Bei der Wellington war das aber ein Tanz auf der Rasierklinge und nachdem ich ihr Buch gelesen habe, wundere ich mich eigentlich schon, wie sie ihm gegenüber noch so positiv eingestellt sein kann.
Der war (ist?) schon knallhart...
Jedes Hochleistungstraining im Bereich Weltspitze ist ein Tanz auf des Messers Schneide. Es gibt viele Beispiele, bei denen es haarscharf gut ging, andere, bei denen es eben nicht gut ging. Ich habe bis dato kaum stichhaltige Anhaltspunkte dafür, dass Suttons Athleten öfter in Abwärtsspiralen kommen als Athleten anderer Trainer. Aus den Interviews mit seinen Athleten und ihm geht aus meiner Sicht immer hervor, dass er zwar entschieden (diskussionswürdige aber interessante) Prinzipien vertritt, jedoch ebenfalls sich sehr viel mit den Athleten auseinandersetzt, wie das Beispiel Spirig zeigt. Für mich ist Sutton daher ein hochinteressanter Trainer.
Ich glaube, dass bei Sutton vor allem die mentale Komponente wichtig ist in seinen Einheiten, man liest und hört da ja öfters mal von extremen Sachen: 5h auf der Rolle mit Blick auf die Betonwand, 40km auf der Bahn laufen ohne zu wissen wann die Tortour vorbei ist, etc pp.
Wellington sagt einmal, wie sie manchmal eifersüchtig wurde, wenn andere Athletinnen 50? km Läufe machen "durften" und sie nicht. Sutton meinte, sie brauche diese Einheit nicht und musste sie eher bremsen.
Auch bei Spirig sagte er vor der Marathon EM sie könne nicht so viele Laufkilometer abspulen wie andere. Daher belastete sich vor Läufen öfter auf dem Rad vor, um den Bewegungsapparat zu schonen.
Er scheint also nicht nur hirnrissig anzutreiben, sondern sich tatsächlich auch etwas zu überlegen. Ob das alles stimmt, weiss ich natürlich nicht.
Der Marathon von Spirig bei der EM war total bescheuert. Das spricht für mich eher gegen einen guten Trainer als dafür. Zumal zusätzlich seine Einschätzung ihrer Leistungsfähigkeit total danebenlag. Man hörte zusätzlich, dass man ja sauer war, weil der Verband sie nicht noch über die 10k auf der Bahn an den Start lassen wollte. Das hätte ich gerne gesehen. Sie wurde ja beim Marathon schon hoffnungslos rasiert und konnte zu keinem Zeitpunkt die Pace der Spitze gehen.
Die Ryf wirds schon machen. Ohne solchen Blödsinn vielleicht noch besser als damit.
Der Marathon von Spirig bei der EM war total bescheuert...
Gebe Dir hundertprozentig recht. Halbmarathon in 1:13 und dann die zweite Hälfte in 1:24 ist eine unfassbar schlechte Renneinteilung, auch wenn sie selbst das offenbar nicht so sieht.
Jeder Hobby-Marathoni würde sich in den A.... beißen, wenn er auf der 2.Hälfte elf Minuten langsamer ist als auf der ersten und damit sein Rennen eigentlich komplett versemmelt.
...und konnte zu keinem Zeitpunkt die Pace der Spitze gehen.
Ähm, so gut ich mich erinnere, lief sie eine gute Zeit in der Spitzengruppe mit. Also "zu keinem Zeitpunkt" stimmt hier glaub nicht ganz. Ich spare mir aber nun den Aufwand dies zuerst zu checken. Kann auch sein dass ich mich hier nicht mehr richtig erinnere.
Zitat:
Zitat von trithos
...ist eine unfassbar schlechte Renneinteilung, auch wenn sie selbst das offenbar nicht so sieht.
Die Renntaktik war aber klar formuliert: "schauen wie lange ich vorne mithalte. Risiko pur". Resultat: hat nicht bis am Schluss gereicht. Wenn man Risiko eingeht muss man damit rechnen, dass erste Hälfte und zweite Hälfte sich nicht decken. Was genau war nun hier die falsche Renneinteilung?
