sich nicht an diese Regeln hält fällt es mir schwer nachzuvollziehen wie man anderen Regelverstöße unterstellen kann.
Die Fragestellung geht ins Grundsätzliche:
Wenn man davon ausgeht, dass das Doping-Regelwerk in allen Sportarten und allen Ländern vorbildlich ist und der Umgang mit Proben und etwaigen positiven Befunden immer nach rechtsstaatlichen Idealen ohne irgendwelche Verbandsmauscheleien ablaufen würde, dann wären in der Tat sowas wie "investigative Journalisten" überflüssig wie ein Kropf und würden nur Sand ins Getriebe bringen.
Allerdings hat die Vergangenheit wiederholt gezeigt, dass viele Sportarten und viele Länder vom oben beschriebenen Idealzustand noch weit entfernt sind. Und aus dem Grund halte ich eine freie Presse und eine freie Berichterstattung durch Journalisten, die eigenständige Recherchen anstellen und die Finger in offene Wunden legen (selbst wenn sie dabei auch mal übers Ziel hinausschießen) und dadurch zum Teil erst Politik, Verbände und Veranstalter zum Handeln zwingen, für sinnvoll und wichtig!
Keine Frage, investigativer Journalismus ist für jede Demokratie sehr wichtig. Die Pressefreiheit ist einer der Grundpfeiler der Demokratie. Nur muss man dabei eben auch beachten, es gibt da Pannen. Die Informationen sind möglicherweise, durch was auch immer, beeinflußt.
Es ist schon spannend zu fragen, warum konnten angeblich anonymisierte Proben doch L.A. zugeordnet werden? Warum wurden nur seine Proben untersucht bzw. nur seine beanstandet? Ist außer ihm niemand mit EPO gefahren? Da gibt es eben noch so ein paar kleine Fragen die man sich stellen sollte bevor man es als Tatsache ansieht, dass L.A. des Dopings überführt wurde.
Wenn man es denn vernünftig untersuchen wollte, kommt man schnell zu dem Schluß, dass die Regeln es nicht erlauben diese Proben im Nachhinein zu untersuchen. Dann ist es auch für jeden Bürger (auch Betrüger, Straftäter, Doper usw.) wichtig, dass er das Recht hat vor solchen unzulässigen Anschuldigungen geschützt zu werden.
Die Regeln erlauben durchaus auch nachträgliche Analysen, sonst hätten die Proben ja vernichtet werden müssen.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat das Labor im Fall Armstrong auch zahlreiche Proben anderer Radsportler anonymisiert im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie nachuntersucht ( und dabei auch noch in anderen Proben Epo-Spuren entdeckt).
Die Ergebnisse wurden dann an die WADA gemeldet, weil diese dann über weitere Maßnahmen entscheiden gehabt zu hätte. Erst dort erfolgte dann die namentliche Zuordnung von Probe und Athleten und dort war dann auch die undichte Stelle, die das Ganze wieder an die Presse gelangen ließ.
Dabei muss man wissen, dass Armstrong (und darum mag ich ihn nicht) gerne mal Kleinkrieg führt. Ein bekanntes Opfer ist Felippe Simeoni, der vor Jahren mal im Rahmen eines Gerichtsprozesses die Mauer des Schweigens in einem Prozess gegen einen von Lance's Ärzten durchbrochen und eine Aussage gemacht hat, die den besagten Arzt belastet hat (der daraufhin rechtskräftig verurteilt wurde). Simeoni wird seitdem nach Strich und Faden von Armstrong und seinen Vasallen im Peloton gemobbt (Google-Recherche nach Simeoni und Armstron führt etliche Beispiele zu Tage).
Ein anderes bekanntes Feindbild von Armstrong ist Dick Pound der (ehemalige) Chef der WADA. Armstrong hatte in der Vergangenheit nichts unversucht gelassen, Pound als WADA-Chef absetzen zu lassen, diesen auch mehrfach über seine Anwälte verklagt. Und Armstrong hat in den USA erstklassige Verbindungen in allerhöchste Regierungskreise (war ja u.a. auch schon mehrfach mit George W. Bush Mountainbiken).
Vor diesem Hintergrund wundert es mich nicht, dass die WADA, nachdem sie erkennen musste, dass wegen Verjährung aufgrund des positiven Epo-Testes keine formale Sperre mehr möglich ist, das Ergebnis dieser Nachuntersuchung trotzdem an die Presse lanciert hat.
Wenn man mich genauso attackiert und in der beruflichen Existenz bedroht hätte wie Armstrong es mit Pound vorexerziert hatte, würde ich höchstwahrscheinlich genauso handeln, auch wenn es nicht die feine und formaljuristisch korrekte Art ist. Von daher kann ich das "Entstehen dieser undichten Stelle" bei der WADA auch aus menschlicher Sicht gut nachvollziehen. War zwar, um mal 'ne Metapher aus dem Fußball zu benutzen, eine Art Revanchefoul, aber in dem Fall eins, dass ähnlich wie der Kopfstoß von Zidane gegen Materazzi 2006, wenigstens todsicher den Richtigen getroffen hat
Verjährung ist ja etwas anderes wie Unschuld. Der Test ist positiv, daran gibt es keine Zweifel. Die Öffentlichkeit interessiert sich nicht für Verjährungsfristen sondern nur dafür, ob jemand in der Vergangenheit betrogen hat oder nicht. Und bei Armstrong kann sie zu 100% davon ausgehen: er hat!
P.S.: Gibt's einen Sonderpreis für das längste Posting des Tages? ;-)