Ob der ganze Wettkampf bescheuert war oder nicht, darüber möchte ich nicht urteilen. Wenn Ihr das könnt, Chapeau.
Als Reminder: Spirig wurde 24igste, 2. Schweizerin, die beste Deutsche war keine 2min schneller. Ob das sooooo schlecht war für den zweiten Marathon überhaupt?!...
Ähm, so gut ich mich erinnere, lief sie eine gute Zeit in der Spitzengruppe mit. Also "zu keinem Zeitpunkt" stimmt hier glaub nicht ganz. Ich spare mir aber nun den Aufwand dies zuerst zu checken. Kann auch sein dass ich mich hier nicht mehr richtig erinnere.
Die Renntaktik war aber klar formuliert: "schauen wie lange ich vorne mithalte. Risiko pur". Resultat: hat nicht bis am Schluss gereicht. Wenn man Risiko eingeht muss man damit rechnen, dass erste Hälfte und zweite Hälfte sich nicht decken. Was genau war nun hier die falsche Renneinteilung?
Bei Halbmarathon in flotten 1:12:33 Stunden lag nur noch eine Dreiergruppe mit Straneo, Abeylegesse und der eher unscheinbar mitlaufenden Französin Christelle Daunay in Front. Nemec lag nun 10, die Portugiesin Jessica Augusto 17, Spirig und Neuenschwander rund 50 Sekunden
...
Bei HM schon 50s zurück... Da muss sie dann aber auch objektiv zeitig zurückgefallen sein. Der massive Einbruch auf der zweiten Hälfte zeigt deutlich, dass sie obwohl sie relativ früh losgelassen hat schon ordentlich Substanz lies.
Die Endzeit ist ja nicht überraschend gewesen. Demzufolge muss man sich im Spirig Lager massiv überschätzt haben im Vorfeld.
Ja, bei Halbzeit war sie 50s zurück, wurde am zweiten Anstieg abgehängt. Heisst: mind. 1/4 in Spitzengruppe.
"zu keinem Zeitpunkt" (null, nada) und "1/4 in der Spitzengruppe" passt nicht ganz zusammen, oder?
Ok, vielleicht habe ich den Ausdruck "zu keinem Zeitpunkt" auch zu wörtlich verstanden...
Und überschätzen kann man sich nur, wenn man ein Zeitziel hat und und es einen durch das zu hohe Tempo verbläst, oder?
Wenn jemand sagt: "volles Risiko, möchte schauen wie lang ich mitgehen kann", wie kann man sich mit dieser Einstellung überschätzen? Jetzt weiss sie, wie lange sie mithalten konnte.
Ja, bei Halbzeit war sie 50s zurück, wurde am zweiten Anstieg abgehängt. Heisst: mind. 1/4 in Spitzengruppe.
"zu keinem Zeitpunkt" (null, nada) und "1/4 in der Spitzengruppe" passt nicht ganz zusammen, oder?
Ok, vielleicht habe ich den Ausdruck "zu keinem Zeitpunkt" auch zu wörtlich verstanden...
Und überschätzen kann man sich nur, wenn man ein Zeitziel hat und und es einen durch das zu hohe Tempo verbläst, oder?
Wenn jemand sagt: "volles Risiko, möchte schauen wie lang ich mitgehen kann", wie kann man sich mit dieser Einstellung überschätzen? Jetzt weiss sie, wie lange sie mithalten konnte.
mind. 1/4 in der Spitzengruppe eines Marathons... denk mal drüber nach. Da hat der Spaß noch nichtmal begonnen. Bei ihrem Anspruch zusätzlich beim 10er (den sie davor noch rennen wollte) ein Wörtchen mitzureden, hätte das M-Tempo für sie leichte Kost sein MÜSSEN! Fehlende km oder ähnliches hätte man ggf bei einem Abplatzen bei km 32 oder so gelten lassen können.